Helen Hagge - Digitale Vorsorge für den Tod #68

Shownotes

Der Tod ist ein Thema, an dem niemand vorbeikommt. Trotzdem ist der Tod ein Thema, mit dem sich der Großteil der Menschen nicht beschäftigt oder beschäftigen möchte. Mit Helen Hagge vom Hamburger Start-up HYLI spreche ich genau darüber und wie sie Menschen die Vorsorge und Verwaltung der dazu wichtigen Themen erleichtern und das Ganze ohne Papier, sondern rein digital. Im Gespräch betont Helen die Bedeutung der Auseinandersetzung mit dem Tod und die Motivation, sich frühzeitig damit zu befassen. HYLI bietet eine Plattform, auf der Nutzer kostenlos ihre Vorsorgedokumente erstellen und verwalten können. Die Integration von künstlicher Intelligenz, um den Nutzern eine noch bessere Unterstützung bieten zu können, ist übrigens auch geplant. Im Zuge ihres Aufklärungsauftrags betont Helen die Wichtigkeit, sich damit zu beschäftigen, um sowohl den eigenen Wünschen gerecht zu werden als auch die Angehörigen zu entlasten. Für mich persönlich war es ein lebensbejahendes Gespräch und hat mich als Vater und Unternehmer auch aufgerüttelt mich endlich um diese Themen zu kümmern. Ich bin mir sicher euch geht es auch so, wenn ihr es nicht schon getan habt. Auf jeden Fall ist diese Folge absolut hörenswert und ich wünsch euch jetzt viel Freude damit.

Takeaways

  • Die Auseinandersetzung mit dem Tod und die frühzeitige Planung der eigenen Vorsorge sind wichtig, um den eigenen Wünschen gerecht zu werden und die Angehörigen zu entlasten.
  • HYLI bietet eine Plattform, auf der Nutzer kostenlos ihre Vorsorgedokumente erstellen und verwalten können.
  • Die regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der Dokumente ist wichtig, da sich Lebensumstände ändern können.
  • Die Vererbung digitaler Assets, wie Crypto-Wallets oder Online-Accounts, ist ein komplexes Thema, an dem HYLI aber intensiv arbeitet.
  • Die Death-Tech und Grief-Tech-Szene bietet verschiedene Lösungen und Dienstleistungen rund um das Thema Tod und Trauer und ist ein großer Markt.
  • Bei der internationalen Expansion müssen kulturelle Unterschiede und rechtliche Aspekte berücksichtigt werden.
  • Die richtige Balance zwischen Arbeit und Privatleben ist entscheidend für das Wohlbefinden und den Erfolg.
  • Partnerschaften beim Gründen eines Start-ups sollten sorgfältig ausgewählt werden, um langfristigen Erfolg zu gewährleisten.
  • Es ist wichtig, den Blick auf die Welt zu richten und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.

Mein Gast:

Helen Hagge (LinkedIn)

HYLI GmbH

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00:00:02: Wer über Sex nachdenkt, wird nicht gleich schwanger.

00:00:05: Und wer übers Sterben nachdenkt, stirbt auch nicht gleich.

00:00:13: Was super, super heiß interessant wird, wird das Thema Wie vererbe ich meine

00:00:18: digitalen Assets?

00:00:19: Was passiert denn mit meinem Cryptowallet?

00:00:23: Bis zum nächsten Mal.

00:00:29: Herzlich willkommen zu Business Unplugged, meinem Interview-Podcast rund um das Thema

00:00:33: Digitalisierung.

00:00:34: Mein Name ist Johannes Pohl, ich bin Gründer der Piupex und ich spreche mit

00:00:38: Gründerinnen, Unternehmerinnen, Führungskräften und anderen Hellen des

00:00:41: Business Alltags über ihre Unternehmen, Visionen, Ideen und Herausforderungen.

00:00:46: Kurzum spannende Themen, spannende Menschen, von denen man lernen kann und

00:00:50: inspirieren.

00:00:53: Der Tod ist ein Thema, an dem niemand vorbeikommt.

00:00:56: Trotzdem ist der Tod ein Thema, mit dem sich der Großteil der Menschen nicht

00:01:02: beschäftigt oder beschäftigen möchte.

00:01:04: Mit Helen Hagge vom Hamburger Start-up HYLI spreche ich genau darüber und wie

00:01:10: Sie Menschen die Vorsorge und Verwaltung der dazu wichtigen Themen und Dokumente

00:01:14: erleichtern und das Ganze ohne Papier, sondern rein digital.

00:01:20: Dies hat auch einen zeitlichen Vorteil, wenn man nur an Patientenverfügungen

00:01:24: denkt.

00:01:24: Bis so eine Verfügung im Papierform im Normalfall bei Ärzten ist, ist es meist zu

00:01:30: spät, wodurch Entscheidungen getroffen werden können, die nicht im Sinne der

00:01:34: Person waren oder sind.

00:01:37: In diesem Gespräch geht es um die Bedeutung der Auseinandersetzung mit dem

00:01:41: Tod und die Motivation, sich frühzeitig mit dem Thema zu befassen.

00:01:45: Im Zuge Ihres Aufklärungsauftrags betont Helen die Wichtigkeit, sich damit zu

00:01:52: beschäftigen, um sowohl den eigenen Wünschen gerecht zu werden, als auch die

00:01:57: Angehörigen zu entlasten.

00:01:59: Für mich persönlich war es ein sehr lebensbejahendes Gespräch und hat mich

00:02:03: auch als Vater und Unternehmer aufgerüttelt, mich endlich um diese Themen

00:02:09: zu kümmern.

00:02:10: Ich bin mir sicher, euch wird es genauso gehen, wenn ihr den Podcast hört, wenn ihr

00:02:15: euch nicht schon darum gekümmert habt.

00:02:17: Auf jeden Fall ist diese Folge absolut hörenswert und ich wünsche euch jetzt viel

00:02:21: Freude damit.

00:02:21: Liebe Helen, Servus aus München nach Hamburg und willkommen zu Business unplugged.

00:02:27: Ich freue mich.

00:02:28: schon sehr auf unser Gespräch heute.

00:02:29: Hallo Johannes, ich freue mich auch sehr und ich fühle mich schon ganz willkommen

00:02:33: aus München heraus, du im St.

00:02:36: Pauli Poli, somit aus Hamburg heraus.

00:02:38: Ein schönes Moin in den Süden.

00:02:40: Ja, ich habe ihn mir extra angezogen für dich.

00:02:44: Du, liebe Helen, du warst ja einige Jahre bei Jung von Matt, bevor du aus Berlin

00:02:50: nach Hamburg gegangen bist, um die Geschäftsführung von Food Central zu

00:02:54: übernehmen, eine Agentur für Food-Fotografie.

00:02:57: bei der du auch nach der Übernahme von der DDP-Gruppe noch bis Ende 2020 geblieben

00:03:04: bist.

00:03:05: Und dann hast du Anfang 2021 gemeinsam mit Philipp Roth Heiley gegründet, ein

00:03:11: Start-up in der Death-Tech bzw.

00:03:14: Grie Eine Branche, die wahrscheinlich die meisten nicht sagt, aber wo noch ein

00:03:23: enormes Digi ist.

00:03:25: steigt.

00:03:25: Das ist die Branche, die sich rund um den Tod dreht.

00:03:30: Mir war es ja auch nicht bekannt und als ich es gelesen habe, habe ich mir gedacht,

00:03:34: ich muss dich anschreiben, wir müssen miteinander quatschen.

00:03:36: Bevor wir jetzt einsteigen, Tifa, wofür steht eigentlich der Begriff HYLI und

00:03:44: warum habt ihr das Start-up gegründet?

00:03:49: Ja, vielleicht...

00:03:51: Eine ganz kurze Sache noch, bei DDP hab ich nicht mitgearbeitet.

00:03:54: Nicht, dass sich Leute wundern.

00:03:56: Als ich die Foodzentrale verkauft habe, war ich auch mit raus.

00:03:59: Ah, okay, gut, sorry, ich hab das so recherchiert.

00:04:02: Aber los geht's mit HYLI.

00:04:03: Alles gut.

00:04:04: Ja, nein, alles gut.

00:04:05: Nur nicht, dass die DDP-Leute sich wundern und denken, wo saß sie denn?

00:04:09: Genau, HYLI.

00:04:12: HYLI ist tatsächlich eigentlich eher ein Fantasiename.

00:04:15: Ist aber tatsächlich entstanden aus den Worten Hey Life.

00:04:20: Wir wollten unbedingt bei der Gründung unserer Firma und bei der Namensgebung

00:04:25: unserer Plattform lebensbejahend sein.

00:04:28: Und vielleicht spielt da auch so ein bisschen die Gründungsgeschichte eine

00:04:33: größere Rolle.

00:04:35: 2020 hat mein Vater einen schönen Herzinfarkt gehabt.

