Enzo Wälchli - Das Silicon Valley der Robotik liegt in den Bergen #72
Shownotes
In der heutigen Folge habe ich Enzo Wälchli zu Gast, den Chief Commercial Officer von ANYbotics, einem Robotik-Start-up aus Zürich. Die Roboter von ANYbotics, insbesondere der ANYmal, führen autonom Inspektionen von Industrieanlagen durch und tragen so unter anderem aktiv zur Arbeitssicherheit bei, indem sie Aufgaben in gefährlichen oder unangenehmen Umgebungen für Menschen übernehmen. Nach dem Proof-of-Concept steht für ANYbotics nun die Skalierung an. Ein Thema, das mich natürlich besonders interessiert, da es auch Hardware umfasst und somit andere Herausforderungen als bei reinen Software-Produkten auftreten. Wir haben auch über die Auswirkungen auf die Arbeitswelt gesprochen und wie ANYbotics zu Fragen der Ethik in der Robotik steht. Eine spannende Folge, bei der ich euch viel Spaß wünsche!
Mein Gast:
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Über mich:
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00:00:03: Ich glaube, dass die Veränderungen schon in wenigen Jahren signifikant sein werden.
00:00:10: Das hat sich extrem beschleunigt in den letzten zwei, drei Jahren, auch mit dem
00:00:16: riesigen Sprung von künstlicher Intelligenz, was da möglich ist, um die
00:00:20: Roboter schlau zu machen.
00:00:29: Herzlich willkommen zu Business Unplugged, dem Treffpunkt für Tradition und Zukunft.
00:00:33: Mein Name ist Johannes Pohl und ich spreche mit UnternehmerInnen, GründerInnen
00:00:38: und stillen HeldInnen des Business Alltags, die unsere digitale Zukunft
00:00:42: formen.
00:00:43: Business Unplugged ist die Bühne für Visionäre der Digitalisierung und soll
00:00:47: Brücken zwischen Start -ups und etablierten Unternehmen bauen.
00:00:50: Hier erhältst du wertvolle Impulse und Inspiration.
00:00:55: Hallo zusammen, in der heutigen Folge habe ich Enzo
00:00:58: Welchli zur Gast, Chief Commercial Officer von ANYbotics, einem Robotics -Startup aus
00:01:03: Zürich, dessen Roboter ANYmal autonom Inspektionen von Industrieanlagen
00:01:09: durchführt und somit unter anderem aktiv zur Arbeitssicherheit beiträgt, indem er
00:01:15: für Menschen Aufgaben in gefährlichen oder unangenehmen Umgebungen übernimmt.
00:01:20: Nach dem Proof of Concept steht für ANYbotics Diskulierung an, ein Thema, das
00:01:25: mich natürlich stark interessiert hat, nachdem es sich hier auch
00:01:28: um Hardware handelt und somit andere Herausforderungen aufkommen als bei reinen
00:01:34: Software-Produkten.
00:01:36: Wir haben aber auch über die Auswirkungen auf die Arbeitswelt gesprochen und wie
00:01:40: Anybotics zu Fragen der Ethik in der Robotik steht.
00:01:44: Eine spannende Folge, bei der ich euch jetzt viel Spaß wünsche.
00:01:49: Lieber Enzo, herzlich willkommen zu Business Unplugged.
00:01:51: Ich freue mich, mit dir den ersten waschechten Schweizer im Podcast begrüßen
00:01:56: zu dürfen.
00:01:56: Herzlich willkommen.
00:01:58: Hallo Johannes, vielen Dank.
00:01:59: Ich bin froh, der erste Schweizer Vertreter zu sein und euch ein paar
00:02:03: Einblicke in die Robotikwelt zu geben.
00:02:05: Sehr gut.
00:02:06: Enzo, du hast ja nach deinem Finance - und Accountingstudium fast zehn Jahre, nicht
00:02:11: ganz bei Sulzer und Hilti, in unterschiedlichen Positionen gearbeitet,
00:02:14: bevor du dich jetzt 2021 dazu entschieden hast, die Corporate Welt zu verlassen und
00:02:20: in ...
00:02:21: das Start-up-Universum einzutauchen.
00:02:24: Ich drücke es jetzt mal so aus, du bist damals zu ANYbotics gegangen und hast da
00:02:28: die Rolle des Chief Commercial Officers übernommen.
00:02:31: Seit dieser Zeit bist du auch zu einer der führenden Stimmen Europas zum Thema
00:02:36: Robotics aufgestiegen, vor allem wenn man dir auf LinkedIn folgt.
00:02:40: Und ich würde gern mit dir diesen Podcast mit einem kleinen Spiel beginnen, damit
00:02:45: die Zuhörerinnen dich auch als Person bzw.
00:02:48: auch deine Aussagen zum Thema
00:02:50: Robotik und Digitalisierung ein bisschen besser einordnen können.
00:02:53: Es ist ein einfaches A, B, Fragen, Spiel, fünf Fragen.
00:02:58: Also ich lese sie vor und du antwortest mit der einen Antwort oder der anderen, je
00:03:02: nachdem.
00:03:04: Und ja, geht ganz schnell.
00:03:06: Bist du bereit?
00:03:07: Bin bereit.
00:03:07: Super.
00:03:08: Okay, Frage eins.
00:03:10: Bildung online oder offline?
00:03:14: Online.
00:03:16: Automatisiert oder menschliche Entscheidungsfindung?
00:03:20: Automatisiert.
00:03:22: Stärkere Regulierung oder mehr Freiheiten für Unternehmen?
00:03:25: Mehr Freiheiten.
00:03:27: Vollkommener Schutz persönlicher Daten oder weniger Datenschutz zur Wahrung der
00:03:31: Sicherheit und des Wohls der Allgemeinheit?
00:03:35: Datenschutz.
00:03:37: Webmeetings oder persönliche Treffen?
00:03:41: Persönliche Treffen.
00:03:43: Obwohl hier...
00:03:44: Webmeetings sind schon auch super für die Effizienz.
00:03:47: Da mache ich hier ein Ding auf.
00:03:48: Aber auch wenn ich mich entscheiden müsste, persönliche Treffen.
00:03:52: Okay, sehr gut.
00:03:53: Dann machen wir das nächste Interview dann persönlich.
00:03:55: Würde mich auch freuen.
00:03:56: Ich bin ja ab und zu jetzt in der Schweiz.
00:03:58: Unbedingt.
00:03:59: Dann lass uns jetzt noch mal kurz über ANYbotics sprechen, dem Schweizer Robotics
00:04:03: Scale Up, das, ich glaube, rund 80 Millionen US -Dollar gefundet ist aktuell,
00:04:09: in dem du auch 2021 eingestiegen bist.
00:04:12: Es wurde 2016 als Spin -Off der ETH Zürich gegründet.
00:04:15: Wie kam es dazu?
00:04:16: Was war der ausschlaggebende Grund für die Gründer von Anypotics?
00:04:23: Das ist eine super interessante Geschichte, auch schon relativ lange.
00:04:29: Die Firma wurde 2016 offiziell gegründet als Spin -Off.
00:04:33: Davor aber schon fast zehn Jahre an Robotik geforscht, nicht ganz sieben, acht
00:04:39: Jahre.
00:04:39: 2009 haben wir den ersten.
00:04:42: Vierbeiner gebaut.
00:04:43: Das war weltweit der erste vierbeinige Roboter, der mit elektronischen Motoren
00:04:49: unterwegs war.
00:04:50: Die Leute kennen normalerweise die viralen Videos von Boston Dynamics mit ihren
00:04:56: Hunden, die damit mit großen Motoren sich bewegen.
00:05:01: Das war auch so ein bisschen die Inspiration.
00:05:03: In Europa kann man das irgendwie besser machen.
00:05:05: Kann man das mit Elektromotoren, kann man die Technologie aufs nächste Level bringen
00:05:09: und da gab es relativ viel.
00:05:11: Forschung dazu an der ETH im Autonomous Systems Lab von Professor Siegward.
00:05:18: Ganz viele Drohnen, ganz viele Robotikthemen, die da angegangen wurden,
00:05:21: unter anderem auch unsere Gründer, die da alle ihre PhDs gemacht haben und dann 2016
00:05:27: sich entschieden haben, eine Firma daraus zu machen.
