Sascha Pallenberg - Digitale Transformation made in Germany #60
Shownotes
Folge 60 von Business unplugged und niemand Geringerer als Deutschlands bekanntesten Tech-Blogger Sascha Pallenberg war bei mir zu Gast. Ich kann euch nur sagen, es war ein grandioses Gespräch, in dem wir die Digitalisierung in Europa und Deutschland sehr sehr breit besprochen haben. Und wer Sascha kennt, weiß, er trägt sein Herz auf der Zunge und entsprechend emotional wurde es dann auch. An dieser Stelle auch schon mal herzlichen Dank lieber Sascha, dass Du zum Jubiläum zu Gast warst und diese Folge so grandios werden hast lassen. Hört es euch an, ihr werdet begeistert sein.
Mein Gast:
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Über mich:
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00:00:09: Lieber Sascha, herzlich willkommen zu Business Unplugged.
00:00:12: Ich freue mich, dass du mein Gast in der 60.
00:00:16: Folge bist vom Podcast.
00:00:18: Hallihallo und liebe Grüße hinüber nach Asien.
00:00:21: Vielen, vielen Dank, Johannes.
00:00:23: Das ist ja fast die Jubiläumsausgabe.
00:00:25: Ist richtig, ist super.
00:00:27: Deswegen freue ich mich umso mehr, dass ich das mit dir begehen darf.
00:00:32: Du, Sascha, du bist ja so ein Techgegen, Technologieaffiner Mensch und genau die
00:00:38: Leute und auch Mercedes-Fans, die wissen wahrscheinlich wer du bist und die, die
00:00:43: auch auf LinkedIn unterwegs sind.
00:00:44: Ich würde dich aber gerne kurz vorstellen für die ZuhörerInnen, die dich nicht
00:00:48: kennen oder die, der Name Sascha Palmberg nicht sagt.
00:00:52: Du bist...
00:00:54: einer der bekanntesten oder wenn nicht sogar der bekannteste deutsche
00:00:58: Tech-Blogger und auch Consultant in dem Bereich.
00:01:00: Du bist seit mehr als 20 Jahren in dem Bereich nämlich tätig auch.
00:01:04: Zwischen 2010 und 2013 wurdest du auch viermal zum global einflussreichsten
00:01:09: Journalisten und Blogger im Bereich Mobile Computing gewählt.
00:01:12: 2016 auch gleich mal den goldenen Blogger erhalten und zum Blogger des Jahres in
00:01:19: Deutschland gekürt.
00:01:20: Also hier noch mal ganz klar.
00:01:24: eine Blogger-Ikone, sag ich mal, mit der ich heute sprechen darf.
00:01:29: Du hast 2012 auch den Tech Blog Mobile Geeks gegründet und bis 2016 betrieben.
00:01:34: Warum nur bis 2016?
00:01:36: Jetzt kommt der Link zu den Mercedes-Fans, die ich vorher irgendwie erwähnt habe.
00:01:42: Du bist nämlich dann Anfang 2017 in die Unternehmenskommunikation der Daimler AG
00:01:48: gewechselt und hast dort bis Anfang 2021
00:01:53: als Head of Digital Transformation für die Gingeprozesse gerade gestanden oder hast
00:01:58: die vorangetrieben.
00:02:00: Und danach ging es 2021 zur Aware-Plattform, also Deutschlands erster
00:02:06: Nachhaltigkeitsplattform, bei der du jetzt Chief Awareness Officer bist.
00:02:11: Du bist auch und die Mobilität hat dich nicht losgelassen, ist ja eines deiner
00:02:16: Lieblingsthemen im Arbeitskreis Mobilität der Handelskammer Hamburg.
00:02:20: Und seit 2022
00:02:22: hast du wieder auch deinen eigenen Blog.
00:02:25: Ich nenne es jetzt mal Blog.
00:02:26: Das ist mehr als nur Textbeiträge, sind Podcasts, sind Videos und so weiter.
00:02:32: Und zwar Meet Acheles, in dem du und so schreibst du ja nicht nur über Tech und
00:02:38: Netzkultur schreibst, sondern dieses Selbstdurchlebst und dann auch Berichtes
00:02:42: davon.
00:02:43: Also dass die Leute dann wirklich auch das ja live quasi miterleben von dir.
00:02:49: Und
00:02:50: Damit die Leute das einordnen können, was bedeutet der Blog, was heißt sehr
00:02:58: erfolgreich, 19.000 Subscriber deines Newsletters, kann ich nur empfehlen.
00:03:03: Ich selber bin einer davon.
00:03:04: Und er freut mich immer wieder da hineinzuschmökern.
00:03:09: Und du bist da mit deinem Newsletter quasi unter den Top 10 sogar in Deutschland.
00:03:14: Und auch deinem Podcast mit Hacheles, bei dem du über
00:03:19: diverseste Dinge sprichst, sei es jetzt über Android und iOS Themen bis hin zu
00:03:28: IAA, ist auch regelmäßig in den Top 3 der deutschsprachigen Tech News Charts.
00:03:33: Krasser Lebenslauf, krasse Sachen, die du gemacht hast.
00:03:39: allen Dingen erklärt das ja, dass ich das nicht erst seit gestern mache.
00:03:47: Und mein biblisches Alter wird in einer gewissen Art und Weise extrem positiv
00:03:53: damit unterlegt.
00:03:54: Ich nehme das erstmal so mit und man kann natürlich auch immer sagen, meine Güte,
00:03:58: Awards und Auszeichnungen.
00:04:00: Was sagt das denn?
00:04:02: Dass sie irgendwie auch gut...
00:04:05: darin bist, Awards und Auszeichnungen zu gewinnen.
00:04:07: Das muss ja jetzt nicht unbedingt das größte Qualitätsmerkmal für die jeweiligen
00:04:15: Erzeugnisse sein.
00:04:17: Aber trotzdem war ich natürlich froh, dass es für etwas, was du mit einer
00:04:24: entsprechenden Leidenschaft betreibst, weil ich glaube auch nur, dass du dann
00:04:28: erfolgreich sein kannst, dass das dann bei dritten und vierten so ankommt.
00:04:34: dass sie dir so etwas zugestehen.
00:04:36: Klar.
00:04:37: Das tut schon gut.
00:04:39: gerade erwähnst, das kam ja auch vor in einem Interview, das du geführt hast mit
00:04:46: dem Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx, der da auch zum Thema Technologie
00:04:51: gesagt hat, es geht ihm ein bisschen zu langsam alles, aber es funktioniert aber
00:04:54: auch nur, wenn eine gewisse Sexiness da ist und auch Begeisterung und Leidenschaft
00:04:59: da ist.