00:04:40: Wir sind eine klassische Patchberg-Familie.

00:04:42: Mein Vater hat gerne geheiratet, hat drei Mal geheiratet, hat Kinder, drei Töchter

00:04:48: aus unterschiedlichen Ehen.

00:04:49: Und ich als älteste Tochter fühl mich eigentlich grundsätzlich in allen Fami

00:04:54: immer sehr verantwortlich, was manchmal alle nervt und manchmal alle richtig gut

00:04:59: finden.

00:04:59: In dem Fall habe ich mich aber super verantwortlich gefühlt und gemerkt im

00:05:02: Krankenhaus, okay krass, ich habe gar keine Grundlage, irgendetwas zu bestimmen,

00:05:08: zu handeln.

00:05:09: Ich bin total machtlos, weil ich jetzt die letzten Jahre immer dachte, mein Vater

00:05:15: wäre unsterblich und...

00:05:17: konnte mir nie vorstellen, dass ihm irgendetwas zustößt, vor allen Dingen

00:05:20: nicht irgendwie mit Anfang 60, Anfang Mitte 60.

00:05:22: Und so kam es, ja, ich meine, er hat Gott sei Dank überlebt und alles ist gut.

00:05:27: So kam es aber, dass ich mich grundsätzlich mit dem Thema

00:05:29: auseinandergesetzt habe.

00:05:30: Was passiert eigentlich, wenn ich umfalle oder wenn einer aus meiner Familie

00:05:34: umfällt?

00:05:34: Und wie kann ich uns schützen, dass wir dann auch entsprechend abgesichert sind?

00:05:40: Also dass wir selbstbestimmt dann weiter versorgt werden, dass wir

00:05:44: selbstbestimmt vielleicht auch beerdigt werden.

00:05:47: Also, wie wir uns das vorstellen, wie das ganz nach...

00:05:51: nach unseren Werten auch ansteht.

00:05:54: Und auch, wenn man nichts macht, kriegt man einen zweifelstaatlichen Betreuer, wie

00:05:58: umgehe ich das?

00:05:59: Ich bin selbst Mutter von zwei Kindern, wie kann ich meine Kinder schützen?

00:06:03: All diese Gedanken sind dann auf einmal in mir hochgekommen.

00:06:06: Als ich meinen Vater da hab liegen sehen und auch Gott sei Dank irgendwann in die

00:06:11: Reha schicken können, dachte ich, okay, jetzt muss ich das Thema angehen.

00:06:13: kann ja nicht sein, dass wir alle uns davor so wegducken.

00:06:16: Ich meine, wir sind eine super aufgeklärte Gesellschaft, wir reden über alles.

00:06:19: Warum können wir darüber nicht reden?

00:06:21: Ihr habt Anfang 2023 jetzt die erste Version released, die momentan noch

00:06:31: fleißig erweitert wird und ihr habt dann im August auch schon mal die erste

00:06:37: Siegrunde gerastet von ein bisschen mehr als 800.000 Euro, also innerhalb kürzester

00:06:42: Zeit.

00:06:43: Was dürfen sich denn die Zuhörerinnen vorstellen, was sie erwartet, wenn sie auf

00:06:51: heily.de, also in die Website in ihrem Browser eintippen?

00:06:56: Also wir haben tatsächlich genau Anfang 2023 unsere erste Version live gestellt.

00:07:03: Vorher haben wir natürlich ganz viel...

00:07:06: getestet, weil das ist so ein sensibles Thema.

00:07:08: Das kann man andere Startups können mal irgendwie so ein Dummy bauen und einfach

00:07:12: live gehen und gucken, ob es funktioniert.

00:07:14: Das geht mit so hoch sensiblen Daten und Dokumenten, die erstellt werden sollen,

00:07:18: wie eine Patientenverfügung zum Beispiel oder Vorsorgevollmacht.

00:07:21: Geht das nicht.

00:07:22: Deswegen haben wir schon ein bisschen Zeit gebraucht im Vorfeld und haben jetzt aber

00:07:27: ein komplett rechtssicheres System.

00:07:29: Das heißt, du kommst auf unsere Plattform, registrierst dich kostenlos, gibst dort

00:07:33: erst mal deine...

00:07:35: Daten ein, das ist total wichtig, also deine Adresse, dein vorständiger Name etc.

00:07:40: Weil letztendlich sind das alles die Daten, die später auf dein Dokument

00:07:44: gedruckt werden.

00:07:46: Und dann kannst du im Prinzip loslegen.

00:07:48: Also in einem kostenlosen Modul kannst du gleich mit deiner Patientenverfügung

00:07:53: starten.

00:07:53: Du wirst dann durch einige Fragen geführt.

00:07:56: Wir haben ein Fokus draufgelegt, dass die Fragen so einfach wie möglich auch

00:08:00: formuliert werden.

00:08:01: Wir haben unten auch immer Erklärtexte, weil...

00:08:03: Die wenigsten haben sich ja eigentlich mit dem Thema vorher schon auseinandergesetzt.

00:08:07: Muss man leider sagen.

00:08:08: Also die Zahlen sprechen für sich.

00:08:10: Ich glaube, im Jahr sterben so ungefähr eine Million Menschen und 20 Prozent von

00:08:15: denen haben tatsächlich nur richtig vorgesorgt.

00:08:17: Das ist relativ viel Luft nach oben.

00:08:20: Wenn du die Patientenverfügung fertig hast, entscheidest du letztendlich, wer

00:08:24: für dich sorgen soll.

00:08:25: Weil du brauchst immer eine Person, die sich drum kümmert.

00:08:27: Das bringt ja nichts, eine Patientenverfügung zu haben.

00:08:29: Die liegt dann in der Schublade.

00:08:30: Und am Ende kümmert sie.

00:08:31: Du fällst um und keiner weiß, wo sie ist.

00:08:33: Und keiner kümmert sich.

00:08:35: Im Schnitt dauert es derzeit um die drei Tage, bis eine Patientenverfügung im

00:08:39: Krankenhaus ankommt.

00:08:40: Bis dahin ist alles entschieden.

00:08:41: Das kann man sich ja vorstellen.

00:08:42: Ich habe einen schweren Unfall.

00:08:44: Es muss entschieden werden.

00:08:45: Gibt es lebensverlängernde Maßnahmen?

00:08:48: Vielleicht ist es auch zu spät.

00:08:50: Bin ich Organspender oder nicht?

00:08:52: Also wie auch immer.

00:08:54: Es müssen einfach schnelle Entscheidungen getroffen werden.

00:08:56: Und deswegen ist bei uns eben das System, dass du Bevollmächtigte einladen musst.

00:09:01: Die kriegen dann auch eine E-Mail, haben die Möglichkeit, sich auch einen

00:09:04: kostenlosen Account zu machen und haben ab dann jederzeit einen Zugriff auf deine

00:09:09: Dokumente, in dein eigenes Dashboard.

00:09:10: Da werden die Dokumente eingespeichert.

00:09:12: Sobald es Rechtsänderungen gibt oder du vielleicht auch deine Meinung änderst,

00:09:17: kannst du nochmal in das Dokument rein, das nochmal anpassen.

00:09:20: Wird eine aktualisierte Version abgespeichert und auch im Dashboard bei

00:09:23: dem jeweiligen Bevollmächtigten.

00:09:25: Wichtig ist auch total, die Lebensumstände ändern sich häufig.

00:09:30: Wir leben in einer superschnellen Welt.

00:09:32: Den habe ich eingetragen, habe ich meinen Mann eingetragen und lasse mich scheiden.

00:09:35: Muss ich den erst mal schnell wieder.

00:09:37: Deswegen macht es halt Sinn, auch regelmäßig reinzugucken.

00:09:40: Sind auch die richtigen Bevollmächtigten drin.

00:09:42: Habe ich meine beste Freundin drin und mich mit der zerstritten oder meine

00:09:45: Schwester oder meine Mutter.

00:09:47: Und die ist bereits verstorben.

00:09:48: Also es ist schon wichtig, das ganze Thema Vorsorge Dokumente nicht als einmaliges.

00:09:53: ausführen und weglaufen zu betrachten, sondern das ist ein Prozess, der dich dann

00:09:58: tatsächlich auch begleitet, weil du schon immer wieder überprüfen musst, stimmt das

00:10:02: alles noch so?

00:10:03: Hat sich mein Leben verändert oder haben sich meine Werte verändert?

00:10:06: Wenn man das jetzt gut fand mit der Patientenverfügung, hat man die

00:10:10: Möglichkeit, ins Premium zu gehen.

00:10:12: Wir haben tatsächlich eine große Liste an Dokumenten.

00:10:15: Wir haben die Vorsorge vollmacht, die Sorgerechtsverfügung wird jetzt gerade

00:10:19: gelauncht.

00:10:19: Superwichtig, die wenigsten Eltern haben...