00:05:30: Aufgrund von Kundeninteressen, man hat dann angefangen, die Research zu
00:05:38: publizieren, da haben dann die
00:05:40: Firmen sich gemeldet und gesagt haben, das ist wirklich spannend, macht doch ein
00:05:45: Produkt daraus, wir würden euch das gerne abkaufen.
00:05:47: Und insbesondere am Anfang Offshore Wind, Öl und Gas Firmen, die gesagt haben, auf
00:05:51: unseren Plattformen im Ausland, auf dem Meer draußen, da brauchen wir eigentlich
00:05:58: Robotik, da möchten wir die Leute nicht hinschicken.
00:06:01: Und so ist es dann gekommen, dass man gesagt hat, darauf passierend bauen wir
00:06:04: jetzt ein Unternehmen auf und das haben wir dann 2016 gegründet.
00:06:11: Habt ihr da jetzt in eurem Produktportfolio komplett?
00:06:15: Also wenn man sich das jetzt mal anschaut, du hast gesagt, vierbeiniger Roboter.
00:06:19: Was macht ihr konkret?
00:06:21: Wir bauen vierbeinige Laufroboter.
00:06:25: Muss ich vorstellen, sieht aus wie ein Hund.
00:06:27: Was der Roboter am Ende macht, ist, der bewegt sich autonom in einer
00:06:33: Industrieanlage und automatisiert eigentlich Inspektionsrundgänge, wo heute
00:06:38: Menschen zum Einsatz kommen.
00:06:40: Man muss sich vorstellen, in so einer großen Industrieanlage, da hat es ganz
00:06:44: viele Anzeigen, ganz viele Maschinen, das sind sehr intensive Prozesse, da werden
00:06:48: Chemikalien verarbeitet, da werden irgendwelche Gase benutzt, Maschinen
00:06:54: laufen rund um die Uhr, Effizienz ist extrem wichtig.
00:06:57: Da hat es sehr grosse Maintenance -Teams, die nichts anderes machen, als den ganzen
00:07:01: Tag in der Anlage sich bewegen und zu schauen, sind alle Anzeigen korrekt,
00:07:05: laufen die Maschinen rund.
00:07:06: hört sich das irgendwie komisch an, weil die Maschine nicht ganz rund dreht etc.
00:07:11: Um sicherzustellen, dass man so schnell wie möglich, wenn irgendein Problem
00:07:14: auftritt, das Problem lösen kann, damit die Anlage wieder auf Hochtouren laufen
00:07:19: kann.
00:07:20: Das automatisieren wir mit unseren Robotern.
00:07:23: Also eigentlich der Roboter setzt einmal eine Mission auf, der lernt die Umgebung
00:07:28: kennen, so ein bisschen wie Google Maps, dann am Ende weiß er, wie die Anlage
00:07:31: aussieht und dann kann man Missionen programmieren, wo der Roboter dann...
00:07:36: einmal alle zwei Stunden aufsteht, seine Tour macht und irgendwie 100 Punkte ein
00:07:41: Foto macht oder eine Soundanalyse oder Thermo -Scan und dann die Resultate zurück
00:07:46: ins Control Room sendet und sagt, hey Achtung, da hat es irgendwie, da fühlt
00:07:52: sich irgendwas nicht ganz denorm an, das ist außerhalb der Range, wo es sein
00:07:57: sollte, da müsste vielleicht jetzt nochmal geprüft werden.
00:08:01: Und so kriegt man bessere Daten, man kriegt mehr Daten.
00:08:05: Und man schafft es auch, und das ist fast der wichtigste Punkt, man schafft es, die
00:08:08: Menschen aus einem teilweise gefährlichen Umfeld rauszunehmen.
00:08:12: Das kann gefährlich sein, das kann aber auch unangenehm sein, heiß oder kalt oder
00:08:16: nass oder staubig.
00:08:18: Was am Ende für die Arbeitssicherheit extrem relevant ist, dass solche Prozesse
00:08:22: automatisiert werden können.
00:08:25: Die Sachen, die du gerade angesprochen hast, die sind ja vor allem in der
00:08:28: Prozessindustrie, Mineralölkonzerne und so weiter oder Chemiekonzerne.
00:08:33: ja üblich und vorzufinden.
00:08:36: Ist das auch, sag ich mal, die Industrie, die ihr mit eurem Roboter fokussiert oder
00:08:42: kann es auch, sag ich mal, irgendein Maschinen - und Anlagenbauer sein, sag ich
00:08:48: mal so, oder der halt eine hochautomatisierte Anlage hat?
00:08:52: Ja, also es sind schon unsere Hauptindustrien, wo wir tätig sind drin
00:08:59: und auch uns darauf fokussieren.
00:09:01: Es ist vor allem
00:09:02: Also die Kraftwerksindustrie, also wenn ich ein Kohlekraftwerk oder ein
00:09:06: Atomkraftwerk habe, das auch sehr viele Rundgänge haben muss.
00:09:10: Dann natürlich die Mineralölindustrie, das kann Raffinerie sein, das kann aber auch
00:09:15: eine Offshore -Plattform sein, die Öl produziert.
00:09:18: Generell Offshore, auch Windparks sind sehr interessant, weil die sind auch
00:09:21: teilweise relativ weit draussen und brauchen Eisen feet on the ground, wie man
00:09:25: so schön sagt.
00:09:27: Und dann kommen aber auch die ganzen, wo wir sehr stark sind, ist die ganze Metall.
00:09:32: verarbeitende Industrie, also ein Aluminiumwerk und ein Stahlwerk, da wird
00:09:36: extrem heiß, hat viele Säuren im Einsatz etc.
00:09:40: Und auch da hast du Leute, die eigentlich genau den gleichen Prozess machen.
00:09:44: Es gibt auch andere Bereiche, Papier, zellulose Produktion, das ist auch sehr
00:09:50: intensiv, Minen ist auch ein Bereich, wenn man irgendwie in ein Kohlebergwerk geht
00:09:56: und natürlich Food and Beverage und Pharma und das gibt, die Prozesse sind eigentlich
00:10:01: überall ein bisschen ähnlich.
00:10:03: an einem gewissen Punkt, wenn die Anlage zu automatisiert ist, dann hilft es
00:10:08: vielleicht nicht, dass man jetzt noch den Roboter in den Kernprozess rein nimmt.
00:10:13: So ein Deutschlandbeispiel, Automotive, also irgendwelche Autowerke, die sind
00:10:18: schon komplett automatisiert.
00:10:20: Da gibt es aber dann vielleicht das Spritzwerk, das dann wieder eine kleine
00:10:22: Chemieanlage ist, wo dann wieder Potenzial ist, um da wieder die gleichen Prozesse
00:10:27: auch noch zu optimieren.
00:10:29: Du hast vorher gesagt, der Roboter, der geht dann durch, wird trainiert.
00:10:33: Wenn man das so jetzt kennt, wenn man so in Ölkonzernen oder Chemie - oder
00:10:39: Stahlwerken unterwegs ist, da sind ja auch ganz viele Treppen und so weiter und so
00:10:43: fort oftmals da, wo man dann über die kühlende Bramme drüber steigt.
00:10:48: Ich denke da an einen Stahlrohrproduzenten, bei dem ich war, in
00:10:53: Spanien und in Österreich oder auch in Mineralölkonzernen in Hamburg oben.
00:10:59: Das ist ja auch ein Riesengelände und aus Sicherheitsgründen ja auch ganz, wie soll
00:11:07: ich sagen, ist ja auch nicht alles zugänglich.
00:11:10: Wie macht ihr das bei einem Roboter, dass ihr sagt, okay, komm, hier, lern mal deine
00:11:15: Umgebung und wie kommst du dann auch vielleicht in Räume hinein, die abgesperrt
00:11:20: sind oder zu sind, weil es ja aus Sicherheitsgründen noch zu sein muss, weil
00:11:26: es Feuerschutztüren sind und so weiter und so fort.
00:11:28: Kann das euer Roboter auch oder wie darf man sich das vorstellen?
00:11:32: Grundsätzlich ist die Technologie an dem Punkt, wo die meisten dieser Challenges
00:11:37: heute schon gelöst werden können.
00:11:39: Also Treppen zum Beispiel ist überhaupt kein Problem.
00:11:42: Der Roboter macht das komplett autonom.
00:11:45: Der Prozess ist eigentlich immer der gleiche.