00:04:59: Ist das eigentlich so deine Aufgabe, die du siehst?
00:05:03: Ich meine, es macht natürlich Spaß.
00:05:06: Ja, anders kann das nicht funktionieren.
00:05:09: Vor allen Dingen glaube ich nicht so in so einem Business.
00:05:15: Das ist ja mal abgesehen von den diversen Angestellten und Beratungsverhältnissen
00:05:22: und Projekten, die ich mache, ist das ja etwas durchaus Autodidaktisches, dass man
00:05:30: sich über viele viele Jahre aneignet.
00:05:34: Und mit dem man auch nicht von heute auf morgen, also heute habe ich die Idee,
00:05:38: morgen fange ich an, damit Geld zu verdienen.
00:05:40: Denn, also, um an den Punkt zu kommen, dass ich zum allerersten Mal mit einem
00:05:45: Blog von mir so viel Geld verdienen konnte, dass ich davon leben konnte, hat
00:05:50: es über zehn Jahre gedauert.
00:05:53: Also ich habe über zehn Jahre hinein investiert, um an den Punkt zu kommen,
00:05:59: dass mich die Blogger und die Tech-Karriere getragen hat.
00:06:03: Und...
00:06:04: Das heißt dann aber auch nicht, dass es ein Selbstläufer ist.
00:06:08: Ich glaube auch die Zeit nach Daimler, die natürlich dann auch in eine globale
00:06:16: Pandemie reingefallen ist, wo wir glaube ich so oder so andere Perspektiven
00:06:23: eingenommen haben und uns andere Fragen gestellt haben, weil alles irgendwie so
00:06:28: auf Pause gedrückt war.
00:06:29: Das war dann auch nicht so einfach für mich.
00:06:34: über viele Jahre selbstständig warst und dann angestellt bist.
00:06:39: Und dir werden die nervigsten Prozesse im Grunde genommen abgenommen.
00:06:45: Und dann wieder rüber in die Selbstständigkeit.
00:06:48: Und du musst dir Gedanken machen, was machst du jetzt, wie finanzierst du dich.
00:06:54: Ich...
00:06:54: Das Angestellten-Tum hat mich...
00:06:58: in einer gewissen Art und Weise faul gemacht.
00:07:01: Das muss man ganz klar sagen.
00:07:04: Spannend.
00:07:04: Lass uns da nachher nochmal drüber quatschen, da würde ich gern drauf
00:07:08: eingehen, weil tatsächlich, wie ich zu deiner Lebenslauf durchgeschaut habe...
00:07:12: Irgendwann die Frage, ich muss dich das fragen, wie war das eigentlich?
00:07:17: Du warst Blogger, selbstständig.
00:07:19: Wie war das?
00:07:19: Wie bist du zu Daimler gekommen?
00:07:21: Hat dich CJ angerufen und gesagt, er Palmberg, also ich gehe mal davon aus,
00:07:25: dass es sehr förmlich war oder dass es sehr förmlich ist.
00:07:29: Wir hätten da was.
00:07:31: Kommen Sie mal rüber und machen Sie mal.
00:07:33: Oder war das so ein offizieller Bewerbungsprozess?
00:07:36: Wie darf man sich das vorstellen?
00:07:37: Wie bist du an die Head of
00:07:40: Digital Transformation Position, wie ist die entstanden oder wie bist du da auch
00:07:45: dazugekommen?
00:07:46: Ich bin dann tatsächlich von meinem direkten Vorgesetzten angerufen worden.
00:07:52: Das war ein 60 Sekunden Pitch und der hat gesagt, der mit dem Schneuze hat gesagt,
00:07:56: ich soll den mit der Kappe anrufen.
00:07:57: Und weil das ist ja gerade bei so Führungspositionen, die von extern
00:08:05: reinholen, ohne entsprechende, weiß nicht, Assessment Center und...
00:08:10: haste nicht gesehen, durchaus ein Prozess, der nicht so einfach ist, insbesondere
00:08:16: wenn derjenige, dem diese Ehre zuteil wird, auch noch sagt, ja wenn ich in
00:08:20: Taiwan bleiben kann, dann können wir uns darüber unterhalten, was dann ja auch
00:08:24: nicht einfach ist.
00:08:25: Also diese Konstellation hat es zuvor in einem Gesamtkonzern auch so nicht gegeben.
00:08:30: Umso glücklicher und privilegierter fühle ich mich nach wie vor heute noch, dass sie
00:08:35: mir die Möglichkeit gegeben haben, auch wenn das dann
00:08:40: gedauert hat, bis wir dann sagen mussten, okay, war eine tolle Zeit, aber ich muss
00:08:46: jetzt hier den Eingangsschwung bekommen.
00:08:48: Aber das war schon spannend, das erleben zu dürfen und ich sage es immer wieder mit
00:08:54: dem dürfen und dass ich das als ein Privileg angesehen habe, weil ich A.
00:08:59: im Fanboy der Marke bin, ich mag Pioniere im technischen Umfeld und
00:09:05: Automobilindustrie ist ein
00:09:07: ein extrem komplexes, kompliziertes technisches Umfeld und von der Produktion
00:09:14: mit Abstand das Schwierigste, was es überhaupt gibt in der Produktion.
00:09:19: Es gibt kein anderes Produkt, was weltweit so komplex...
00:09:24: Vor allen Dingen, wenn du dann in das Volumen hineingehst, wo du dann ja einfach
00:09:28: zusehen musst, dass die Qualität über...
00:09:30: 400.000 Einheiten eines Produktes, was aus 7.000 verschiedenen Komponenten besteht,
00:09:36: die weltweit gesourced werden.
00:09:37: Wenn du das alles zusammenholst, dann ist es einfacher, also bitte nicht falsch
00:09:43: verstehen, aber es ist einfacher, irgendwo eine Rakete zu bauen oder ein Auto mit
00:09:49: einer Auflage von zehn Stück, weil dann bist du in so einer Manufakturabteilung
00:09:55: unterwegs.
00:09:55: Und damit möchte ich nicht ansatzweise in Ingenieure und Ingenieuren...
00:09:58: von SpaceX und der Nase auf die Füße treten.
00:10:00: Die leisten natürlich was völlig anderes, auch sicher im sicherheitsrelevanten
00:10:04: Bereich.