00:10:20: tatsächlich für diesen Fall, dass beiden Eltern etwas zustößt, vorgesorgt.

00:10:25: Was super krass ist, weil eigentlich machen wir doch für unsere Kinder immer

00:10:27: alles.

00:10:28: Wir haben eine Haustierverfügung, auch ein wichtiges Thema, gerade bei älteren

00:10:31: Leuten.

00:10:32: Was passiert mit meinem Hund, meiner Katze, falls ich versterbe?

00:10:35: Für alle Unternehmer unter uns.

00:10:37: Wir haben die Unte Wir haben noch eine Betreuungsverfügung.

00:10:43: Nochmal eine gesonderte Organverfügung, die unterscheidet sich von der klassischen

00:10:48: Organspende.

00:10:48: Insofern, dass du halt

00:10:50: entscheiden kannst, was genau gespendet werden soll und was nicht.

00:10:53: Also einige sagen halt nur die inneren Organe und die äußeren aber nicht, für

00:10:57: andere ist es vollkommen egal.

00:10:59: Oder wieder andere sagen, ach, das soll mein Bevollmächtigter, meine Familie zum

00:11:03: Schluss entscheiden, so wie sie sich wohlfühlen.

00:11:05: Genau, das sind all die Möglichkeiten, die man dann hat bei uns auf dem Dashboard,

00:11:08: dann die unterschiedlichen Dokumente peu à peu zu erstellen.

00:11:14: mit den Bevollmächtigten zu teilen.

00:11:16: Wir haben dann auch eine Erinnerungsfunktion und somit sind wir

00:11:21: quasi ein Lebensbegleiter und können ab da mit unseren Usern zusammen sicherstellen,

00:11:26: dass sie gut abgesichert sind.

00:11:27: Zusätzlich haben wir dann noch eine Notfallkarte und über diese Notfallkarte,

00:11:30: die kann man im Portemonnaie tragen, kommt man dann auch bei einem akuten Unfall,

00:11:34: können die Sanitäter dann immer schnell über ein QR-Code auch über die

00:11:39: freigegebenen Sachen verfügen.

00:11:41: Das ist auch mega wichtig.

00:11:42: Bei der Erstellung dieser ganzen Dokumente, die meisten gehen damit zum

00:11:47: Rechtsanwalt, zum Notar, um das zu erstellen, zu lassen, um auch diese

00:11:53: juristische Beratung möglicherweise in Anspruch zu nehmen, die in komplexeren

00:11:59: Felden, nehmen wir mal jetzt Patchwork Familie oder wie auch immer, kann ja auch

00:12:03: sein, vielleicht notwendig ist.

00:12:05: Wie geht es ihr damit um?

00:12:08: Baut ihr da, sage ich mal, die juristische

00:12:12: Sicht mit ein, dass die Leute beim Erstellen auch, sag ich mal, diese ganzen

00:12:16: Aspekte juristisch sauber abdecken.

00:12:18: Ja, wir haben von Anfang an einen juristischen Partner, das ist die

00:12:23: Anwaltskanzlei Arnold in Berlin, die kümmern sich seit über 20 Jahren

00:12:26: ausschließlich um Vorsorge und Nachlass.

00:12:28: Da haben wir auch tatsächlich den Herrn Arnold bei uns mit an der Seite, von dem

00:12:33: kommen alle Textbausteine.

00:12:34: Der ist auch ständig dabei, alles zu aktualisieren, sollte es Änderungen geben.

00:12:39: Das heißt …

00:12:41: Juristisch gesehen sind wir immer auf der sicheren Seite, wenn man sich bei uns

00:12:45: durchklickt.

00:12:45: Das einzige, was falsch laufen kann, ist, dass der User einen falschen Namen eingibt

00:12:49: oder beim Bevollmächtigten irgendwie einen Fehler einträgt.

00:12:54: Was die Beratung angeht, klar, also bei wirklich komplexen Themen, sei es ich habe

00:12:59: unterschiedliche Immobilien im Ausland und an unterschiedlichen Unternehmen bin ich

00:13:04: noch beteiligt, dann kommt man an einem Anwalt und an einem Notar gar nicht

00:13:09: vorbei.

00:13:09: Das ist...

00:13:10: Diese Menschen haben aber in der Regel auch eine anwaltliche Beratung an ihrer

00:13:14: Seite.

00:13:14: Unsere Plattform ist ja vor allen Dingen für die Menschen, die das gar nicht haben

00:13:18: und das ist einfach der größte Teil in Deutschland.

00:13:21: Wir haben eine große Testgruppe gemacht und haben festgestellt, dass gerade das

00:13:27: Ausfüllen solcher Dokumente vor einer dritten Person wahnsinnig große Probleme

00:13:32: bei den Leuten hervorrufen, weil sie Angst haben, gejudged zu werden, weil sie

00:13:36: denken, oh Gott.

00:13:37: Ich sitze jetzt das erste Mal in meinem Leben vielleicht vor einem Notar oder vor

00:13:41: einem Anwalt.

00:13:41: Und jetzt weiß ich gar nicht, wie ich mich entscheiden soll.

00:13:44: Und wenn ich mich jetzt so entscheide, dann denkt er ja vielleicht irgendwie, ich

00:13:47: bin doof.

00:13:48: Das hört sich jetzt so banal an, aber das war wirklich so häufig genannt, wie

00:13:52: wichtig das ist, für die Menschen das in einem intimen Ort zu machen, auf dem Sofa

00:13:58: zum Beispiel.

00:13:58: Und sich auch die Zeit zu nehmen, die man dann braucht, weil klar.

00:14:03: für Leute, die entschlossen sind.

00:14:05: Ich kann meine Patientenverfügung in 10 Minuten machen, weil ich einfach weiß, was

00:14:08: ich will.

00:14:09: Dann gibt es genauso Leute, die sagen, okay, ich würde gerne ein bisschen drüber

00:14:12: nachdenken.

00:14:12: Ich mache mal die ersten zwei Fragen und dann lasse ich das mal sacken und mache

00:14:17: morgen weiter.

00:14:18: Genau für diese Leute, die eben keine ständige Rechtsberatung an ihrer Seite

00:14:23: haben, die sich das auch nicht leisten können im Zweifel.

00:14:26: Und die auch es gerne in Teams erledigt haben möchten.

00:14:31: haben wir unsere Plattform.

00:14:33: Und sie ist wirklich, wie ich finde, selbsterklärend.

00:14:36: Also wir haben einige Tests gemacht und Fragen bei den Dokumenten kamen

00:14:41: tatsächlich bis jetzt noch nicht.

00:14:43: Also wir haben auch einen Chat bei uns auf der Website, wir haben noch keine Anfrage

00:14:47: gekriegt.

00:14:47: Okay.

00:14:47: Da würde mir auch ganz spontan einfallen, ich meine, da wäre ja KI ein perfektes

00:14:53: Tool für euch.

00:14:54: Einerseits heißt ja auch, ich sage vor allem im juristischen Bereich, wird KI

00:14:58: sehr viel übernehmen können oder kann man super einsetzen.

00:15:01: Andererseits, wenn ich jetzt an mein Gespräch mit Anne Scherer denke, wo es

00:15:06: auch darum geht, gleich am Anfang, dass Menschen genau diesen Punkt, den du gesagt

00:15:10: hast, wenn sie per Person sitzen, sich nicht zu öffnen, aus Angst gejudged zu

00:15:16: werden, irgendwie beurteilt zu werden, wie auch immer, aber sich gegenüber einer

00:15:21: Maschine eher öffnen, einer künstlichen Intelligenz, weil das ist ja keine Person.

00:15:25: könnte ich mir tatsächlich sehr gut vorstellen.

00:15:27: Ich weiß jetzt nicht, wie weit ihr da seid und wie ihr das auch plant, das mit

00:15:31: künstlicher Intelligenz zu füttern und zu unterstützen, diesen Prozess.

00:15:36: Perspektivisch macht das natürlich total Sinn.

00:15:38: Auch so, was zum Beispiel im ersten Step Thema Chatbot und so, das kriegen wir

00:15:43: natürlich auch über eine KI supergut automatisiert.

00:15:46: Da eine erste...

00:15:48: Na ja, wir dürfen ja keine juristische Beratung machen, das muss man vielleicht

00:15:51: auch dazu sagen, wir sind ja keine Juristen.

00:15:53: Also eine wirklich juristische Beratung dürfen wir.

00:15:54: gar nicht machen.

00:15:55: Aber wir können natürlich unsere User, je mehr wir wissen und je mehr unser System

00:16:00: lernt, sie natürlich viel besser dadurch führen.

00:16:02: Das ist total klar.

00:16:03: Da stehen wir aber noch nicht.