00:11:46: Du musst einmal von der ganzen Anlage ein 3D -Modell generieren.
00:11:52: Also wie wenn du zu Hause so einen Roomba oder iRobot hast, wo irgendwie dein
00:11:57: Boden...
00:11:58: der Staubsaug, der fährt auch einmal rum und macht sich eine Karte von deiner
00:12:01: Wohnung.
00:12:02: Das ist eigentlich das Gleiche in groß, was wir machen in der Industrieanlage mit
00:12:06: allen Stockwerken.
00:12:07: Da hast du eine riesengroße 3D -Karte danach.
00:12:10: Und dann kannst du in der Karte sagen, da hat es einen interessanten
00:12:14: Inspektionspunkt, da musst du dich hinbewegen.
00:12:16: Und der Roboter, der weiß dann selber, wie er da hinkommt, wenn da auf der Treppe
00:12:21: irgendwie ein abgesperrt ist oder irgendwo mal eine Palette in der Tür steht, dann
00:12:25: hat der, wie gesagt, den Global Replanning.
00:12:28: Das ist eine globale Funktion, wo er weiß, hier komme ich nicht durch.
00:12:31: Was gibt es für einen anderen Weg ans Ziel?
00:12:32: Das funktioniert aus autonom heute schon.
00:12:35: Dann gibt es aber schon die Situation, wenn eine Tür zu ist, dann wird zuerst
00:12:39: geschaut, kann ich irgendwie anders in den Raum reinkommen?
00:12:41: Gibt es noch eine andere Tür?
00:12:42: Vielleicht ist die offen.
00:12:43: Wenn die nicht offen ist, dann bist du natürlich an einer Situation, wo du die
00:12:47: Tür irgendwie aufmachen musst.
00:12:49: Da gibt es mehrere Ansätze.
00:12:51: Die sind alle eigentlich noch nicht industrialisiert.
00:12:54: Eine ist, du hast einen Arm auf dem Roboter, der die Tür öffnet.
00:12:58: Da gibt es viele Anbieter, die schon erste Arme gebaut haben.
00:13:02: Das Problem mit all dem, was es heute auf dem Markt gibt, ist, dass es nicht
00:13:06: komplett autonom ist.
00:13:07: Das heißt, der Roboter ist zwar vielleicht autonom, aber den Arm musst du dann wieder
00:13:11: fernsteuern zu einem gewissen Teil.
00:13:13: Und dann verliert es natürlich den Reiz, dass du ein komplett autonomes System
00:13:16: hast.
00:13:17: Da sind wir auch dran, uns Überlegungen zu machen, wie man das besser lösen kann.
00:13:22: Natürlich kannst du auch über die Integration mit der Anlage, vielleicht
00:13:27: kannst du dich in den elektronischen Kreis einwählen und die Tür elektronisch öffnen
00:13:31: lassen, wenn du vor der Tür stehst.
00:13:33: Solche Sachen, man muss nicht immer nur direkt mit dem Menschen reproduzieren, der
00:13:38: dir die Tür öffnet.
00:13:39: Da gibt es noch ganz andere Ideen.
00:13:41: Aber grundsätzlich ist alles erreichbar in so einer Anlage.
00:13:44: Und insbesondere Sachen, die häufig abgesperrt sind für Menschen, sind aus
00:13:50: Sicherheitsgründen abgesperrt, weil es ist zu heiß oder...
00:13:52: In einem Unterwerk hast du gewisse Teile der Anlage, die zu hohe elektromagnetische
00:14:02: Spannungen haben, wenn die Anlage läuft, und dann willst du keine Leute da drin
00:14:06: haben, das ist ungesund.
00:14:07: Den Roboter ist das kein Problem, der kann auch da reingehen, der kann auch irgendwo
00:14:10: reingehen, wo es nukleare oder radioaktive Strahlung hat, und dann kriegt der Roboter
00:14:16: vielleicht was ab, aber bis am Ende ...
00:14:18: der Maschine, das macht nichts.
00:14:19: Unter den Menschen möchte man das nicht antun.
00:14:21: Es eröffnet auch ganz viele neue Möglichkeiten, wo der Roboter sich während
00:14:25: dem Betrieb der Anlage aufhalten kann, wo das der Mensch nicht kann.
00:14:31: Das bedeutet, wenn es da ein Problem gibt, kann die Anlage weiterlaufen und Stand
00:14:34: heute ohne Roboter muss die Anlage ausgeschaltet werden, was natürlich zu
00:14:39: immensen Kosten führt beim Betreiber der Anlage.
00:14:42: Das ist auch sehr viel Potenzial drin.
00:14:44: Du hast ja auch vorher gerade erwähnt, ihr arbeitet an gewissen Lösungen.
00:14:48: Wie stark oder wie wichtig ist denn da auch noch die Zusammenarbeit
00:14:52: beziehungsweise auch die Verbindung zu akademischen Einrichtungen wie der ETH
00:14:57: Zürich, aus der ja Anypotics entstanden ist?
00:15:01: Ja, wir arbeiten generell sehr stark mit ganz unterschiedlichen Universitäten und
00:15:07: Researchpartnern zusammen.
00:15:09: Wir haben schon vor vielen Jahren ein System oder eine
00:15:14: Angebot lanciert, das nennen wir Animal Research, was darum geht, dass wir mit
00:15:18: Universitäten, denen eigentlich zu vergünstigsten Konditionen unsere
00:15:22: Plattform zur Verfügung stellen, denen auch Zugriff geben, dass sie tiefer in das
00:15:26: System eindringen können, um ihre Research zu machen.
00:15:30: Und dann tauscht man sich aus, das ist eine gute Community, da lernt man auch
00:15:33: immer wieder voneinander.
00:15:34: Direkt können wir solche Ergebnisse natürlich nicht benutzen, weil häufig im
00:15:40: Research -Bereich geht es darum, um wirklich die
00:15:42: Technologie Frontier weiter zu pushen.
00:15:45: Das ist dann meistens aber nicht industriell genug sicher oder genug
00:15:50: reliable.
00:15:51: Aber natürlich gibt es auch immer wieder Ideen, wo man eng zusammenarbeitet.
00:15:55: Mit ETA spezifisch arbeiten wir sehr gut zusammen.
00:15:59: Weiterhin der eine Professor Marco Hutter, der ein eigenes Robotics Systems Lab an
00:16:05: der ETA hat, der ist auch bei uns Co -Founder und Member of our Board.
00:16:10: Und entsprechend tauscht man sich da natürlich sehr intensiv aus.
00:16:14: Ihr seid ja jetzt auch über das Proof of Concept hinaus.
00:16:18: Ihr wollt ja auch stark wachsen.
00:16:20: Ihr habt letztes Jahr die Series B gerast.
00:16:25: Und das Spannende ist, was ich finde, ihr seid halt ein Hardware.
00:16:31: Produkt -Startup.
00:16:32: Ich drücke es jetzt mal so aus.
00:16:35: Und wenn man das skalieren möchte, geht es vielleicht nicht nur, wie schaut die
00:16:38: Organisation aus oder wie muss ich vielleicht meine IT -Infrastruktur neu
00:16:41: aufsetzen, sondern da kommen ganz spannende Themen rein, die für mich als
00:16:44: Produktion immer ganz spannend sind, den ganzen Aufbau einer Supply -Chain, der
00:16:47: Produktion und so weiter und so fort.
00:16:50: Also die Herausforderungen sind andere beim Skalieren, als man sie vielleicht bei
00:16:53: einem reinen Softwareprodukt hat.
00:16:57: Wie geht ihr an das Thema Skalierung heran?
00:17:00: Was sind da so die Themen, was sind eure Herausforderungen, die ihr habt und wie
00:17:03: schaut zum Beispiel auch euer Risikomanagement in dem Fall aus?
00:17:07: Du triffst da einen sehr guten Punkt, das ist natürlich fundamental anders, als man
00:17:13: ein Software -Startup skaliert.
00:17:15: Wir sind eigentlich beides.
00:17:16: Wir sind ein Software -Unden -Hardware -Startup, weil wir auch die komplette
00:17:19: Software für unsere Robotiklösung selber schreiben.
00:17:23: Das ist eigentlich Software -Enabled -Hardware.
00:17:25: Das heißt, wir haben beide Herausforderungen.
00:17:27: Software zu skalieren ist auch nicht immer einfach.