00:10:05: Natürlich noch mal ein bisschen anders.
00:10:07: Aber ich glaube, ein Auto, wenn man überlegt, wir haben 1,4 Milliarden
00:10:11: Fahrzeuge auf unseren Straßen, da ist natürlich auch Sicherheit ein riesengroßer
00:10:15: Aspekt, der damit reinkommt.
00:10:16: Also nochmal, das ist das ist dieser Punkt, das erleben zu dürfen und zu sehen,
00:10:24: wie das hinter den Kulissen ausschaut.
00:10:26: vor allen Dingen aber natürlich wie in so einem großen Konzern kommunikative
00:10:34: Prozesse funktionieren.
00:10:37: nächste Frage.
00:10:38: Das wäre so meine nächste Frage.
00:10:40: Also du kommst ja aus der Selbstständigkeit in deinem Konzern.
00:10:44: Zigtausend Leute.
00:10:45: Und wir wissen alle, wie es im Konzern abläuft.
00:10:48: Du hast doch noch dieses ganze Unternehmenskultur und politische Gehacke,
00:10:52: also nicht falsch verstehen, aber man muss politisch die richtigen Knöpfchen drücken.
00:10:59: Wie war das für dich?
00:11:00: Wie bist du da aufgeschlagen?
00:11:03: Das ist, glaube ich, schon auch ein gewisser Aufschlag.
00:11:09: Ich bin ja entsprechend vorbereitet da reingekommen, mal abgesehen von den
00:11:16: Erfahrungen, die ich bezüglich des Aufbaus von Formaten, von Plattformen, die Art und
00:11:24: Weise, wie man die verschiedensten digitalen Distributionskanäle nutzt, wann
00:11:30: man sie nutzt, wie man sie bespielt und das dann auch noch mit einem Budget.
00:11:39: Was letztendlich...
00:11:43: Bei uns, bei Mobile Geeks war ja komplett durch Bootstrapping.
00:11:46: Wir haben da jetzt nicht irgendwie...
00:11:49: Es kam ein VC an, der sagte, hier sind 5 Millionen, macht mal.
00:11:53: Sondern das hat sich alles entwickelt.
00:11:55: Alles ist wieder selber in die Company reingegangen.
00:11:58: Und dann haben wir die Möglichkeit gehabt zu wachsen, bis Mobile Geeks dann
00:12:03: irgendwann mal 14 Angestellte hatte.
00:12:04: Bis ich gegangen bin.
00:12:06: Und wenn du...
00:12:08: A, diese Erfahrung mitnimmst und zwischen dem ersten Anruf und der Entscheidung, das
00:12:17: machen zu können, verging so etwa zwei Monate.
00:12:20: Im August 2016 hab ich gesagt, ja, das können wir machen.
00:12:24: Bis ich dann im Februar 2017 aufgeschlagen bin, hab ich die Zeit natürlich A genutzt,
00:12:30: Mobilegeeks möglichst auf die Beine zu stellen, wo ich davon ausgegangen bin,
00:12:35: dass die Plattform wahrleben kann.
00:12:37: Und B...
00:12:38: mich komplett, und das meine ich wirklich komplett und umfangreich, in alles
00:12:45: hineinzuknien.
00:12:47: Das hört sich jetzt so ein bisschen too much an, mit alles, ja?
00:12:51: Weil so ein Konzern wie Daimler, inklusive der verschiedensten Marken, Daimler gibt's
00:12:56: ja in der Form nicht mehr, hat natürlich wahnsinnig viel Inhalt digital produziert.
00:13:03: Aber ich habe diese sechs Monate genutzt, um wirklich alles aufzusaugen, was
00:13:06: irgendwo ging.
00:13:08: mit Notizen dazu gemacht und bin dann am Tag eins dahingekommen, hab gesagt, ich
00:13:13: bin mit einer Art Tüle dahingekommen, in der ich sagte, ich kann das Ding dann hier
00:13:17: in 48 Stunden umkrempeln.
00:13:20: Dass das völlig anders mittel- und langfristig aufgestellt wird und ganz
00:13:26: andere Zahlen im Digitalen erzeugen wird.
00:13:29: Nach 48 Stunden habe ich mir gedacht, Scheiße, deshalb bist du...
00:13:35: also eine gewisse...
00:13:38: Die Form der Motivation ist wichtig.
00:13:42: Aber nach 48 Stunden habe ich nur gedacht, oh Scheiße, da ist ja dabei jetzt wirklich
00:13:46: was aufgehalts.
00:13:47: Man muss auch, nochmal diese naive Motivation halte ich immer für extrem
00:13:56: wichtig.
00:13:57: Wie anders sonst sollst du an extrem komplexe Aufgaben herangehen?
00:14:08: als nicht zu sagen, weißt du was, so viele coole Ideen, das wird so Bock machen, wir
00:14:13: schaffen das, das wird so cool werden.
00:14:15: Und das, was dann auf dich zukommt, das kann natürlich step by step hier und da
00:14:20: demotivierend sein, aber das ist dann halt die Herausforderung, die man meistern
00:14:24: muss.
00:14:25: Ja absolut, da bin ich bei dir.
00:14:27: Sonst wirst du auch gelähmt und kommst doch nicht den Schritt weiter.
00:14:30: Sonst traust du dich auch gar nicht an die Sachen heran.
00:14:35: Ja, zur Tode gefurchten ist auch gestorben.
00:14:37: Also das ist genau das.
00:14:43: Du hast dann, oder ich sag jetzt mal, die Transformation, diesen Change begleitet.
00:14:50: Und hast ja da auch...
00:14:53: Mercedes oder Daimler nach etliche Jahre da nach vorne getrieben und deinen
00:15:00: Schäuferl dazu beigetragen.
00:15:02: 2021 ist es dann aber vorbei gewesen, Ende 2021.
00:15:08: Du bist ja dann, wie ich schon gesagt habe, zur Aware-Plattform gegangen als
00:15:14: Chief Awareness Officer.
00:15:15: In dieser Zeit von Mercedes, du hast ja schon gesagt, er ist auch Corona gefallen.
00:15:21: Wie hat Corona eigentlich da mit hineingespielt, dass du sagst, okay, gut,
00:15:29: ich drehe mich, oder nicht ich drehe mich, aber ich mache was anderes und den Fokus
00:15:35: seitdem ihr auch sehr stark auf das Thema Nachhaltigkeit legst.
00:15:42: Corona hat für mich einfach alles geändert.
00:15:44: Ich habe eigentlich, ich würde mal fast sogar sagen, den Full 360 gemacht.