00:16:05: Wir sind jetzt gerade noch da, dass wir vor allen Dingen auch den Umgang und den

00:16:10: persönlichen Austausch mit unseren Usern total schätzen, weil nur so können wir

00:16:14: unsere Plattform optimieren und wissen, welcher Teil wird gut genutzt, welcher

00:16:18: Teil wird nicht so gut genutzt.

00:16:21: sind tatsächlich bei jeder Anfrage immer mega dankbar und bearbeiten die auch im

00:16:26: Gründerteam immer alle noch selbst.

00:16:27: Dann nehmen wir mal den Fall an.

00:16:30: Du hast ja jetzt gesagt, okay, Person, Unfall liegt im Krankenhaus, was darf

00:16:36: passieren und so weiter und so fort.

00:16:39: Woher wissen die Ärzte und Ärztinnen und Sanitäter und Sanitäterinnen das?

00:16:49: jetzt jemand beileist oder dass er den QR-Code hat, dass das auch gilt und so

00:16:53: weiter und so fort.

00:16:55: Nur wenn sich da jetzt mal Zuhörerinnen fragen, ja, schön, aber ihr dürft keine

00:17:01: juristische Beratung machen.

00:17:02: Ist das auch wirklich dann aber auch juristisch abgesichert und wird das auch

00:17:07: akzeptiert im Krankenhaus?

00:17:08: Ja, genau.

00:17:09: Also im Vorfeld im Krankenhaus ist das super akzeptiert.

00:17:13: Die Krankenhäuser leiden unter maximalem Fachkräftemangel, das wissen wir alle.

00:17:18: Die sind um jedes Dokument, was sie irgendwie bekommen, super dankbar.

00:17:22: Und wie gesagt, sie sind juristisch richtig, aber wir dürfen keine Juristen

00:17:27: nicht beraten.

00:17:27: Da muss man, glaube ich, den kleinen Unterschied machen.

00:17:30: Dafür haben wir, wie gesagt, diese Notfallkarte.

00:17:34: Es ist so, dass jedes Krankenhaus, jeder Sanitäter, alle greifen immer als

00:17:38: allererstes ins Portemonnaie.

00:17:39: Die wollen Geld verdienen, die brauchen die Krankenkassenkarte.

00:17:42: Und sie brauchen im Zweifel einen Personausweis, um zu wissen, wen haben sie

00:17:46: da vor sich liegen.

00:17:48: Wir haben diese Notfallkarte so gestaltet, dass es ganz klar aussieht wie eine

00:17:52: Notfallkarte.

00:17:53: Man sieht sofort, sie ist rot, sie hat Icons drauf.

00:17:55: Diese Art von Karten sind auch schon gelernt.

00:17:59: Wir sind nicht die Ersten, die diese Karten haben.

00:18:01: Kennen viele chronisch Kranke auch.

00:18:04: Die haben dann im Zweifel auch noch weitere Ausweise oder sonst irgendetwas im

00:18:09: Portemonnaie.

00:18:09: Also der Griff ins Portemonnaie, um zu gucken, mit wem hab ich's zu tun, der ist

00:18:14: total gängig und gelernt.

00:18:15: Sowohl im Krankenhaus als auch...

00:18:18: bei Sanitätern und Notfallärzten.

00:18:20: Okay.

00:18:21: Und für alle, die eben nicht im Premium sind und nur eine Patientenverfügung

00:18:27: haben, für die gilt das Gleiche wie bei jeder anderen Patientenverfügung im Ordner

00:18:32: auch.

00:18:32: Also da muss halt der Bevollmächtigte benachrichtigt werden vom Krankenhaus.

00:18:39: Das ist meistens der Ehepartner oder sehr nahe Angehörige.

00:18:44: Und die...

00:18:45: haben dann eben das Glück in unserem Fall, dass sie nicht irgendwo hinfahren müssen,

00:18:49: in Ordnern rumwühlen müssen und Unterlagen suchen, sondern dass sie es in ihrem Handy

00:18:54: haben, dass sie es einfach vorzeigen können, sagen können, okay, hier, ich habe

00:18:58: das Dokument.

00:19:00: Bei uns funktioniert sie mit einer digitalen Signatur.

00:19:03: Wir haben einen Anschluss an einen digitalen Signaturanbieter, der die QES,

00:19:08: die der handschriftlichen Signatur gleichgestellt ist, anbietet.

00:19:13: Und...

00:19:15: Somit ist das dann der schnellste Weg.

00:19:17: Also der aller schnellste über die Notfallkarte für alle nich Brauchen dann

00:19:21: halt Bevollmächtigte, die auf Zack sind.

00:19:24: Mhm.

00:19:25: Lass uns jetzt mal den Worst Case annehmen und es kommt wirklich zum Tod.

00:19:28: Dann, ähm...

00:19:31: Ich esse ein Prozess, der danach ansteht.

00:19:35: Also ein Testament ist das eine, aber dann irgendwie auf Konten zugreifen oder andere

00:19:39: Accounts.

00:19:40: Ich hatte interessanterweise erst jetzt vor zwei Tagen ein Gespräch mit einem

00:19:46: Podcastkollegen Thorsten Frenzel, der zum Thema E-Government unterwegs ist und das

00:19:51: Thema im Podcast bearbeitet und hat gesagt, das Thema ist super spannend, weil

00:19:55: das liegt seit ich gefühlt 13 Jahren irgendwie on hold und wird nicht

00:19:59: weiterentwickelt.

00:20:00: ganze Abwicklung nach dem Tod, dass man noch Zugriff auf die Kunden hat und so

00:20:05: weiter und so fort.

00:20:06: Weil was passiert heutzutage?

00:20:09: Es ist einfach alles gesperrt und ich stehe da und sage, okay gut, wie komme ich

00:20:13: jetzt eigentlich an die Kunden, damit ich das abwickeln kann?

00:20:17: Ganz einfach.

00:20:18: Wie seid ihr da aufgestellt?

00:20:23: Ja, da sitzen wir tatsächlich gerade.

00:20:25: Es wird bei uns ein bisschen größeres Projekt, ein größeres Forschungsprojekt

00:20:29: auch, weil wir uns gar nicht nur da auf diese Standard-Accounts konzentrieren,

00:20:35: weil dafür gibt es ehrlicherweise schon einige Anbieter, die wirklich das Netz

00:20:40: scrollen, den Namen eingeben.

00:20:42: Das bieten teilweise sogar Bestatter mit an.

00:20:45: Und dann ist es wie ein Abmeldesservice.

00:20:48: Also das gibt es tatsächlich alles schon.

00:20:50: Was super, super.

00:20:52: heiß interessant wird, wird das Thema, wie vererbe ich meine digitalen Assets?

00:20:55: Was passiert denn mit meinem Kryptowallet?

00:20:58: Was ist denn mit meinem Account?

00:21:00: Keine Ahnung, vielleicht bin ich der Super Gamer und hab mir unterschiedlichste Super

00:21:06: wertvoll.

00:21:06: Ich bin keine Gamerin, deswegen, ich habe nur davon gehört, dass es sowas gibt.

00:21:12: Wie vererbe ich denn meine Accounts, auf denen ich vielleicht einen riesen Wert

00:21:16: schon habe?

00:21:17: Die Online Poker Spieler.

00:21:18: Genau, also wie vererbe ich denn meine Accounts

00:21:21: Genau, wie vererbe ich denn meinen Account, wo ich vielleicht krasse Skins

00:21:25: oder irgendwelche Waffen oder irgendwelche Welten erbaut habe, die schon total viel

00:21:29: wert sind?

00:21:30: Wie vererbe ich meine NFTs?

00:21:33: Wie funktioniert das denn überhaupt alles?

00:21:35: Wie funktioniert das, wenn meine Erben minderjährig sind?

00:21:38: Das muss ja alles automatisiert und kann auch digital abgebildet werden.

00:21:42: Und allein so ein Krypto-Schlüssel, wo hinterlege ich den denn?

00:21:47: Weil das kann ja jeder leer räumen.

00:21:49: Also das kann ich ja meinem besten Freund geben, wenn da richtig viel drauf liegt

00:21:52: und der hat mal Probleme, dann kann er das einfach leer räumen und das kann man nicht

00:21:56: nachvollziehen.

00:21:56: Also riesengroßes Thema, digitale, das Vererben von digitalen Assets.

00:22:02: Ich habe jetzt auch mit unterschiedlichen Banken schon dazu gesprochen, die mir

00:22:05: erzählt haben, auch die ducken sich alle weg.

00:22:07: Wenn in so einem Testament irgendwas von digitalen Assets steht, dann bückt sich da

00:22:11: jeder weg und sagt, oh Gott, übernimm du mal die Test

00:22:16: Das ist ein richtig heißes Thema.

00:22:18: Da gehen wir jetzt gerade in die Forschung.

00:22:19: Das wird super interessant und da werden wir jetzt perspektivisch, kann ich jetzt

00:22:24: noch nicht zu viel verraten, aber da wird es demnächst eine Lösung geben.