00:17:29: Und Hardware kommt halt dazu, dass du den ganzen Fertigungsprozess auch
00:17:35: hochskalieren musst.
00:17:36: Es gibt so eine tolle Folge von Jeff Bezos und Alan Musk, unabhängig von zwei
00:17:42: Interviews, wo sie beide sagen, dass das Design die ersten 10 % sind und dann wird
00:17:47: es zehnmal schwieriger, um dann auch Production and Rate sicherzustellen, um
00:17:51: das Design immer wieder genau gleich zu produzieren.
00:17:53: Und das hat natürlich was.
00:17:55: Und wir arbeiten sehr eng mit deinem Electronic
00:17:58: Contracting Manufacturer zusammen mit der Zollner Gruppe, einer der großen deutschen
00:18:05: EMS -Anbieter, die auch hier in der Schweiz, in der Nähe von uns, einen
00:18:09: Standort haben und sind da seit Jahren dran, eigentlich unsere Lösung, die
00:18:14: Technologie, zu transferieren.
00:18:16: Aktuell an dem Standort, wo die Zollner uns die Roboter komplett produziert, zu
00:18:21: uns schickt, wird das letzte
00:18:23: testing noch machen, die neueste Software aufpacken und dann geht es zum Kunden.
00:18:30: Und das ist natürlich ein grosser Vorteil für die Skalierung, um mit solchen EMS
00:18:34: -Partnern zusammenzuarbeiten.
00:18:36: Bedeutet aber nicht, dass man nicht konstant auch an der Hardware, am Design,
00:18:41: Design for Manufacturability, Design for Cost, all diese Themen, die kommen
00:18:45: natürlich weiterhin, die muss man selber im Engineering sicherstellen.
00:18:50: Und das ist zentral, weil am Ende,
00:18:53: Das hat unser CEO schon vor ein paar Jahren mal gesagt, es ist ein Ding, um 100
00:18:58: ähnliche Roboter zu bauen, noch was ganz anderes, um 100 gleiche Roboter zu bauen.
00:19:02: Oder 1000 oder 10 .000.
00:19:05: Und in die Richtung sind wir extrem gut unterwegs, macht auch Spass, ist auch
00:19:10: etwas, wo man sich, glaube ich, von vielen anderen kleineren Robotik -Startups dann
00:19:15: auch unterscheiden kann.
00:19:16: Weil das braucht natürlich schon sehr viel Expertise und Ressourcen, um halt so ein
00:19:21: Hardware...
00:19:23: Manifactoring Line wirklich auch groß zu ziehen und immer wieder neue Innovationen
00:19:27: reinzubringen.
00:19:29: Das ist wahrscheinlich noch eine weitere interessante Unterschied.
00:19:34: Auch die Lead Times für Innovationen, um die wirklich auf den Markt zu bringen.
00:19:38: Wenn du ein Software Update machst, dann kannst du das Over -the -Air -ships
00:19:43: morgen.
00:19:44: Wenn du ein neues Design auf dem Roboter machst, dann ...
00:19:47: musst du dir erstmal die neue Elektronik bestellen.
00:19:50: Das dauert dann wieder sechs Monate, bis sie hier ist.
00:19:52: Und dann musst du sie testen, das ist ganz andere Zypher auch, um ein Produkt,
00:19:55: Product Care zu machen und Updates zu machen.
00:19:57: Also das ist schon eine Stufe nach Komplexer, aber macht es natürlich
00:20:01: interessant.
00:20:02: Wir sind da ganz gut unterwegs.
00:20:05: Ja, also ich glaube auch, also ich habe es selber auch miterlebt bei anderen
00:20:08: Startups, vor allem wenn du dann noch die Organisation großziehst, muss das ja dann
00:20:13: auch stimmen.
00:20:13: Dann kommen auf einmal neue Themen zustande, wie
00:20:17: Sales mit Engineering und Vertrieb, also Sales mit Engineering und mit Produktion
00:20:24: und Operations reden und so weiter und so fort.
00:20:26: Die Abstimmung ist eine ganz andere.
00:20:27: Wenn ihr dann noch einen externen Partner habt, vor allem du hast das vorhin gerade
00:20:30: angesprochen, auch das Änderungsmanagement ist ja das auch was ganz was intensives,
00:20:35: was ihr dann betreiben müsst.
00:20:36: Wie kommen die Änderungen dann auch zu eurem Partner und zurück und wie kann man
00:20:40: den Partner vielleicht doch als Sparungspartner nutzen, um besser zu
00:20:43: werden?
00:20:44: Absolut.
00:20:45: Also ich glaube, man profitiert da auf beiden Seiten.
00:20:47: Durch das Outsourcing kriegt man natürlich einerseits gewisse Sachen, die man
00:20:53: rausgeben kann.
00:20:55: Und wenn man mit einem guten Partner zusammenarbeitet, der natürlich, unser
00:20:59: Partner hat 15 .000 Mitarbeiter, produziert sehr viel.
00:21:03: Das heißt, die haben auch Expertise, die wieder zurück zu uns ins Design und ins
00:21:08: Ingenieren kommen kann.
00:21:08: Wie sollte man denn so ein Gerät auch produzieren, dass es dann in ...
00:21:12: in Hunderttausenden von Stückzahlen produziert werden kann und nicht in
00:21:17: Dutzenden.
00:21:17: Ich glaube, das befruchtet man sich gegenseitig ganz gut in der Diskussion.
00:21:23: Wie schaut es denn skalierungsmäßig aus bei euch hinsichtlich der Märkte?
00:21:27: Wo seid ihr unterwegs?
00:21:28: Wohin wollt ihr gerade?
00:21:29: Was sind da so gerade eure Ziele?
00:21:31: Ja, also wir sind traditionell oder historisch eigentlich fast global
00:21:35: aufgestellt, weil es gibt nicht so viele Robotik...
00:21:41: Unternehmen auf dem Markt.
00:21:42: Wir sind schon seit bald zehn Jahren eine Firma.
00:21:46: Das heißt, man hat sich auch so einen gewissen, sag ich mal, Brand aufgebaut.
00:21:50: Wir kriegen extrem viele Anfragen für unsere Lösung von der ganzen Welt und
00:21:55: haben dann angefangen, das ein bisschen mehr zu kanalisieren oder zu zu
00:21:58: priorisieren und sagen, okay, wir gehen auf gewisse Geografien, gewissen
00:22:02: Industrien, weil wir sonst gar nicht das gar nicht hinkriegen.
00:22:06: Das ist auch noch so eine spezielle Sache mit Hardware.
00:22:10: Je nach Land muss die wieder unterschiedlich zertifiziert sein,
00:22:13: unterschiedlich importiert werden können, man braucht unterschiedliche Manuals etc.
00:22:17: Da ist danach noch sehr viel Arbeit, um in alle Märkte der Welt vorzugehen.
00:22:22: Deswegen stageen wir das ein bisschen.
00:22:24: Was wir jetzt machen ist, ist hauptsächlich fokussiert auf Europa, am
00:22:29: Mittleren und Osten, Amerika.
00:22:32: Wir haben ein paar Länder in Asien.
00:22:34: Über lokale Partner sind wir in Südkorea, in Japan, in...
00:22:39: In Brasilien, das ist auch ein Land, wo wir schon relativ lange drin sind, wäre
00:22:43: jetzt nicht gerade das erste Land, wo man so proaktiv reingeht, weil es nicht ganz
00:22:46: so einfach ist, steuerlich etc.
00:22:48: an Geschäfte zu machen.
00:22:50: Aber man ist dann wie so ein bisschen als kleine Firma sehr viele Anfragen gekriegt
00:22:55: und dann ist man irgendwie mal da gelandet, jetzt machen wir das viel
00:22:58: strategischer, werden jetzt auch in den USA deutlich mehr Gas geben, weil das
00:23:03: natürlich ein sehr entspannender Markt ist, sehr groß, sehr innovativ.
00:23:08: und auch schon ein bisschen Erfahrung mit Robotik gemacht hat.
00:23:12: Die Skalierung bringt ja auch mit, dass die Organisation wächst und in unserem
00:23:17: Vorgespräch hast du da Zahlen genannt, dass da richtig durch die Decke, also
00:23:23: vergleichsweise zu jetzt, Verdopplung und mehr als eine Verdopplung auf jeden Fall
00:23:28: ansteht bis Ende des Jahres.