00:15:49: Also dass der Sascha mit 16 oder 17 in all seinem Idealismus, der sich viele Dinge
00:15:58: nicht hätte vorstellen können, der seit einigen Jahren Bescheid wusste über den,
00:16:07: damals hat man es noch Treibhauseffekt genannt und den Klimawandel und
00:16:13: sehr engagiert war bei diesem Thema, der sich nicht hätte vorstellen können, 20
00:16:19: Jahre lang einem Jet Set Business zu frönen, in einer großen Company zu
00:16:25: arbeiten.
00:16:28: eigentlich im Tech-Bereich so allen großen Marken über viele, viele Jahre
00:16:34: zusammenzuarbeiten, der hätte sich damals wirklich sehr, sehr stark gegen diese Idee
00:16:42: gesträubt.
00:16:43: Dann fand diese Entwicklung und dieses Erwachsenwerden und der Findungsprozess
00:16:52: des persönlichen Purposes statt.
00:16:57: und des Weges, den man karrieretechnisch für sich einschlägt.
00:17:01: Und der ging dann einfach immer weiter und immer weiter nach vorne, weil letztendlich
00:17:07: ich dann auch competitive war.
00:17:11: Von meinem Naturell her generell.
00:17:13: Und diesen Wettbewerb und die Herausforderungen, die dieser mit sich
00:17:19: bringt, immer dankend angenommen habe.
00:17:21: Wirklich dankend.
00:17:23: Also...
00:17:25: Für mich war das eigentlich wie immer wie eine Art von Wirtschaftssimulation.
00:17:29: Ja?
00:17:29: Du musst einfach besser sein als die anderen.
00:17:31: Und dann kannst du dich dann platzieren.
00:17:32: Du musst nicht größer sein.
00:17:34: Du musst nicht mehr Budget haben.
00:17:37: Oder mehr Women- und Manpower.
00:17:39: Du musst einfach besser sein.
00:17:40: Und ein bisschen smarter sein.
00:17:42: Und Dinge schneller umsetzen.
00:17:43: Nach Taiwan 2009.
00:17:45: Ich bin 2006 in die USA gezogen.
00:17:47: Dann 2009 nach Taiwan.
00:17:49: Warum hab ich das gemacht?
00:17:51: Weil halt hier niemand von der Tech-Szene war, die international berichtet haben.
00:17:55: Das waren alles nur Local Outlets, die hier waren.
00:17:58: Und dann habe ich meine Sachen gepackt.
00:17:59: Für zwei Wochen habe ich mir hier ein Hotel genommen.
00:18:02: Dann nach sieben Tagen eine Wohnung gab.
00:18:03: Und habe gesagt, so ich werde jetzt aus Taiwan berichten.
00:18:05: Und dadurch habe ich einen Vorteil gehabt.
00:18:06: Gegenüber allem.
00:18:07: Komplett gegenüber allem.
00:18:09: Und wenn ein Spiegel und eine Welt und eine Zeit und was weiß ich nicht für eine
00:18:16: Redaktion, sich, F.A.Z., sich gedacht haben, ey wir müssen auch auf der Consumer
00:18:20: Electronics Show sein.
00:18:21: Ja, dann war...
00:18:22: die da mit ein oder zwei Leuten und wir waren aber schon mit zehn oder zwölf
00:18:25: Leuten da, weil wir wussten, dass wir dieses Thema ganz ganz anders belegen
00:18:30: können und wir zum Teil durch die Freiheiten, die uns die selbst gebaute
00:18:36: Plattform auch ergeben hat, ganz ganz andere Möglichkeiten hatten.
00:18:40: Also dieses kontinuierliche Grenzen ausprobieren, schneller zu sein als andere
00:18:47: Dinge schneller umzusetzen.
00:18:49: Wenn du dir heute, heute
00:18:52: Also ich möchte jetzt nicht meine eigene Laudatige schreiben, aber es gibt noch ein
00:18:56: paar Punkte, die schreibe ich mir komplett hier aufs Hemd drauf und die lasse ich mir
00:18:59: auch von keinem anderen klauen.
00:19:00: Also wenn du dir zum Beispiel anschaust, vielleicht mal von Heise abgesehen, weil
00:19:03: Heise Autos gab es einfach auch schon seit vielen, vielen Jahren.
00:19:06: Aber die Art und Weise, wie heute Tech-Blogs über Autos berichten, über
00:19:12: Smart Home, aber auch über Streaming-Dienste, Unterhaltungsangebote
00:19:15: und so weiter, da hat Mobile Geeks als erstes mit angefangen.
00:19:19: die ganzen Sachen, also Tech breiter aufzumachen und Industrie und Plattformen
00:19:24: übergreifen, versuchen Schrittmengen zu beackern.
00:19:26: Ich glaube, das haben wir sehr, sehr gut gemacht.
00:19:30: Und dann mit Daimler hat all diese persönliche Karriereentwicklung dann
00:19:39: nochmal ein sensationelles Finale gefunden.
00:19:43: Wobei ich, nachdem ich angekündigt habe, zu gehen, genug Angebote hatte, um
00:19:49: beim nächsten Konzern anzufangen.
00:19:51: Aber ich habe gesagt, sorry, liebe Leute, aber das geht nicht mehr.
00:19:54: Ich muss hier Kontrolle haben.
00:19:56: Dann kam die Corona-Pandemie.
00:20:03: Ich habe mich persönlich gefragt, was ich im Leben will und ob ich überhaupt noch so
00:20:07: weitermachen kann.
00:20:08: Ob die Art und Weise, wie ich durch die Gegend fliege.
00:20:11: Ich fliege übrigens immer noch interkontinental.
00:20:13: Ich fliege morgen nach Austin, nachdem wir das jetzt ja aufgenommen haben.
00:20:16: Wenn dann da irgendwie für 12 oder 13 Tage, ja, ich gleiche das alles aus.
00:20:19: Ja, ich weiß, dass es schädlich ist.
00:20:21: Aber das, was ich da mache, glaube ich, hat einen größeren Impact als das, was
00:20:26: meinen Abdruck, den ich versuche, wie gesagt, in einer gewissen Art und Weise,
00:20:31: was natürlich auch eine Form von Ablasshandel ist und mir ein gutes
00:20:35: Gewissen verschafft, ausgleichen möchte.
00:20:37: Aber ich versuche schon einen entsprechend positiven Impact dazu zu lassen.
00:20:41: Aber im Vergleich zu dem, was...