00:22:28: Okay, dann müssen alle gespannt sein.

00:22:31: Aber gutes Thema.

00:22:32: Okay, dann bin ich gespannt auf die Lösung.

00:22:35: Ich werde dich auch gerne an den Horsten weiter vermitteln, weil der ist daran auch

00:22:40: interessiert, wie es denn da ausschaut.

00:22:42: Ja.

00:22:45: Lass uns mal auf die Seelsite ein bisschen schauen bei euch.

00:22:49: Beschäftigt man sich mit dem Thema Sterben, stolpert man über Studien, bei

00:22:53: denen es um Themen geht, die die Menschen zum Beispiel am Sterbebett am meisten

00:22:57: bereuen.

00:22:58: Sei es ich habe jemandem meine Liebe nicht gestanden, ich habe zu viel gearbeitet

00:23:01: oder ich habe nicht im Moment gelebt genug.

00:23:03: Das sind ja alles Themen, bei denen man denken müsste, ja, man sollte sich oder es

00:23:10: wäre wert sich frühzeitig über den Tod Gedanken.

00:23:14: machen, denn rein objektiv, ja, betrachtet kommt man daran nicht vorbei, so sehr man

00:23:20: sich auch bemüht, irgendwann ist es soweit.

00:23:23: Nichtsdestotrotz wird der Tod von den meisten ignoriert, bis man dann halt echt

00:23:30: nicht mehr aus kann.

00:23:32: Wie geht ihr mit dieser Situation auch im Seels um?

00:23:36: Das ist ja im Prinzip ganz spannend für euch und auch für den Wachstum wichtig.

00:23:40: Ja, was macht ihr dabei?

00:23:42: Heile oder wie?

00:23:44: Wie begegnet ihr diesen Einstellungen der Menschen?

00:23:48: Ich drücke es jetzt mal so aus.

00:23:51: Ja, also wir haben uns in der Tat, wie du es schon so schön sagst, ein sehr, sehr

00:23:56: kompliziertes Produkt ausgesucht, denn wir bespielen ein Thema, mit dem sich wirklich

00:24:01: eigentlich keiner gerne auseinandersetzen möchte.

00:24:03: Ich merke allerdings schon, dass es da eine kleine Veränderung gibt, aber

00:24:08: vielleicht mal die allerersten Touchpoints, die wir haben, wo wir Leute

00:24:12: erwischen, die...

00:24:14: sich mit diesem Thema auseinandersetzen, sind natürlich Erkrankte.

00:24:18: Also die wissen, okay, ist nicht mehr so lange.

00:24:21: Ich muss das jetzt und möchte das gerne planen, damit ich zum einen ein Abschied

00:24:26: so habe, wie ich ihn mir vorstelle, aber auch meine Angehörige entlaste.

00:24:32: Und ein weiterer oder zwei weitere Punkte sind einmal die Geburt eines Kindes,

00:24:37: sobald in der Familie sich stark was verändert und man selbst zum Elternteil

00:24:42: wird.

00:24:42: Also es...

00:24:43: betrifft tatsächlich auch immer eher die Geburt des ersten Kindes.

00:24:45: Beim zweiten Kind ist das auch nicht mehr so extrem.

00:24:48: Bei der Geburt des ersten Kindes verändert sich halt massiv was.

00:24:52: Nur ein kleines Zeitfenster, aber in der Art und Weise, wie man das in diesem

00:25:00: Sicherheitsaspekt, fängt man an, einen anderen Blick auf die, auf die eigene

00:25:04: Verantwortung zu haben.

00:25:05: Das ist immer ein guter Moment, einzu, einzuhaken und und das sind auch.

00:25:11: viele Kooperationspartner von uns und wenn jemand aus der Familie stirbt.

00:25:15: Denn sobald du beim Bestatter sitzt und die Bestattung für einen geliebten

00:25:20: Menschen planst, nehmen wir jetzt mal an, also bei mir ist gerade meine Oma

00:25:25: gestorben.

00:25:25: Ich betrauere meine Oma natürlich, aber jedes Mal, wenn ich bei einer Beerdigung

00:25:31: bin oder mit einem Bestatter in Kontakt bin, weil jemand in meinem Umfeld

00:25:35: gestorben ist,

00:25:36: Betraue ich auch ein kleines bisschen, dass mir mal wieder klar wird, dass ich

00:25:40: auch irgendwann mal sterbe.

00:25:42: Die Sterblichkeit kommt in diesem Moment immer ganz nah an einen heran.

00:25:45: Und deswegen ist das zum Beispiel als Sales-Kanal auch ein super wichtiger

00:25:49: Kanal, weil das auch ein Moment ist, wo jeder über sich selber nachdenkt.

00:25:54: Und von uns als Plattform oder als Start-up ist das natürlich auch ein ganz

00:26:01: klarer Aufklärungsauftrag, den wir haben.

00:26:03: Denn die...

00:26:06: das Wissen darum oder die Akzeptanz darum, dass das Leben endlich ist.

00:26:11: Dass man das einfach mal so plant, das Leben, dass man weiß, okay, es geht nicht

00:26:14: unendlich, sondern es ist irgendwann Schluss.

00:26:16: Ich bin nur einmal in den 40ern, ich bin nur einmal in den 50ern.

00:26:20: Ich bin dann irgendwann 60 hoffentlich und irgendwann 70, aber diese Zeit gibt es nur

00:26:25: einmal.

00:26:25: Ich habe nur einmal kleine Kinder, ich habe nur einmal pubertierende Kinder, wenn

00:26:29: ich überhaupt Kinder habe.

00:26:30: Ich hab nur einmal meine Eltern, die jetzt noch gerade so fit sind, das ist auch

00:26:34: irgendwann mal vorbei.

00:26:35: Das sind alles Sachen, die muss man irgendwie sich vergegenwärtigen, um sein

00:26:38: Leben tatsächlich so aufzustellen, dass man nicht auf dem Sterbebett liegt und

00:26:43: denkt, Scheiße, jetzt habe ich die ganze Zeit nur gearbeitet und habe gar nicht

00:26:47: mitgekriegt, wie sich meine Familie entwickelt hat.

00:26:49: Ich meine, es gibt niemanden, der zum Schluss auf dem Sterbebett liegt und

00:26:53: denkt, ach Mist, ich habe zu viel Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie.

00:26:57: Hätte ich mal mehr gearbeitet oder hätte ich mal mehr rumorganisiert oder

00:27:02: rumprokastrimiert oder so.

00:27:03: Ich hätte etwas gemacht, ne.

00:27:04: Sondern genau.

00:27:05: Hätte ich mich zu Hause eingesperrt.

00:27:07: Genau, das sind ja die Themen, die uns zum Schluss...

00:27:09: Genau, hätte ich das mal bloß gemacht.

00:27:10: Ich meine, ich merke sogar, ich arbeite tagtäglich an diesem Thema, ne.

00:27:15: Und merke, hab jetzt zum Jahreswechsel gemerkt, krass, ich bin jetzt seit drei

00:27:21: Jahren, habe ich einen Start-up gegründet und arbeite von morgens bis abends um die

00:27:25: Ferien durch.

00:27:27: Meine Tochter ist zwölf.

00:27:28: Die interessiert sich nicht mehr für mich.

00:27:30: Hey, was habe ich die letzten drei Jahre gemacht?

00:27:33: Warum habe ich mir nicht mal wenigstens einen Nachmittag in der Woche genommen, um

00:27:36: mal Zeit mit ihr zu verbringen?

00:27:37: Ich muss jetzt was ändern.

00:27:38: Also selbst mir passiert das, obwohl es mir super bewusst ist.

00:27:42: Und ich mich jeden Tag damit auseinandersetze und es jedem predige.

00:27:46: So, ey, denkt dran, dass ihr nur ein Leben habt.

00:27:48: Überprüft regelmäßig.

00:27:49: Ist es die richtige Beziehung, in der ihr seid?

00:27:52: Ist es der richtige Arbeitsplatz, wo ihr euch gerade aufhaltet?

00:27:54: Sind das?

00:27:55: die richtigen Freunde, ist es die richtige Stadt?

00:27:57: Was ist dir wichtig?

00:27:58: Das darf natürlich auch nicht zu so einem total egoistischen Lebensmodell werden,

00:28:02: dass ich die ganze Zeit nur gucke, wenn es mir gut geht und drum herum alles

00:28:08: ausblende.

00:28:08: Aber die Grundpfeiler müssen ja einfach stimmen.

00:28:11: Und das ist wirklich ein Aufklärungsauftrag, den wir letztendlich

00:28:16: auch haben.

00:28:18: Und dazu gehört eben die Endlichkeit mitzudenken.

00:28:23: Ich hab letztes Jahr meine Bestattung geplant.

00:28:26: Und das war irgendwie erst mal total komisch.

00:28:30: Und dann total cool.

00:28:32: Okay.

00:28:33: Und...