00:23:30: Das ist ja auch gar nicht so einfach.
00:23:32: Was für Herausforderungen seht ihr da?
00:23:34: Was kommt auf euch zu?
00:23:36: Ihr werdet euch vielleicht organisatorisch neu aufstellen müssen, ihr müsst
00:23:38: vielleicht auch die richtigen Talente finden.
00:23:42: Wie schaut es da aus?
00:23:43: Wie geht es ihr das Thema an?
00:23:45: Das ist für mich persönlich wahrscheinlich das Spannendste Thema am Aufbau von so
00:23:51: einer Firma, das ist das Organisational Development.
00:23:54: Wie kriegst du es hin, dass eine Firma von 50 auf 100 auf 200 auf 500 Mitarbeiter
00:23:59: hochgeht und da die richtigen Weichen zu stellen, dass du trotzdem immer noch die
00:24:04: gleiche Kultur
00:24:05: Wir haben eine wirklich fantastische Kultur hier bei Inibotix, dass das auch
00:24:09: skaliert, dass du neue Leute findest, dass es effizient bleibt.
00:24:14: Das ist auch so ein Challenge, wenn du größer wirst.
00:24:16: Plötzlich müssen sich alle immer mit allen alleine und ich glaube, da muss man
00:24:20: irgendwie sicherstellen, dass man das gut macht.
00:24:23: Ich glaube, als Firma geht man so durch drei, also jetzt in unserer Größenordnung
00:24:27: geht man so durch drei
00:24:28: Man hat die Schwelle, wo man 30 bis 50 Leute isst, da kann alle miteinander
00:24:33: Mittagessen und man tauscht sich relativ einfach aus.
00:24:36: Wenn man über diese Schwelle kommt, fangen so die 50 bis 150 Leute, so die nächste
00:24:42: Größe da, da braucht man dann Teamleiter und muss da irgendwie sowieso das
00:24:46: Mittelmanagement etablieren.
00:24:48: Wenn man von 150 auf 500 durchgehen will, dann muss die Organisation noch mal einen
00:24:54: neuen Setup kriegen, weil dann hat es unterschiedliche
00:24:56: oder Business Units und die Prozesse müssen viel repetitiver gebaut werden,
00:25:02: dass das effizient geht, dass die Leute schnell wie kleine Speedboote
00:25:07: nebeneinander fahren können und es nicht ein großer Tanker wird, dass ich nicht
00:25:11: mehr bewegen kann.
00:25:11: Das ist insbesondere für Scale -ups extrem wichtig in der Technologiebranche.
00:25:17: Man muss schnell bleiben, man muss agil bleiben.
00:25:19: Wenn man einfach immer ...
00:25:21: Und so größer und größer wird man irgendwann zu einem Kreuzfahrtschiff und
00:25:25: das bewegt sich dann halt nicht mehr so schnell.
00:25:27: Was sind also die Ansätze?
00:25:29: Ich glaube, das eine ist Kultur.
00:25:31: Das ist extrem wichtig.
00:25:32: Wir investieren sehr viel Zeit in den Selektionsprozess für neue Mitarbeiter.
00:25:39: Relativ grosse Committees, das ist das falsche Wort, aber große Runden im letzten
00:25:45: Interview, um sicherzustellen, dass die Leute von der Kultur, von der Mentalität
00:25:48: zu eine Botix passen.
00:25:50: natürlich vorausgesetzt, dass sie auch die technischen und fachlichen Fähigkeiten
00:25:54: mitbringen.
00:25:56: Dann ist sehr viel auch Empowerment vom Leadership Team, vom Senior Management
00:26:02: Team und so, um sicherzustellen, dass die Entscheidungsebene konstant nach unten
00:26:10: gedrückt wird, damit die Teams selber entscheidungsfähig bleiben und sich
00:26:14: untereinander alignen und dann wieder vorwärts gehen können.
00:26:17: Sehr viel.
00:26:18: People and Organisational Development, um das richtig hinzukriegen.
00:26:22: Könnte man tagelang drüber reden?
00:26:23: Super spannendes Thema.
00:26:25: Ja, definitiv.
00:26:26: Ich sehe tatsächlich auch so, ich habe so zwei so Schwellen oder sage ich mal so
00:26:31: Punkte.
00:26:31: Das ist meistens so bei 100 Mitarbeitern, dass es auf einmal benötigt, dass du nicht
00:26:35: mehr so zwischen Tür und Angel alles erledigen kannst, dass du vielleicht ein
00:26:37: paar Standards brauchst, um Reibungsverluste zu eliminieren.
00:26:41: Und dann ist es oftmals tatsächlich gar nicht so auf die Organisationsgröße,
00:26:44: sondern Umsatzgröße.
00:26:45: Ich habe so ein...
00:26:47: Oftmals die Erfahrung macht ab 300 Millionen Umsatz.
00:26:50: Wenn dann die Unternehmen wachsen wollen, bis dorthin kriegen sie es mit der
00:26:52: Organisation noch irgendwie gewuppt, aber danach wird es komplett unwirtschaftlich,
00:26:55: wenn sie da wachsen wollen.
00:26:56: Und da bedarf es dann auch meistens nochmal ein komplettes Umdenken in der
00:27:01: Organisation und Professionalisierung der Prozesse und so weiter und so fort.
00:27:05: Ich glaube, es gibt dazwischen noch eine Stufe.
00:27:07: Und sonst bin ich da einverstanden.
00:27:09: Ich glaube, es ist wirklich so 50 bis 100, so eine Stufe.
00:27:13: Und ich glaube so ab...
00:27:15: 200 ist noch mal eine andere Stufe, weil da hast du einfach noch mal eine grössere
00:27:20: Grösse.
00:27:20: Du schaffst den Switch von, du hast ein Management -Team und jeder für zehn Leute,
00:27:26: da kommst du irgendwie auf 70, 80 Leute.
00:27:28: Vielleicht hast du noch ein paar Teamleiter.
00:27:30: Wenn du 200 Leute bist, dann hast du immer sicher noch eine Hierarchiestufe mehr.
00:27:35: Und wie stellst du klar, dass es auf der Hierarchiestufe effizient zu und her geht?
00:27:40: und nicht immer alles wieder in die oberste Stufe rein muss etc.
00:27:44: Das sind so die Herausforderungen, die du als Scale -up meistern musst, damit es
00:27:49: danach Richtung 300 Millionen Umsatz gehen kann.
00:27:52: Möglichst, ja.
00:27:54: Genau.
00:27:55: Ja, was ja auch bei dem Thema Effizienzstärkung usw.
00:27:59: auch immer ein Thema ist, ist auch das Thema künstliche Intelligenz.
00:28:03: Wie nutzt ihr bei Anypotics jetzt mal intern künstliche Intelligenz und dann
00:28:08: vielleicht auch
00:28:08: Wenn wir dann auf euer Produkt schauen, wie nutzt ihr da die künstliche
00:28:16: Intelligenz?
00:28:17: Wie schaut das bei euch aus?
00:28:19: Wir haben natürlich, ich fange mal auf der anderen Seite an, unsere Produkte sind
00:28:24: natürlich, wir benutzen schon AI lange bevor JETGPT irgendwie ein Wort wurde, das
00:28:32: alle kennen, unser Roboter lernt komplett selbstständig.
00:28:37: zugehen.
00:28:38: Das ist alles Deep Reinforcement Learning Base.
00:28:40: Das heisst, er kriegt ein paar Rahmenbedingungen und der findet dann
00:28:43: selber aus, wie er sich bewegen muss.
00:28:45: Wir hatten mal eine interne Session, die war ganz interessant, wo die Ingenieure,
00:28:49: die dieses Modell bauen, erklärt haben, was man da so für Rahmenbedingungen geben
00:28:53: muss.
00:28:53: Wenn man dem Roboter sagt, du musst die Beine bewegen und dann kommst du vorwärts,
00:28:57: dann hat er sich auf den Rücken gelegt und hat so wie ein Käfer die Beine bewegt.
00:28:59: Dann ist natürlich nichts passiert.
00:29:01: Das Engineering ist dann nicht, dass ich den Algorithmus trainiere, was macht der
00:29:05: Roboter, wann.