00:20:45: 10-20 Mal häufiger geflogen als das, was ich jetzt mache.
00:20:48: Mindestens.
00:20:49: Da war alle zwei, drei Wochen ein Interkontinentalflug angesagt.
00:20:53: Manchmal bin ich in einer Woche dreimal interkontinental geflogen.
00:20:56: Was aus heutiger Sicht mir extrem peinlich ist.
00:20:59: Ich kriege das von meiner heutigen Position überhaupt nicht mehr in den Kopf
00:21:04: rein.
00:21:04: Und in einer gewissen Art und Weise, und damit mache ich jetzt den 360 auch
00:21:09: bezüglich meines Monologs zu, bin ich in vielen Dingen wieder bei diesem
00:21:13: 16-jährigen Sascha angelangt.
00:21:15: der voller Idealismus versuchte, seinen Weg in dieser Welt zu finden und seine
00:21:23: Position zu finden.
00:21:24: Und ich sag mal so, zu 30-40% bin ich da wieder angelangt.
00:21:28: Ich bin wieder hoffnungslos romantischer Idealist geworden, weil ich glaube, meine
00:21:35: Güte, wie anders willst du Dinge ändern?
00:21:39: Ja, ist schön.
00:21:41: Ja, kann ich vollkommen nachvollziehen.
00:21:44: Und wenn du jetzt wieder bei deinem früheren 16-jährigen Ich bist, dann kommt
00:21:51: vielleicht auch wieder diese Naivität noch mal raus, die dich auch wieder in dem
00:21:55: Bereich noch mal nach vorne treibt.
00:21:57: bin...
00:21:59: Also, die Art und Weise, wie ich dann von Daimler rausgegangen bin und für mich
00:22:04: selber überlegt habe, neben meinem GigBioWare...
00:22:09: Wie bekomme ich wieder selber etwas hin, war nun nicht nur von Naivität geprägt,
00:22:16: sondern auch von einer ungehörigen Arroganz, weil man ja wusste, dass man
00:22:21: schon mal erfolgreich war damit.
00:22:23: Und dann kommen...
00:22:24: Da kommt hier eine Kombination zusammen, mit der du nur auf die Schnauze fallen
00:22:30: kannst.
00:22:30: Naivität gepaart mit Arroganz ist Recipe for Failure.
00:22:34: In jeglicher Form.
00:22:36: Und ich bin mit dieser Arroganz rangegangen, dachte mir, ach du schnippst
00:22:39: hier mit den Fingern, du willst das nächste Format raushauen, das wird super
00:22:43: erfolgreich werden.
00:22:44: Hab dann auch bezüglich Planungsprozessen etwas Neues zu entwickeln.
00:22:51: so unfassbar kompliziert gedacht wie in so einem Großkonzern.
00:22:55: Weil das, wenn die sowas aufwetzen, ist das das komplizierteste Dinge überhaupt
00:22:59: und deswegen kommen viele Sachen einfach auch nicht auf die Straße.
00:23:02: Ja, dann in sechs Monaten hast du dann nicht endlich mal über 74.000 Meetings
00:23:07: ausdiskutiert, was man denn machen möchte, aber bis an einen Punkt angelangt, wo du
00:23:11: dir einfach denkst, ist das zeitlich überhaupt noch relevant, wenn wir das
00:23:14: jetzt, wenn wir das jetzt machen.
00:23:15: Für mich ist übrigens an dem Kontext von Mercedes-Bestes Beispiel
00:23:19: dass die irgendwie so einen NFT-Scheiß mit so einer Digitalagentur aufgesetzt haben,
00:23:25: den sie jetzt auf der Scammer-Plattform Twitter raushauen.
00:23:27: Mit einem goldenen Haken, wo sie 1000 Euro für im Monat bezahlen.
00:23:31: Und dann ist eine Webseite, die DSGVO konform ist und steht dann da drunter.
00:23:36: Und diese NFTs werden von der Projektleitung x4z789eth, also mit
00:23:47: kryptischen Namen...
00:23:48: die sich anhören wie von so einem Scriptkitty Discord-Channel.
00:23:53: Und das läuft mittlerweile unter so einer Mercedes-Subdomain.
00:23:56: Du denkst dir nur so, meine Güte.
00:23:59: Aber du weißt natürlich, die wollten unbedingt dabei sein, als dieser Hype um
00:24:05: diesen Rotz.
00:24:06: Sorry, dass ich da so direkt bin, weil es ist einfach Butsche und Verarsche.
00:24:10: Da wollten sie mit dabei sein, aber durch diese komplexen Prozesse dauerte das so
00:24:16: lange.
00:24:17: dass die nun mittlerweile in einer Welt damit auf den Markt gekommen sind, wo Gott
00:24:23: sei Dank 99 Prozent der Menschen wissen, dass das Frauds und Scams und Bullshit
00:24:28: ist.
00:24:28: Und das sind so Sachen.
00:24:32: Ich hab das mal auf LinkedIn kommentiert, die mich sagten, wenn Ahnungslose auf
00:24:39: Skrupellose treffen.
00:24:40: Mit Ahnungslosen meine ich die Verwalter des Budgets und mit den Skrupellosen meine
00:24:45: ich diese...
00:24:46: die Tonis von dieser Digitalagentur, die diesen Kack auch noch umgesetzt haben.
00:24:50: Mir tut das einfach in der Seele weh, weil beide Seiten in einer gewissen Art und
00:24:54: Weise keine Ahnung haben von diesen Dingen.
00:24:57: Aber es passiert einfach immer wieder und und du kommst einfach mit diesen mit
00:25:03: diesen Strukturen, mit diesen Prozessen raus, gehst wieder in die
00:25:07: Selbstständigkeit und denkst so raffst aber gar nicht mehr, dass du ja jetzt hier
00:25:12: in der Einzelkämpferabteilung wieder unterwegs bist.
00:25:14: Und natürlich aufgrund dessen gar nicht das so umsetzen kannst.
00:25:19: Und da hab ich dann...
00:25:21: Das ist dann diese Paarung von Naivität und Arroganz...
00:25:25: gewesen.
00:25:26: Wäre es nur die Naivität gewesen, dann hätte ich einfach losgelegt, ja?
00:25:31: Und etwas ganz, ganz Simples gemacht.
00:25:33: Wie ich das zum Beispiel mit Metacheles mache.
00:25:36: Metacheles ist...
00:25:37: das Format...
00:25:39: ist zwar geplant gewesen über viele, viele Monate.