00:28:34: zum Beispiel...

00:28:35: Wie gesagt, meine Oma ist ja grade gestorben.

00:28:38: Und mein Opa ist vor 20 Jahren gestorben und hat vor 20 Jahren die Bestattung für

00:28:43: beide geplant.

00:28:44: Und als mein Opa vor 20 Jahren starb, hatten die noch so eine...

00:28:47: Die waren im Zahnärzteverband, waren superhoch angesehen.

00:28:50: Der hat eine Straße gesperrt, da sind 300 Leute bis zum Friedhof hinter dem Sarg

00:28:55: hinterhergelaufen.

00:28:56: Das Gleiche hatte er jetzt für meine Oma geplant.

00:28:58: Die ist nur 98 geworden, da gab's gar keinen mehr, der wirklich hinterherlaufen

00:29:03: konnte, außer wir Familie.

00:29:04: Es wurde trotzdem eine Straße gesperrt, und wir sind zu zwanzig da

00:29:09: hinterhergelaufen.

00:29:09: Das war natürlich eine ganz andere.

00:29:11: Aber klar, ich dachte auch so, schön, mein Opie hat sich das so vorgenommen,

00:29:15: dass sie gerne so den Abschied haben wollen.

00:29:17: Und sie haben ihn jetzt genau so gekriegt, halt zeitlich versetzt und auch in einem

00:29:22: anderen Ausmaß.

00:29:23: Und das war halt deren Vorstellung.

00:29:25: Und ich hab eine komplett andere Vorstellung zu meinem Tod und meiner

00:29:29: Bestattung.

00:29:30: Meine Eltern haben auch eine ganz andere.

00:29:32: Aber es ist irgendwie total gut, darüber zu sprechen.

00:29:35: Also sollte jeder mal ausprobieren, jeder mal so wirklich im Kopf mal durchspielen,

00:29:39: was ist mir denn eigentlich wirklich wichtig, ne?

00:29:43: Und auch wie möchte ich in Erinnerungen...

00:29:45: behalten werden.

00:29:46: Was sollen die Leute denken, wenn ich mal nicht mehr bin?

00:29:49: Weil letztendlich kann uns jeden Tag passieren.

00:29:51: Es betrifft nicht nur die Alten, es betrifft nicht nur die Kranken.

00:29:54: Ich kann auch rausgehen und vom Auto überfahren werden.

00:29:56: Ja, ich habe mich tatsächlich noch nicht damit beschäftigt.

00:30:01: Für mich ist es so ein bisschen so diese Hürde.

00:30:05: Ich bin überhaupt nicht abergläubisch, aber sich damit zu beschäftigen, irgendwie

00:30:09: zu sagen, okay, gut, jetzt habe ich es getan.

00:30:11: Ja, okay, ich bin...

00:30:13: Ich bin einen Schritt näher am Tod quasi.

00:30:17: Weißt du, wie ich meine?

00:30:19: So, das ist so, okay, jetzt habe ich eine schwarze Katze gesehen, ist mir komplett

00:30:23: wurscht, schwarze Katze.

00:30:24: Und eigentlich ist es, ich bin nicht auch super pragmatisch oder rational

00:30:28: eigentlich.

00:30:28: Ich sage ja, okay, dann ist es erledigt, dann weiß jeder, was hauen und gestochen

00:30:34: ist.

00:30:34: Aber über diese Schwelle bin ich noch nicht drüber gekommen tatsächlich.

00:30:40: Aber ich...

00:30:41: Auch nicht das erste Kind hat mich dazu bewegt, wenn ich ehrlich bin.

00:30:44: Aber es wird Zeit mit zwei Kindern und als Unternehmer.

00:30:49: Auf jeden Fall, auf jeden Fall.

00:30:52: Und wenn ich dazu vielleicht ergib, ist das ein ganz schönes Zitat.

00:30:55: Ich versuche es mal zusammenzukriegen.

00:30:56: Ich bin nämlich wahnsinnig schlecht mit Zitaten.

00:30:57: Aber das geht ungefähr so.

00:31:00: Wer über Sex nachdenkt, wird nicht gleich schwanger.

00:31:03: Und wer über das Sterben nachdenkt, stirbt auch nicht gleich.

00:31:06: Ja, ist ein gutes Zitat, ja.

00:31:08: Also es ist halt so.

00:31:10: Wahrscheinlich ist es schöner formuliert, eigentlich.

00:31:13: Aber so ist es halt, ne?

00:31:15: Also, es verändert nichts an der Situation.

00:31:18: Und eigentlich, guck mal, wir beide sind doch noch so jung.

00:31:21: Es ist wahnsinnig unwahrscheinlich, dass wir beide jetzt sterben.

00:31:25: Es macht älteren Leuten immer mehr Probleme, sich damit auseinanderzusetzen.

00:31:29: Je näher es kommt, desto schwieriger.

00:31:31: Eigentlich ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, mal zu sagen, okay, ich mach

00:31:35: mir mal dazu Gedanken.

00:31:36: Und heute ist auch digital fest, denn ich bin erst...

00:31:39: Ich bin jetzt 42.

00:31:40: Ich habe vor, jetzt noch, keine Ahnung, mindestens 40 Jahre zu leben.

00:31:45: Ich brauche das jetzt nicht in der Schublade, weil es ist jetzt nicht akut,

00:31:48: sondern ich brauche es digital, weil mein Leben wird sich bis dahin noch 100-mal

00:31:51: ändern.

00:31:52: Ich will immer wieder rein und es anpassen.

00:31:53: Ich würde sicherstellen, dass 24,7, egal wo ich umfalle, jeder Zugriff drauf hat.

00:31:58: Jetzt mache ich es.

00:31:59: Es fühlt sich noch entfernt an.

00:32:01: Deswegen tut es nicht so sehr weh.

00:32:03: Und fühle mich einfach besser danach, wenn ich es abgehakt habe.

00:32:07: Ich würde jetzt gerne versuchen, nochmal den Schwenk Richtung Sales zu kriegen.

00:32:11: Also die Zielgruppe sind ja kleines, kleines Fenster, die, die das erste Kind

00:32:16: kriegen, die die im kranksterben Schwerbebett, würde ich jetzt nicht sagen,

00:32:22: aber Krankheiten haben, wo sie wissen, es ist endlich.

00:32:27: Und ihr versucht über die Aufklärung zu sagen, okay, komm, wir haben nur das eine

00:32:32: Leben.

00:32:33: Im Zuge dieser Aufklärung aber auch alle anderen irgendwie zu motivieren.

00:32:37: das dann zu tun.

00:32:38: Also im Prinzip ist unsere Zielgruppe natürlich viel größer noch, weil es

00:32:43: betrifft ja jeden.

00:32:45: Wir versuchen uns aber natürlich auf Menschen zu spezialisieren, weil wenn man

00:32:49: alle anspricht, dann spricht man zum Schluss doch keinen an.

00:32:52: Das heißt, je spitzer man so ein bisschen eine Ansprache formuliert, desto besser

00:32:57: kannst du vielleicht auch die Leute erreichen.

00:32:59: Also wir versuchen da schon auch Leute in den 40ern anzusprechen, die...

00:33:04: immer älter werdende Eltern haben und sich nach oben verantwortlich fühlen.

00:33:07: Also wie ich es war, als es meinem Vater so schlecht ging, habe ich gemerkt, okay,

00:33:12: ich muss was machen und sich aber auch für ihre eigenen Kinder verantwortlich fühlen.

00:33:16: Das ist eigentlich so unsere Hauptzielgruppe und die finden wir über

00:33:22: Google Ads.

00:33:24: Die finden wir aber auch über Kooperationen.

00:33:26: Wir haben Kooperationen mit Versicherern, mit Bestattern, mit Pflegeheimen.

00:33:32: unterschiedlichster Couleur.

00:33:33: Jetzt kommt wie gesagt die Sorg die wird noch mal so ein bisschen ein Game-Changer,

00:33:39: weil die wird natürlich eine ganz, ganz spitze, sehr sensible Zielgruppe auch

00:33:43: haben.

00:33:43: Da können wir halt die frisch gebackenen Eltern sehr gut ansprechen.

00:33:50: Aber das Hauptgeschäft geht über B2B, dass wir über Multiplikatoren unsere Kunden

00:33:56: erreichen.

00:33:59: Hauptmarkt ist aktuell Deutschland oder?

00:34:02: Ja.

00:34:03: Ja, aufgrund der juristischen Beratung, weil ihr da jetzt einen deutschen Juristen

00:34:07: mit an Bord habt.

00:34:09: Und schaut aber dann noch in die Dachregionen oder?

00:34:13: Ja, genau.

00:34:14: Also, aber das wird erst im nächsten Step passieren.

00:34:17: Jetzt erstmal konzentrieren wir uns auf Deutschland, weil jedes Land funktioniert

00:34:20: anders.