00:29:06: sondern ich muss Tausende von Rahmenbedingungen richtig programmieren,
00:29:10: dass der Roboter dann die richtigen Sachen lernt.
00:29:12: Das ist dann am Ende aber sehr robust.
00:29:14: Das machen wir seit vielen Jahren und natürlich auch mit den neuen LLMs, die da
00:29:20: gekommen sind und Generative AI, das versuchen wir alles auch ins Produkt
00:29:24: entsprechend zu integrieren, dass der Roboter schlauer wird, er sich besser auch
00:29:28: in die Anlage einfügen kann.
00:29:30: Und natürlich, wenn du irgendwie knapp 200 Metabit bald hast, die sind alle
00:29:34: Technik auf jeden Fall, die Ingenieure sowieso, aber auch die Commercial
00:29:37: Organization, die so ein Produkt verkaufen.
00:29:40: Dabei benutzen wir natürlich jenste Generative AI -Tools für Content Creation,
00:29:47: für unsere Selbstprozesse, für Meeting Recordings und Next Steps und solche
00:29:53: Sachen.
00:29:54: Da sind wir immer wieder interessiert, wieder etwas Neues auszuprobieren.
00:29:57: Outreach, also neue Kunden finden, da gibt es natürlich auch ganz spannende Themen.
00:30:03: Programmieren.
00:30:04: Das ist auch so ein Ding, Code prüfen, ob der korrekt ist oder nicht.
00:30:09: Man muss immer sicherstellen, dass man auf der IP -Seite oder Copyright da irgendwie
00:30:15: nicht in Risiken reingeht, dass der Code dann rausgeht.
00:30:18: Aber da gibt es ganz viele Sachen, um dich wirklich viel effizienter zu machen.
00:30:23: Die Roboter haben ja das Potenzial, Arbeitsplätze zu verändern und auch, wie
00:30:28: du auch schon gesagt hast, selber neue Möglichkeiten zu schaffen generell.
00:30:32: vielleicht auch die Maschinen nicht abstellen zu müssen, wo sie sonst
00:30:35: abgestellt werden hätte müssen bei euch.
00:30:38: Wenn ich jetzt ein bisschen zurückblicke, vor etlichen Jahren hat es ja schon mal
00:30:43: geheißen, ja Roboter werden die Menschen in Fabriken komplett ersetzen.
00:30:46: Bis man dann irgendwann mal festgestellt hat, ok, so leicht und so schnell geht es
00:30:51: dann doch nicht und sind sogar andere Berufszweige wahrscheinlich eher betroffen
00:30:57: davon.
00:30:59: Siehst du denn die Rolle von Robotern in der zukünftigen Arbeitswelt?
00:31:03: Beziehungsweise welche Auswirkungen auf die Arbeitswelt sind deiner Meinung nach
00:31:07: da zu erwarten durch die Roboter und auch die Möglichkeiten, die jetzt aufgrund der
00:31:14: künstlichen Intelligenz etc.
00:31:16: da entstehen?
00:31:19: Sie glaubt, dass die Veränderungen signifikant sein werden, schon in wenigen
00:31:25: Jahren.
00:31:26: Das hat sich ...
00:31:27: extrem beschleunigt in den letzten zwei, drei Jahren auch mit dem Riesensprung von
00:31:33: künstlicher Intelligenz, was da möglich ist, um die Roboter schlau zu machen.
00:31:38: Auch mit der Hardware -Technologie, die verfügbar ist, damit die Roboter genug
00:31:45: Power und genug Sensorik auf so kleinem Raum verinnerlichen können, damit sie eben
00:31:50: genug Informationen auch haben, um die Intelligenz dann auch anzuwenden.
00:31:55: Letztes Jahr war so das
00:31:56: The year of AI.
00:31:57: Ich glaube, dieses Jahr wird so the year of embodiment of AI sein.
00:32:01: Man hat auch ganz viele öffentliche Investitionen gesehen, wo AI -Companies in
00:32:06: Humanoid -Companies investieren oder zusammenarbeiten.
00:32:09: Und es ist schon erstaunlich, gerade bei Humanoids, wie lange man gedacht hat, dass
00:32:15: es zehn Jahre dauern wird, bis so ein Roboter sich dann bewegen kann.
00:32:18: Und dann in den letzten 18 Monaten hat man gemerkt, nein, das dauert.
00:32:22: vielleicht nur noch ein zwei Jahre, weil es einfach so viel schneller geworden ist.
00:32:25: Das wird sich nicht verlangsamen.
00:32:26: Ich glaube, das wird sich hier noch beschleunigen.
00:32:28: Das sehen wir auch bei unseren Robotern, bei anderen Technologien, dass einfach AI
00:32:33: bringt so viele Möglichkeiten, um die Technologie intelligenter zu machen und
00:32:40: schneller auf das Level zu bringen, damit sie wirklich in der richtigen Welt auch
00:32:43: nicht komplett hilflos ist, dass wir da einen massiven Sprung sehen werden.
00:32:48: Was wir aber sehen ist,
00:32:50: Was wir erwarten, ist, dass es eher so ein mixed workforce geben wird.
00:32:55: Das bedeutet, dass du nicht nur Roboter hast, sondern die Roboter werden auch viel
00:33:00: besser mit Menschen zusammenarbeiten können.
00:33:02: Die Vergangenheit, die Videos, die man sieht, der kryptische Sprache und so, mit
00:33:08: JetJPT und einem Roboter, mit dem du dich normal unterhalten kannst, das macht es
00:33:14: dann auch deutlich einfacher, wenn der Roboter weiß, was du meinst.
00:33:17: Da werden wir in den nächsten Jahren massiven...
00:33:20: massive Veränderung sehen.
00:33:22: Ich glaube zum Positiven, weil es bedeutet auch, dass du als Anlagenbetreiber mit den
00:33:28: Menschen, die du schon hast und mit den Robotern, die du neu hinzufügen kannst,
00:33:33: auch ein neues Optimum generieren kannst.
00:33:34: Weil es gibt, wird es immer geben, gewisse Tasks, da sind Roboter per se nicht die
00:33:40: besten.
00:33:41: Da ist vielleicht das Menschliche, die Erfahrung, die Nuance dann trotzdem noch
00:33:44: relevant.
00:33:45: Und man merkt auch in Europa, es fehlen auch einfach
00:33:49: Die Mitarbeiter, die Babyboomer -Generation geht in Rente.
00:33:52: Die jungen Leute, die wollen nicht mehr in solchen Anlagen zwingend arbeiten.
00:33:55: Also die Firmen haben massive Probleme, um überhaupt genug Leute zu finden.
00:33:59: Da wird ein neuer Berufsfeld entstehen und ich glaube, ganz eine spannende, aber eine
00:34:04: sehr schnelle Veränderung wird da auf uns zukommen in dieser Dekade.
00:34:09: Welche Rolle wird dann Europa einnehmen aus deiner Sicht?
00:34:14: Ja, das ist...
00:34:16: Natürlich Spekulation und schwierig zu sehen.
00:34:19: Was man schon sieht, ist, dass natürlich Amerika schon immer sehr innovativ war und
00:34:27: neue Technologien einfach schneller adoptiert.
00:34:31: Dass dann irgendwie Asien auch in den letzten Jahren sich zum Ziel gesetzt hat,
00:34:36: das alles zu übernehmen, nicht zwingend zu kopieren.
00:34:39: Ich glaube, China ist sehr innovativ auch mit eigenen Technologien.
00:34:42: Das hat man auch gemerkt jetzt in den
00:34:44: Das ist nicht mehr, das wird einfach nur der Westen kopiert, sondern das wird
00:34:49: inspiriert und dann wird verbessert und schneller und mit deutlich mehr Engagement
00:34:53: dann etwas auf den Markt gebracht.
00:34:56: Aber Europa hängt immer mehr, also ein bisschen hinten nach, sehr viele
00:35:01: Regulierungen und zuerst mal die Rahmenbedingungen definieren, ich glaube
00:35:06: ein bisschen zu langsam.
00:35:08: Wir hoffen, dass wir und das andere Firmen hier aus der Start -up -Welt ein bisschen
00:35:13: ...
00:35:13: bisschen Dampf machen können.
00:35:14: Aber ich glaube, Europa muss sich schon warm anziehen, weil es von beiden Seiten
00:35:18: global jetzt auch sehr viel Push gibt.