00:25:43: Aber die Geschichte ist somit das Simpelste, was ich je gemacht habe.
00:25:48: Und das musste ich wieder lernen.
00:25:50: Ja spannend, schön zu hören, ich finde es auch sehr schön, wie du so emotional
00:25:56: wirst.
00:25:56: Aber wie genau auf dem Punkt...
00:26:00: einfach auch noch ärgert, weil ich da dran hänge.
00:26:04: Wäre ich im Konzern gewesen, hätte ich denen gesagt, bitte arbeitet mit so einem
00:26:08: Schrott nicht zusammen.
00:26:09: Lasst euch hier nicht verarschen und über den Tisch ziehen, weil ich ja gar nicht
00:26:13: wissen will, was das kostet.
00:26:15: Das will man oft nicht wissen, ist richtig.
00:26:18: Aber du hast gerade was ganz, ganz Verspannendes gesagt.
00:26:21: Konzern komplexe Prozesse, kompliziert alles, verhindert den Fortschritt und die
00:26:26: sind jetzt auf den Markt gekommen, wo eigentlich alles schon durch ist und die
00:26:30: Leute eigentlich wissen, was gespielt hat.
00:26:32: Du bist ja nicht nur in dem, also...
00:26:37: Man kriegt es ja schon mit, du sprichst über NFT, über Mobilität, über dies und
00:26:42: jenes.
00:26:43: Du hast auch gesagt, Mobile Geeks, ihr habt euch einfach extrem breit
00:26:46: aufgestellt.
00:26:47: Jetzt würde ich gerne mal versuchen, den Bogen mit dir zu spannen.
00:26:50: Digitale Transformation.
00:26:55: Du stehst ja auch für nachhaltige digitale Transformation.
00:26:59: Wenn du dir das alles, also wenn ich mir das jetzt zusammenreime, was du bisher
00:27:02: schon erzählt hast, ich kann es mir gar nicht vorstellen, wo wir dann irgendwo
00:27:06: rauskommen, aber wenn du dir das jetzt einmal auf Deutschland und auf Europa, ich
00:27:11: nehme jetzt mal die beiden, also das Land und den Kontinent her beziehst, wo stehen
00:27:18: wir da hinsichtlich digitaler Transformation aus deiner Sicht?
00:27:22: Im Vergleich zu anderen.
00:27:31: Erstmal glaube ich, dass die Grundidee einer Digitalisierung auch eine Steigerung
00:27:40: der Nachhaltigkeit ist.
00:27:42: Warum?
00:27:43: Digitalisierung hat vom Prinzip her die Aufgabe und vielleicht sogar fast den
00:27:52: philosophischen Anspruch schon, Dinge effizienter zu machen.
00:27:59: weniger Energie einsetzt, weniger man and women power, schneller zum Ergebnis
00:28:04: kommen, Dinge zu vereinfachen.
00:28:06: Also das sind alles sehr positiv aufgeladene Eigenschaften, die die
00:28:13: Digitalisierung mitzubehören.
00:28:14: Und die sind alle nachhaltig.
00:28:16: Jetzt kann man natürlich sagen, okay, aber was ist denn, wenn jetzt Microsoft auf
00:28:20: einmal feststellt, dass durch ihre Large-Language-Modelle diese mit OpenAI
00:28:25: und Bing angehangen haben,
00:28:27: die Rechenzentren entsprechend ausgebaut werden und sie aufgrund dessen 20 oder 30
00:28:32: Prozent mehr Energie verbrauchen, weil Marichen von um die Ecke irgendwelche
00:28:38: lustigen Fake-Bilder vom Papst in einem Balanciaga-Anorak generieren möchte.
00:28:44: Ja, das kostet wahnsinnig viel Rechenpower, sowas zu machen.
00:28:47: Tatsache ist aber, all das ist sehr, sehr einfach messbar im Digitalen.
00:28:53: Das Monitoring im Digitalen...
00:28:56: und die entsprechenden Wertschöpfungsketten abzubilden und zu
00:29:00: reporten, kann weitaus einfacher, transparent und nachvollziehbar
00:29:05: dargestellt werden als in einer analogen Welt.
00:29:10: Die Digitalisierung in Europa oder in Deutschland oder selbst auf eine Stadt
00:29:17: pauschal zu B, vielleicht sogar auf fair urteilen, das ist sehr, sehr schwierig.
00:29:24: weil ich glaube auch hier gibt es unterschiedliche Geschwindigkeiten
00:29:27: innerhalb Europas.
00:29:28: Wenn du dir anschaust, in welcher Situation sich die Geflüchteten aus der
00:29:34: Ukraine befunden haben, als sie in Deutschland angekommen ist, dann haben die
00:29:38: wahrscheinlich gedacht, oh meine Güte, wenn die jetzt auch noch hier irgendwie
00:29:42: mit einem Gutenberg mit einem Kartoffeldruck ankommen, dann ist das
00:29:45: genau eigentlich die Fortführung der Erlebnisse, die gerade auf uns ja
00:29:51: einströmen,
00:29:54: konnten.
00:29:54: Oder rede doch mal mit jemanden aus den baltischen Staaten, aus Estland.
00:30:00: Also ich konnte jetzt hier von Taiwan in Estland innerhalb von, also ich kann mir
00:30:06: nicht vorstellen, dass ich dann eine Woche für brauche, eine Firma gründen, in
00:30:14: Estland digital einen digitalen Zweitwohnsitz anmelden, etc.
00:30:18: Pp.
00:30:19: Versuch das mal in Deutschland.
00:30:20: Meine Güte, ne, good luck with that.
00:30:23: Es muss auch nicht alles digitalisiert werden.
00:30:26: Also nicht jeder Prozess wird durch eine Digitalisierung besser.
00:30:33: Ich glaube, dass viele Dinge erschwert werden dadurch, wenn es auch keinen
00:30:37: menschlichen Kontakt mehr gibt, auf dem Weg hin Lösungen zu finden.
00:30:43: Aber wir haben in Deutschland und in Europa trotz dieser über 30 Jahre
00:30:53: Andauernden Werte gemeint, ich glaube, in diesen 30 Jahren, dann rede ich vor allen
00:30:58: Dingen darüber, wie die durchs Schengenabkommen, wann auch Grenzen und so
00:31:02: weiter aufgegangen sind, die Reisefreiheit, die freie Wahl des
00:31:06: Wohnsitzes und wo du arbeiten möchtest und so weiter.