00:34:21: Wenn man da noch weitergeht, dann gibt es natürlich auch unterschiedliche Arten und

00:34:25: Weisen, wie man überhaupt mit dem Tod umgeht.

00:34:28: Aber jetzt juristisch gesehen genau, unsere Dokumente sind für Menschen mit

00:34:34: einem Wohnsitz in Deutschland.

00:34:35: Jetzt haben wir relativ viel über Heilige gesprochen, auch über den Tod und die

00:34:42: Auseinandersetzung mit dem Tod.

00:34:44: Und ich habe es am Anfang in der, im Intro schon erwähnt, die DevTech und

00:34:52: Grieftech-Szene.

00:34:52: Ihr seid ja nicht die Einzigen, die da unterwegs sind in dem Bereich, in dieser

00:34:56: Branche.

00:34:58: Was wird denn da sonst noch so behandelt?

00:35:01: Weil das ist ja tatsächlich, in unserem Vorgespräch hast du gesagt, ja, die ist

00:35:06: groß und da ist echt Potenzial da.

00:35:08: Was darf man sich darunter vorstellen?

00:35:11: Wen trifft man dort oder zu welchen Themen?

00:35:14: Ja, also Gott sei Dank ist da ordentlich gerade was los.

00:35:19: Also da gibt es wirklich unterschiedlichste Anbieter.

00:35:23: Mal angefangen zum Beispiel bei

00:35:28: Bestattung, also wirklich als Bestatter auftreten, Online-Bestatter sind.

00:35:32: Sie haben jetzt zwar auch schon ein paar offline-Fialien eröffnet in einigen

00:35:36: Großstädten, aber eigentlich sind sie auch ein Death-Tech-Start-Up.

00:35:41: Es gibt Leute, die kümmern sich um das ganze Thema, also Erinnerungen.

00:35:49: Es gibt, ich glaube, es ist der Hörschatz.

00:35:51: Weiß ich nicht.

00:35:52: Also da kannst du zum Beispiel, wenn du stirbst, du weißt, du stirbst in den

00:35:55: nächsten...

00:35:56: Wochen, wie auch immer, kannst du so eine Art Hörbuch für deine Kinder oder für wen

00:36:01: auch immer hinterlassen, damit die eben noch entsprechende Erinnerungen an dich

00:36:07: haben.

00:36:07: Du kannst dir einen digitalen Trauerraum errichten, gibt es auch als Start-up.

00:36:15: Es gibt unterschiedliche Anbieter, auch von Vorsorge-Dokumenten, die auch

00:36:20: unterschiedliche Schwerpunkte haben.

00:36:21: Genau, was gibt es noch?

00:36:26: eigentlich wahnsinnig viel gerade.

00:36:27: Also es ist tatsächlich, in England ist auch tatsächlich der Markt gerade ziemlich

00:36:32: crazy.

00:36:32: Da weiß ich, da ist das Thema Death Tech auch gerade ziemlich auf dem Vormarsch.

00:36:38: Genau, aber das sind jetzt glaube ich hier so in Deutschland die wichtigsten.

00:36:42: Ach so, genau.

00:36:43: Und dann gibt es noch die Trosthelden.

00:36:45: Da kannst du, wenn du jemand, wenn jemand verstorben ist, ganz wichtig, jetzt hätte

00:36:48: ich die fast vergessen, wenn jemand verstorben ist, kannst du dann quasi, das

00:36:51: ist so ein bisschen...

00:36:52: so eine Kontaktplattform für Freunde oder neue Bekannte finden, die in der gleichen

00:36:58: Situation sind, die letztendlich exakt, die vielleicht auch den Partner oder auch

00:37:01: die Schwester oder auch den Bruder verloren haben.

00:37:04: Also suchst du Leute, die exakt in der gleichen Situation sind, weil letztendlich

00:37:07: sind auch die die einzigen, die dich verstehen, mit denen du dich gut

00:37:11: austauschen kannst.

00:37:12: Was ich spannend finde, du hast das vorher auch erwähnt, der Tod wird in den Ländern

00:37:18: ja auch unterschiedlich betrachtet.

00:37:21: Es ist jetzt nicht nur rein euer Thema, ein juristisches Thema, wenn ihr in andere

00:37:26: Länder geht, sondern auch das ganze Kulturelle, auch für die anderen, die du

00:37:30: jetzt genannt hast.

00:37:32: Das stellt ja auch eine gewisse Herausforderung da im Wachstum.

00:37:37: Was darf man sich denn da vorstellen?

00:37:38: Wie wollt ihr das angehen zukünftig, wenn ihr dann auch mal wachsen wollt über die

00:37:46: Grenzen hinweg?

00:37:47: Das ist ja dann wirklich...

00:37:49: Nicht so ohne, oder?

00:37:51: Weil da tatsächlich unterschiedliche...

00:37:53: Ja, also...

00:37:54: Ja, also es geht.

00:37:56: Also diese Vorsorge-Dokumenten oder diese Elemente oder diese ganzen Themen für

00:38:01: diese juristische Absicherung, die sind natürlich in ihrer juristischen Form dann

00:38:07: unterschiedlich.

00:38:08: Aber am Ende sind das auch Dokumente, die generiert werden müssen.

00:38:11: Wenn man das Thema kulturelle Unterschiede nimmt, wenn man jetzt zum Beispiel auf

00:38:17: Mexiko guckt oder...

00:38:18: Ich war gerade in Afrika, in Afrika ist es komplett anders.

00:38:20: Da gibt es den guten Tod, das ist, wenn jemand im Alter stirbt, dann feiern alle,

00:38:24: da ist eine mega Party.

00:38:26: Wenn jemand jung stirbt, das ist der schlechte Tod.

00:38:28: Da geh mal besser nicht auf die Straße, weil da ist dann irgendwie ordentlich was

00:38:33: los, weil da wird dann, also nicht gefeiert, sondern das Gegenteil.

00:38:36: Randalliert, naja, randaliert auch nicht, aber dann geht es halt richtig ab, so das

00:38:40: ist dann halt wirklich der schlechte Tod.

00:38:41: Also es gibt halt so unterschiedliche.

00:38:43: Kulturen, aber zum Beispiel Afrika wäre jetzt auch nicht das erste Land, das wir

00:38:47: als nächstes erschließen wollen würden.

00:38:49: Also da gibt es ausreichend Kulturen, sei es erstmal Europa, die halt so

00:38:56: funktionieren, dass es da keine Probleme gibt.

00:39:00: Ja, echt interessant, echt spannend mit dir über dieses Thema zu quatschen.

00:39:07: Jetzt würde ich gerne

00:39:11: noch die letzte Frage stellen, die obligatorisch letzte Frage, die ich allen

00:39:15: stelle.

00:39:16: Drei Learnings, die du hast, die du den ZuhörerInnen mitgeben möchtest, können

00:39:21: privater oder beruflicher Natur sein.

00:39:23: Du kannst es dir aussuchen.

00:39:24: Drei Learnings, jetzt vom Start-up gründen oder?

00:39:30: Privat oder beruflicher Natur?

00:39:33: Vom Leben.

00:39:34: Kann auch vom Leben sein.

00:39:36: Alles klar.

00:39:38: Also.

00:39:39: Das können noch Fußball-Weisheiten sein.

00:39:41: Fußball-Weisheiten.

00:39:42: Genau, überlegen wir auch noch gleich ein.

00:39:46: Weil du vorher gerade an St.

00:39:48: Pauli...

00:39:49: Doch jedem Glas Wein ein Glas Wasser.

00:39:52: Alles klar.

00:39:54: Da kennt sich wer aus.

00:39:56: Nein, also, natürlich.

00:39:58: Ne, also, zuallererst.

00:40:04: Dieses ganze Thema, das ist so derbe ausgelutscht, es ist mir fast unangenehm,

00:40:08: wenn ich es hier so sage, aber dieses ganze Thema, die richtige Balance zwischen

00:40:13: Arbeit und Privatleben zu finden, da ist vollkommen egal, was Privatleben ist.

00:40:19: Ob das Self-Care ist, ich muss mindestens einmal am Tag auf der Parkbank sitzen und

00:40:24: dreimal durchatmen, oder ich brauche die fünf Minuten mit meinen Kindern, oder ich

00:40:28: will jeden Abend mit meinem Mann zu Abend essen.

00:40:32: Das ist wahnsinnig wichtig, weil wenn diese Balance nicht stattfindet, wird's

00:40:37: giftig.

00:40:38: In alle Richtungen wird's beruflicherweise giftig, weil du immer unzufriedener wirst

00:40:43: oder eben toxisch innerhalb deines Privatlebens.