00:35:22: Humanoids sieht man fast nur in Amerika mit ein, zwei europäischen Examples.
00:35:27: Robotik.
00:35:28: Robotik sind wie in der Schweiz nicht so schlecht aufgestellt.
00:35:31: Es gibt so einen Artikel, der sagt, dass Zürich das Silicon Valley of Robotics sein
00:35:36: kann.
00:35:37: Aber ja, ich glaube, da kommt schon einiges auf uns zu in Europa.
00:35:42: Und ich hoffe, dass die Politik da auch entsprechend die Rahmenbedingungen setzt.
00:35:47: Ich glaube, dass man natürlich als Start -up, aber generell als Technologiefirmen
00:35:51: auch sehr stark abhängig ist, dass da nicht zu viel reguliert wird oder das
00:35:56: Richtige gemacht wird.
00:35:58: Was aber spannend ist jetzt, wo du auch das Thema Regulierung ansprichst, was ja
00:36:01: natürlich mit diesem ganzen Thema Robotik und Robotertechnologien immer wieder mit
00:36:07: aufkommt, sind so ethische Bedenken.
00:36:12: Wie siehst du denn das Thema Ethik in der Robotik?
00:36:18: Ich meine, irgendwie, viel haben irgendwie dann Krieg der Roboter im Kopf oder
00:36:22: irgendwelche Geschichten, ja, diverseste Risiken, dass die Roboter die
00:36:27: Weltherrschaft übernehmen, nebst Künstliche Intelligenz, wie es ja so immer
00:36:32: wieder herumkursiert.
00:36:35: Wie ist dein Blick auf das Thema Ethik, wenn du es aus der
00:36:40: sich der Robotik siehst, bzw.
00:36:42: wie sieht es denn Anibotics, wie geht Anibotics mit ethischen Fragen um?
00:36:47: Ja, das natürlich ist ein Riesenthema und extrem wichtig.
00:36:53: Ich glaube, das hat ganz viele Aspekte.
00:36:56: Für uns einer der sehr wichtigen Aspekte im Moment ist, dass wir sicherstellen,
00:37:02: dass unsere Technologie nicht für irgendwelche Applikationen benutzt wird,
00:37:07: die irgendetwas
00:37:08: damit es zu tun hat Menschen oder der Umwelt oder Tieren oder so zu schädigen.
00:37:12: Es ist nicht nur Don't do war, ja das auch nicht, aber du sollst auch generell
00:37:18: einfach schauen, dass die Technologie nicht missbraucht wird.
00:37:21: Wir haben da schon relativ früh auch mit anderen großen Robotik -Anbietern, Boston
00:37:27: Dynamics, Unitree, ClearPath, ein paar andere, Magility, ein Statement gemacht,
00:37:32: ein Open Letter to the Industry, dass wir
00:37:36: nicht unterstützen werden, dass unsere Technologie irgendwie für Waffen oder so
00:37:42: missbraucht wird.
00:37:43: Wir als Anibotics werden da einen deutlichen Schritt weitergehen.
00:37:46: Wir wollen generell sicherstellen, dass die Technologie nicht für solche
00:37:50: militärischen Anwendungen oder so verwendet wird.
00:37:54: Und da setzen wir schon sehr viel drauf, dass es auch in den Köpfen und in der
00:37:59: Kultur verankert.
00:38:00: Ich glaube, in dem Moment, wo wir intern
00:38:02: ankündigen würden, dass wir jetzt militär machen, würden wir wahrscheinlich 80
00:38:06: Prozent der Belegschaft verlieren.
00:38:07: Das wollen wir nicht.
00:38:10: Jetzt ist das natürlich mal ein Lippenbekenntnis, weil man sagt, wir
00:38:14: machen das nicht.
00:38:15: Und was machst du dann aber dafür?
00:38:17: Ich glaube, da gibt es einerseits wirklich auch Themen, wo du sagst, wir entscheiden
00:38:20: uns konsequent nicht, solche Themen weiter zu verfolgen.
00:38:24: Wir könnten sehr viele Roboter verkaufen.
00:38:26: Wir haben schon dutzende Male Anfrage gekriegt von Militärs auf der ganzen Welt
00:38:30: um ihnen.
00:38:31: unsere Technologie zu verkaufen.
00:38:34: Das ist sehr lukrativ, schnelles, gutes Geld, aber da sagen wir konsequent nein.
00:38:39: Und was wir auch sicherstellen ist, dass wir die Roboter, die wir verkaufen, dass
00:38:44: wir da sehr gute End -User -Prüfungen machen, wo gehen die effektiv hin.
00:38:48: Wir sind mit all unseren Kunden, die unsere Roboter im Einsatz haben, sehr
00:38:51: intensiv im Austausch.
00:38:52: Das ist nicht so, okay, da schicken wir mal einen irgendwo hin und dann schauen
00:38:56: wir dann mal, was passiert, sondern wir wissen eigentlich sehr genau, was mit dem
00:38:59: Roboter auch macht und was passiert.
00:39:01: Letztendlich ist es auch technologisch möglich, dass man einen Roboter hat, auch
00:39:06: einfach abschaltet, wenn man das Gefühl hat, dass der nicht richtig funktioniert
00:39:09: oder nicht richtig benutzt wird.
00:39:11: Da wollen wir als Unternehmen sehr strikt sein.
00:39:16: Und dann kommt aber immer wieder die Frage auf, wenn ihr es nicht macht, dann macht
00:39:20: es halt sonst irgendwer, weil die Technologie, die kann man halt
00:39:23: missbrauchen.
00:39:24: Und das ist so.
00:39:25: Und ich glaube, da braucht es dann schon irgendwo ...
00:39:30: mal mal gewisse Riegeln und Regulatorin, um das einzuschränken, wobei man auch
00:39:36: sagen muss.
00:39:39: Regulatorien sind dann auch immer von Staaten gemacht, die am Ende selber auch
00:39:45: ein Interesse haben, diese Technologie auch für nationale Sicherheitsinteressen
00:39:50: einzusetzen.
00:39:51: Also da glaube ich, ab jetzt werden wir eine interessante Zeit für uns haben und
00:39:57: das ist wie bei allen Technologien.
00:39:58: Ich glaube auch AI und auch Robotik wird irgendwann irgendwo durch ein bisschen
00:40:04: missbraucht werden.
00:40:05: Das kann man wie nicht nicht verhindern.
00:40:08: Man kann selber schauen, dass man nicht dazu beiträgt und dass man alles Mögliche
00:40:12: tut, um das zu verlangsamen und zu verhindern.
00:40:15: Das tun wir.
00:40:17: Natürlich hat man als Firma nicht den Einfluss auf alle anderen, was die machen.
00:40:22: Militär ist halt schon sehr lukrativ, wenn man da nicht den ethischen Kompass am
00:40:28: richtigen Ort hat.
00:40:30: Und oftmals tatsächlich auch ein Treiber von Innovationen, darf man auch nicht
00:40:33: vergessen.
00:40:33: Ja, das ist effektiv so.
00:40:36: Es ist auch so, wenn man jetzt unsere gelben Freunde aus den USA anschaut, die
00:40:44: sind natürlich aus dem Laborumfeld, aus dem Militärumfeld gestartet, das gesamte
00:40:48: Funding kam davon.
00:40:50: Sie versuchen jetzt auch konsequenter auf Industrie zu fokussieren, aber da kommt
00:40:58: natürlich am Anfang immer sehr viel Geld, um Technologie zu entwickeln und das darf
00:41:02: man auch nicht vergessen.
00:41:04: Sonst wäre die Technologie in vielen Sachen auch nicht da, wo sie heute ist.
00:41:08: Schwieriges Thema.
00:41:10: Schwieriges Thema und ich bin mal gespannt, wo da die Reise hingeht.
00:41:16: Aber weil du jetzt gerade gesagt hast, Technologie, bevor wir zur obligatorischen
00:41:22: letzten Frage kommen, eine noch, die mich jetzt persönlich auch interessieren wird,
00:41:26: deine Lieblingstechnologie, hast du irgendeine bestimmte Technologie oder KI
00:41:29: -Anwendung oder was auch immer, wo du sagst, die findest du super faszinierend
00:41:33: oder...
00:41:34: hat dein Leben besonders vereinfacht, verbessert, wie auch immer, die du den
00:41:38: Zuhörerinnen nur ans Herz legen kannst?