00:31:09: Das hat ja wahnsinnig viel gemacht mit uns.
00:31:12: Aber leider gibt es immer noch so wenige Standards.
00:31:20: die Länder übergreifen funktionieren.
00:31:23: Und die kann es ja auch nicht geben, weil je weiter du reinzoomst aus der Idee
00:31:30: Europas, aus diesem einen der wichtigsten Wirtschaftsräume, die es weltweit gibt,
00:31:36: einer der größten Ballungszentren, wo die mit die meisten Menschen leben, reinzoomst
00:31:40: runter auf die Staaten.
00:31:43: Und innerhalb der Staaten findet selber...
00:31:49: absurdesten Formen des Föderalismus ist statt.
00:31:54: Da rede ich noch nicht mal irgendwie von 16 Bundesstaaten oder Länder zu haben in
00:31:59: Deutschland.
00:32:00: Ich glaube, das sehr Nationellste sind zum Beispiel Verkehrsverbünde.
00:32:04: Es gibt in Deutschland über 120 Tarif- und Verkehrsverbünde.
00:32:08: Das Land leistet sich die Möglichkeit, 120 unterschiedliche Companies zu haben.
00:32:17: die Menschen im ÖPNV von A nach B bringen werden.
00:32:20: Das heißt, sie haben 120 verschiedene Gesellschaften, die unterschiedliche
00:32:24: Uniformen, unterschiedliche Ausbildungen haben, die unterschiedliche
00:32:28: Einkaufsmöglichkeiten bzw.
00:32:31: Prozesse haben, die unterschiedliche Designs haben, die mit unterschiedlichen
00:32:37: Companies zusammenarbeiten und so weiter und so fort.
00:32:40: Und dann wird das echt richtig, richtig schwierig, weil...
00:32:45: Du...
00:32:47: Denkst, wenn wir das im Kleinen runtergebrochen, noch nicht so richtig
00:32:53: hinbekommen.
00:32:53: Im Jahre 2022 wurde das Gott sei Dank über das 9-Euro-Ticket zum allerersten Mal
00:32:59: aufgebrochen.
00:32:59: Man hat eigentlich den schlimmsten Eintritt, diesen Tarifwirfer, erst mal
00:33:03: weggehauen.
00:33:05: Und jetzt mit dem Deutschland-Ticket ist man auf der nächsten Stufe.
00:33:08: Und an dieser Stelle noch mal schöne Grüße an Volker Wissinger, auch wenn er das
00:33:11: jetzt nicht hören wird.
00:33:12: Aber dass er sich dann nochmal stark potenziert hat, das Ding fortzusetzen,
00:33:15: nachdem man schon die schlimmsten Befürchtungen hatte, das Ding muss
00:33:19: bestehen bleiben.
00:33:20: Aber das meine ich mit Digitalisierung.
00:33:23: Wir haben zu viele Inselentwicklungen.
00:33:28: Wir haben zu wenige Standards.
00:33:31: Wir haben zu viele Menschen, die meinen, irgendetwas besser zu wissen.
00:33:35: Und wir verkomplizieren das alles.
00:33:39: Und Deutschland...
00:33:41: ist ein Meister, wenn es darum geht, etwas zu verkomplizieren.
00:33:45: Es gibt doch mal diese schönen Satz, also wenn du ein top Steuerrechtanwalt wirst,
00:33:50: dann musst du in Deutschland studieren.
00:33:52: Oder dann musst du zumindest mal ein bisschen in Deutschland gearbeitet haben,
00:33:55: weil irgendwie 80-90% der globalen Steuerliteratur auf Deutsch geschrieben
00:34:00: ist.
00:34:01: Und das sagt eigentlich alles darüber aus.
00:34:04: Das ist übrigens der Nachteil dessen.
00:34:06: was diese deutsche Mentalität mitbringt.
00:34:09: Und das betrifft natürlich auch dann die digitale Transformation.
00:34:14: Es gibt aber auch ganz, ganz viele Vorteile.
00:34:17: Das heißt, daraus entstanden ist natürlich auch eine Mentalität des Perfektionismus.
00:34:23: Und das heißt, im Engineering und im Product Development sind deutsche Firmen
00:34:31: einfach weltweit und das industrieübergreifend
00:34:36: sowas von führend und sowas von angesehen, dass es keine vergleichbare Marke wie Made
00:34:41: in Germany gibt.
00:34:42: Das unterschätzen wir leider auch oft in der eigenen Blase, in der man sich in
00:34:47: Deutschland befindet.
00:34:48: Wir haben hier in Taipei sechs deutsche Reformhäuser.
00:34:50: Es steht drauf, auf Deutsch, deutsches Reformhaus, große Deutschlandflagge,
00:34:54: verkauft wird hier Chinaöl, Made in Germany, 30 Euro umgerechnet, die kleine,
00:34:59: ja was ist das, 0,1 Liter Pulle, 100 Milliliter Pulle.
00:35:04: Du hast hier, wir haben Zwillingmesser, wir haben Vorwerkstab, wir haben die
00:35:11: ganzen diversen deutschen Küchenanbieter.
00:35:13: Unter den deutschen Autos, 10% der deutschen Automarken ist unter dem
00:35:18: taiwanischen Nummernschild nochmal ein deutsches Nummernschild drunter.
00:35:21: Das finden die alle sensationell.
00:35:22: Das gleiche hast du in Japan.
00:35:24: Wenn du in Akihabara im Computerviertel, gibt es Kaufhäuser.
00:35:28: Da werden die Durchsagen dann einfach auf Japanisch, auf Chinesisch, auf Englisch
00:35:32: und auf Deutsch gemacht.
00:35:34: Das muss man sich mal vorstellen.
00:35:35: Kannst du dir vorstellen, dass im KDW mal irgendwann die Durchsagen auf Japanisch
00:35:40: gemacht werden?
00:35:41: Chinesisch vielleicht schon eher, weil einfach entsprechend viele Touristen da
00:35:45: sind.
00:35:45: Aber das muss man begreifen, um zu verstehen, wie wir uns in den letzten 100
00:35:54: Jahren...
00:35:55: durch die industrielle Revolution 150 Jahren entwickelt haben, was in
00:35:59: Deutschland für eine Mentalität und auch für ein Anspruchsdenken entstanden ist.