00:40:46: Also wirklich darauf zu achten, dass man in einer Ausgewogenheit lebt, ja, und auch

00:40:53: auf sich selbst achtet und auf die eigene Gesundheit, ist für mich momentan, das hab

00:40:58: ich echt lang genug nicht gemacht,

00:41:02: Prior eins, was ich jedem raten würde und auch jedem, der jetzt irgendwie gerade

00:41:07: startet und total super motiviert ist, weil du kannst deine Kraft und du kannst

00:41:11: auch nur richtig gut sein, wenn es wirklich ausgewogen ist.

00:41:15: Das zweite ist, weil das jetzt bei mir gerade so ist, ich bin Gründerin, ich bin

00:41:23: Unternehmerin, wenn ich darauf gucke,

00:41:28: würde ich sagen, ist das Alle wenn man sich zu dem Schritt entscheidet und wenn

00:41:33: man auch sagt, okay, ich möchte, ich möchte gern gründen oder möchte gern

00:41:38: Unternehmerin sein oder Unternehmer und mir Partner mit an Bord nehmen, ist

00:41:44: wirklich Augen auf, mit wem kann man gut zusammenarbeiten.

00:41:48: Also bloß nicht immer die erstbeste Lösung nehmen, bloß nicht...

00:41:52: Gucken, ach den finde ich irgendwie, wenn wir abends mal essen gehen, ganz nett, das

00:41:57: kann schon alles gut laufen.

00:41:59: Gerade wenn Start-ups gegründet werden, Partnerschaften geschlossen werden, lieber

00:42:05: einmal mehr drauf gucken und Werte abgleichen und vielleicht auch wie eine

00:42:12: Art Probe-Modell erstmal fahren, um zu gucken, ob es wirklich läuft.

00:42:16: Weil Partnerschaften, letztendlich wie auch im Privaten...

00:42:20: Partnerschaften zu finden, ist einfach schwer.

00:42:22: Und so eine gemeinsame Unternehmung ist wie eine Ehe.

00:42:25: Es ist einfach so, ja?

00:42:26: Und das muss passen.

00:42:27: Und das muss man sich vor Augen führen.

00:42:29: Weil ansonsten...

00:42:31: hängt man irgendwann in einer sehr schwerlösbaren...

00:42:35: Beziehung.

00:42:36: Und das ist manchmal dann in einem Unternehmen schwerer als in einer Ehe zu

00:42:40: lesen.

00:42:41: Genau.

00:42:44: So, genau, also das ist...

00:42:46: Jetzt hab ich noch ein drittes.

00:42:48: Ja.

00:42:49: Genau, und ein drittes ist tatsächlich, also das ist das, was ich gerade versuche,

00:42:58: in meinem Freundeskreis und auch in meiner Familie, also in meiner Familie muss ich

00:43:01: es nicht so dringend machen, weil da haben alle diesen Blick, wirklich, dass wir alle

00:43:05: gerade grundsätzlich mal einen Blick von uns weg auch mal auf andere Menschen und

00:43:10: auf unsere Welt richten müssen.

00:43:13: Ich war gerade in Afrika und bin wirklich schwer traumatisiert da zurückgekommen.

00:43:18: Alles voller Müll, alles voller westlichen Müll.

00:43:21: Wenn du da im Meer bist, hast du alle zwei Minuten eine Windel am Bein und du weißt,

00:43:26: okay, diese Windel können die Menschen, die hier leben, nicht ins Meer geworfen

00:43:28: haben, weil hier gibt es keine Windeln.

00:43:29: Die laufen hier alle nackt rum, weil sie eigentlich nichts haben.

00:43:33: Und diese Armut, wir haben das Land irgendwie, also brauchen wir jetzt nicht

00:43:38: tiefer eingehen, wissen wir alle, dass wir, dass das Afrika sicherlich auch

00:43:42: deswegen so schlecht geht, weil wir...

00:43:44: an Bodenschätzen geraubt haben und und und lange Rede gar keinen Sinn, einen Blick

00:43:48: mal auf die Welt zu setzen und zu gucken, wo kann jeder Einzelne seinen Beitrag dazu

00:43:54: leisten, dass wir jetzt irgendwie alle mal wieder in die richtige Richtung

00:43:57: marschieren und nicht irgendwie diese ganzen Katastrophen um uns herum haben,

00:44:00: mit diesem Rechtsruck, der an uns rüttelt und mir persönlich wahnsinnig Angst macht

00:44:05: und mit einer Umwelt, die irgendwie links und rechts von uns...

00:44:11: zusammenkracht, müssen wir von dem Fokus, ey, wie können wir alle unseren Wohlstand

00:44:16: halten, wie können wir alle so leben, alles so behalten, wie wir es jetzt gerade

00:44:20: haben, vielleicht mal wegpacken, den Blick darauf, dahin so, okay, wie kann das ganze

00:44:25: System eigentlich funktionieren?

00:44:26: Und sich darüber mal Gedanken machen und da mal so ein bisschen reindenken, zu

00:44:30: gucken, was der Beitrag eines Einzelnen sein könnte, wäre mein nächster.

00:44:37: Wenn das auch als Tipp gilt, weiß ich nicht.

00:44:39: In Kombination mit dem Glas Wein und dem Glas Wasser auf jeden Fall.

00:44:45: Hätten wir jetzt drei, ne?

00:44:46: Also drei hätten wir jetzt.

00:44:47: Gut gemeint.

00:44:49: Nein.

00:44:50: Hätten wir drei gut gemeinte Ratschläge von mir.

00:44:52: Ja, nee, super.

00:44:53: Ich finde es sehr schön.

00:44:55: Ich will nicht zu ernst und zu politisch werden, aber...

00:44:58: Also ich glaube, in der heutigen Zeit ist das absolut berechtigt.

00:45:03: Auch die Sorge ist eine andere Sorge.

00:45:06: Das Tod ist vielleicht, aber das ist eine andere politische Sorge, wo es dahin geht.

00:45:11: Und die auch sehr viel Angst macht und zu Recht auch Angst macht meiner Meinung

00:45:17: nach.

00:45:20: Da bin ich absolut bei dir.

00:45:24: Helen, danke.

00:45:25: Danke für deine Learnings und auch für dein Statement auch am Ende, dass ich voll

00:45:31: unterstütze.

00:45:33: Und für mich, ich habe jetzt...

00:45:36: auch einiges dazugelernt zum Thema, wo es denn noch Sinn macht, einfach mal Vorsorge

00:45:43: zu haben.

00:45:44: Wenn man es wirklich möchte, dass das so läuft, wie man sich selber vorstellt, sei

00:45:50: es im Krankenhaus, sei es dann auch beim Begräbnis, sei es im Nachgang beim

00:45:55: Testament, was mit meinen Assets, was auch immer passiert.

00:46:02: Es ist...

00:46:03: notwendig, sich darüber Gedanken zu machen.

00:46:05: Je früher, desto besser.

00:46:07: Es ist ein kontinuierlicher Prozess, wie du schon sagst.

00:46:12: Man stirbt, wenn man sich Gedanken darüber macht.

00:46:16: Ich nehme mich auf jeden Fall mit.

00:46:19: Ich bin tatsächlich auch gespannt, wie es bei euch weitergeht.

00:46:23: Ihr habt ja einiges vor der Brust.

00:46:26: Wie diese Lösung dann aussieht für das Thema nach dem Versterben.

00:46:33: Und ich sage herzlichen Dank, ich wünsche dir alles Gute und grüß mir Hamburg sehr

00:46:40: schön von mir.

00:46:43: Das mache ich sehr gerne.

00:46:45: Grüß du mir München und zu guter Letzt sage ich vielleicht noch eine Sache.

00:46:50: Kleiner Aufruf, vielleicht jeder der das jetzt hört, kann sich ja vielleicht

00:46:53: einfach mal Gedanken machen.

00:46:55: Was passiert eigentlich wenn man selbst umkippt oder jemand aus der Familie?

00:46:58: Ist alles geregelt?

00:46:59: Wenn nein, dann...

00:47:02: Könntet ihr mal HYLI oder jemand anderen ausprobieren, um das einfach mal, um sich

00:47:05: auf der sicheren Seite zu fühlen.

00:47:07: Ich verspreche, danach geht es einem tatsächlich nicht besser, wenn man weiß,

00:47:10: dieses Thema ist abgehakt.

00:47:12: Kommt kein gerichtlich bestellter Betreuer, sondern kann meine beste

00:47:17: Freundin machen.

00:47:18: Oder wer auch immer.

00:47:19: Super.

00:47:20: Das lassen wir einfach so stehen und wirken.

00:47:21: Über Helen, danke, bis bald.

00:47:24: Bis bald, Johannes.

00:47:25: Das war das Interview mit Helen Hagge.

00:47:28: Wenn es euch dazu ermutigt hat, diesbezüglich aktiv zu werden, dann...

00:47:32: findet ihr die Infos zu Helen und HYLI in den Show Notes.

00:47:35: In zwei Wochen geht's dann weiter.

00:47:37: Bis dahin alles Gute und liebe Grüße aus München.

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