00:41:42: Ich glaube, ich bin da noch relativ traditionell unterwegs.
00:41:44: Ich benutze JetGPT täglich, dutzende Male.
00:41:49: Da wahrscheinlich ein sehr intensiver Nutzer.
00:41:53: Wenn man auf LinkedIn den Bereich AI ein bisschen verfolgt, dann sehe ich tausende
00:41:59: unterschiedliche Applikationen, die spezialisiert sind auf irgendetwas.
00:42:03: Da gibt es das eine oder andere, das ich schon mal probiert habe.
00:42:06: Aber ich finde schon so, das Wichtigste für mich persönlich mit Generative AI ist,
00:42:13: dass man wirklich es konstant benutzt und sich überlegt, wie kann ich irgendwie
00:42:17: meinen Tag und meine Routine effizienter machen.
00:42:19: Es gibt so viele Sachen, die allein einfach mit ChatGPT möglich ist, wo ich
00:42:26: stundeneffizienter werde jeden Tag und das benutze ich sehr intensiv.
00:42:29: Das ist so meine Anwendung.
00:42:30: Sehr langweilig, aber dafür...
00:42:32: Es funktioniert und ich benutze es extrem viel und es hat sehr viele positive
00:42:39: Effekte.
00:42:40: Naja, ich glaube ich werde jetzt mal eine Strichliste machen.
00:42:43: Diese Frage habe ich jetzt neu eingeführt am Ende des Podcasts auch nochmal.
00:42:47: Wer JetGPD angibt, ist der zweite von drei.
00:42:52: Ja, ich glaube schon, wer das heute nicht benutzt.
00:42:57: Und da gibt es immer noch Leute, die sagen, ich werde das nicht benutzen.
00:43:02: Da verpasst man einfach was.
00:43:03: Das ist wie so eine Technologie.
00:43:06: Ich erinnere mich, als ich im Gymnasium war, da war noch eine Person, die kein
00:43:10: Mobiltelefon hatte.
00:43:12: Das war auch so.
00:43:13: Weigert sich, weil will nicht immer erreichbar sein.
00:43:16: Ich glaube, das gibt es heute auch nicht mehr.
00:43:18: Ich glaube, JGPT oder Jena AI ist schon so ein bisschen Part of the Game.
00:43:24: Ja, bin ich absolut bei dir.
00:43:26: So, Enzo, jetzt aber.
00:43:29: Tatsächlich die letzte Frage.
00:43:31: Drei Learnings beruflicher, privater Natur.
00:43:34: Du kannst es dir aussuchen, die du den Zuhörerinnen mitgeben möchtest.
00:43:38: It's up to you.
00:43:39: Los geht's.
00:43:41: Hm, okay.
00:43:43: Drei Learnings.
00:43:47: Nummer eins, consistency.
00:43:49: Ich habe das jetzt bei meinem relativ aktiv verflinkten und habe da gemerkt und
00:43:56: das auch in allen anderen Sachen dann hat mir das dann mal ein bisschen überlegt,
00:44:00: ist wirklich und konsistent an etwas dranbleiben, egal wie gut es manchmal
00:44:05: funktioniert oder nicht und wie viel man schon weiß oder noch nicht weiß, effektiv
00:44:09: einfach weitermachen, auch wenn es mal nicht so läuft, konsistent dranbleiben,
00:44:13: das ist eigentlich so die halbe Miete.
00:44:15: Das ist ein Learning, das für mich zentral ist.
00:44:20: Das Zweite, das vielleicht mehr beruflicher Natur ist, ich bin jetzt seit
00:44:26: zweieinhalb Jahren bei ANYbotics.
00:44:27: Ich bin dazugekommen, wo ich sechs oder sieben Mitarbeiter hatte in meinem
00:44:33: Commercial -Team.
00:44:33: Jetzt sind wir etwas über 40, das relativ stark skaliert.
00:44:37: Ich glaube, da sicherzustellen, dass man seine ...
00:44:42: seine Leute, insbesondere Managementfunktionen, seine eigenen
00:44:47: Teamleiter, die man hat, dass man denen genug Empowerment gibt und sicherstellt,
00:44:54: dass wirklich die Entscheidungshoheit nach unten gedrückt wird in einer Organisation.
00:45:00: Das ist etwas, das essentiell ist.
00:45:02: Das war ein neues Learning für mich als Führungsperson, wirklich da
00:45:06: sicherzustellen, dass über Teamleiter führen.
00:45:10: Das war eine spannende Erfahrung jetzt und das funktioniert sehr gut.
00:45:17: Vielleicht noch das Private.
00:45:19: Ich habe zwei kleine Kinder.
00:45:23: Das ist auch immer so ein bisschen die Balance zu finden zwischen Kinder und
00:45:29: Arbeit und Privatleben und so.
00:45:31: Das ist insbesondere so in einem Scale -up, Start -up, wo auch immer viel läuft,
00:45:35: ist nicht immer einfach, da die Priorität richtig zu setzen.
00:45:39: und einfach sicherzustellen, Familie, Kinder, die Zeit kommt nicht zurück und da
00:45:45: einfach da zu sein und das auch zu genießen.
00:45:47: Ich glaube, das vergisst man manchmal ein bisschen, wenn man sehr businessorientiert
00:45:50: ist.
00:45:52: Und habe ich für mich immer klar entschieden und würde ich auch allen
00:45:55: mitgeben, die irgendwie bis hier oben voll Arbeit sind, dass etwas, das sollte man
00:46:00: nicht depriorisieren.
00:46:03: Sehr schön, schöne Learnings und vor allem das letzte kann ich nur unterstützen, auch
00:46:09: als Papa von zwei Kindern.
00:46:13: Das lernt man dann mit der Zeit.
00:46:17: Enzo, danke für deine Einblick in ANYbotics, was ihr macht.
00:46:21: Ich bin echt gespannt.
00:46:23: Ihr seid jetzt auf einem Wachstumskurs, ganz stark, wie es da bei euch weitergeht.
00:46:29: Für mich, ich habe auch einiges mitgenommen.
00:46:31: Für mich, dein
00:46:33: dass ihr weiterhin stark mit den akademischen Einrichtungen kooperiert, um
00:46:39: da auch mal Feedback aus der akademischen Seite zu bekommen.
00:46:42: Jetzt nicht unbedingt, was jetzt zu industrialisieren ist, aber da auch ein
00:46:47: bisschen die Technologie zu pushen.
00:46:50: Dass euch vor allem bei der Skalierung oder dir vor allem auch das Thema Kultur,
00:46:53: dass euch das da so ein Schlüsselthema ist, dass das wichtig ist, dass das
00:46:58: stimmt, neben den ganzen anderen organisatorischen Themen und so weiter.
00:47:02: Aber dass...
00:47:03: die Kultur euch auch ausmacht und dass das auch wichtig ist, dass das nicht verloren
00:47:07: geht.
00:47:08: Und seitens der Robotik auch, dass du ja klar den Fokus hast zum Thema Europa muss
00:47:15: ein bisschen aufpassen hinsichtlich Regulierung, dass wir nicht ins
00:47:19: Hintertreffen geraten seitens Amerika oder durch Amerika oder durch Asien, die da
00:47:25: auch sehr stark unterwegs sind.
00:47:27: sind, auch wenn Zürich das Silicon Valley der Robotik ist.
00:47:33: Das sind noch gute Let's Learnings.
00:47:37: Ja, ich sage herzlichen Dank.
00:47:39: Ich wünsche dir auf jeden Fall einen schönen Tag, einen guten Start in die
00:47:43: Woche und verfolge euren Weg.
00:47:47: Weiterhin gespannt und bin gespannt, wann ihr dann den großen Hebel umlegt in
00:47:55: Amerika oder in Asien oder wo auch immer.
00:47:58: Super, Johannes, vielen Dank.
00:48:00: Ich wünsche dir auch weiterhin viel Erfolg mit dem Podcast.
00:48:02: War ein spannendes Gespräch.
00:48:03: Vielen Dank.
00:48:04: Das war das Interview mit Enzo Elchli.
00:48:07: Infos zu Enzo sowie Anypotics findet ihr in den Show Notes.
00:48:11: Bis zur nächsten Folge wünsche ich euch viel Spaß und eines könnt ihr euch
00:48:14: gewissen.
00:48:15: I'll be back.
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