00:36:03: Und wie das nun auf einmal auf eine Welt trifft, nämlich die Digitalisierung, die
00:36:08: ganz andere Entwicklungszyklen hat, die viel, viel schneller sind, wo wir viel,
00:36:12: viel schneller Hype-Cycles generieren, wo wir viel, viel schneller exponentiell
00:36:18: steigen können, aber genauso exponentiell auch wieder fallen können, was auch für
00:36:23: Deutsche extrem
00:36:24: Das Problem sind wir sind ja auch Weltmeister bei Versicherungen.
00:36:27: Da sieht man auch diese Angst.
00:36:29: Auch das trifft dann auch wieder auf dieses, ja wir möchten aber ganz gerne
00:36:33: berechenbar unterwegs sein.
00:36:35: Deswegen haben wir wahnsinnig viele Versicherungen.
00:36:38: Falls da was passieren sollte und so weiter, dann habe ich dann immer
00:36:43: irgendwas.
00:36:43: Das kommt alles zusammen.
00:36:45: Unterschiedliche Geschwindigkeiten, unterschiedliche Entwicklungen und dann
00:36:48: trifft das zum Beispiel und deswegen habe ich dieses Beispiel Estland genannt oder
00:36:52: die Ukraine.
00:36:54: vergleichsbar vergleichsweise und damit möchte ich jetzt nicht irgendwie
00:36:59: historisch jemanden auf die füße stellen aber vergleichsweise junge gesellschaften
00:37:04: die da entstanden sind die mit dem mit dem zusammenbruch der sowjetunion sich vor 30
00:37:10: jahren neu gefunden und neu positioniert haben die natürlich auch nicht so groß
00:37:15: sind die nicht so auf eine riesengroße bestehende traditionelle infrastruktur
00:37:19: aufsetzen mussten sondern sich sagen
00:37:23: gibt so viele Bereiche, wo wir mit dem weißen Blatt Papier anfangen konnten.
00:37:27: Und diese Ergebnisse sehen wir da.
00:37:29: Und ich glaube, das ist die größte Challenge, die wir überhaupt in Europa
00:37:33: haben.
00:37:33: Diese Angst mit dem weißen Blatt Papier anzufangen, die Angst davor, alte Zöpfe
00:37:39: abzuschneiden, die Angst davor, Fehler zu machen und vor allen Dingen dann in einer
00:37:44: gewissen Art und Weise das
00:37:52: zu sagen, weißt du was, das probieren wir jetzt mal.
00:37:56: Und wenn es nicht funktioniert, dann hat es halt nicht funktioniert, aber wir
00:38:01: nehmen diese Erfahrung mit.
00:38:02: Also ich sehe Europa in so einer, das ist so eine Twilight Zone.
00:38:08: Das ist nicht Nacht, das ist aber auch nicht Tag.
00:38:14: Das ist so Dämmerung, das ist irgendwie dazwischen und die Sonne kämpft noch so
00:38:20: gegen den Mond.
00:38:22: gegen den Aufgehenden.
00:38:24: Und das ist manchmal so ein bisschen schade, weil wir können das ja alles.
00:38:31: Das meine ich wirklich so.
00:38:32: Das hat nichts mit Arroganz zu tun.
00:38:35: Wir können das alles.
00:38:36: Es gibt in Europa mit die besten Forschungszentren zu künstlichen
00:38:42: Intelligenz.
00:38:42: Es gibt in Europa tolle Entwicklungen, wenn es darum geht,
00:38:50: Halbleiter-Technologien.
00:38:51: aufzusetzen.
00:38:51: Guckt ihr in ASML an, guckt in NXP an, guckt in Infinien an, guckt ihr an, was
00:38:57: wir im Großraum von Dresden im sogenannten, ich hasse dieses Wort, Saxony
00:39:04: Valley für eine Erfolgsgeschichte geschrien.
00:39:07: Da sind mittlerweile 60.000 Arbeitsplätze entstanden, die im Jahr einen Umsatz in
00:39:13: dieser
00:39:20: Aber es muss einfach mit ein bisschen mehr Standards, mit ein bisschen mehr
00:39:24: Geschwindigkeit und vor allen Dingen ein bisschen mehr Selbstbewusstsein und
00:39:27: Optimismus angegangen werden.
00:39:29: Und da habe ich immer Angst, dass es in Europa oft dann so lange hinausgezögert
00:39:35: wird, bis auf Deutsch gesagt die Kacke am Dampfen ist.
00:39:38: Ja, also wenn du wirklich ein Problem hast, wirklich in einer Krise.
00:39:41: Auf einmal geht das alles schnell.
00:39:44: Ich glaube, wir sind wir sind Krisenbewältigungsweltmeister.
00:39:48: Wenn es richtig rappelt, kommen wir zusammen, kriegen das auf die Kette.
00:39:54: Ich hätte es lieber, wenn das dann mittel- und langfristig geplant ist, nicht so eine
00:40:02: Binäridee ist, wir gehen von null auf eins, ja, von heute auf morgen, sondern
00:40:09: etwas ist, was dann einfach auch eine Übergangsphase hat.
00:40:12: Weil das ist so wichtig, um Menschen abzuholen.
00:40:15: Weil für viele, viele Menschen...
00:40:17: ist nämlich das, basierend auf dieser traditionellen Konditionierung, ist das
00:40:23: ein Problem, wenn etwas zu schnell passiert.
00:40:27: Ja, spannend.
00:40:28: Ich habe...
00:40:31: Ja, spannend, dir zuzuhören.
00:40:34: Und ich bin da absolut bei dir.
00:40:36: Was mich da noch mal interessieren würde, wie würdest du denn das angehen?
00:40:41: Ich meine, alte Zöpfe abschneiden und so weiter.
00:40:44: Ich stoße da ins gleiche Horn wie du.
00:40:48: Sei es Digitalisierung, sei es auch selbst in meinen Projekten, wenn ich bei meinen
00:40:53: Kunden bin.
00:40:56: Ich habe das Gefühl, dass Deutschland sich halt dann einfach politisch lebt, weil die
00:41:03: einzelne Wählerstimme dann mehr zählt als das mittel- und langfristige Wohl der
00:41:09: Gesellschaft.
00:41:11: Es ist nicht nur in Deutschland so, es ist ja genauso wie in Österreich genau das
00:41:14: Gleiche.
00:41:16: Wir sagen, scheiß drauf, wir müssen, wenn wir mittelfristig erfolgreich sein wollen
00:41:21: und die Leute mitnehmen wollen.
00:41:25: Und diejenigen, die das nicht aus dem parteipolitischen oder aus dem Machtkakül
00:41:29: heraus angehen, sind dann meistens noch diejenigen, die dafür abgewatscht werden.
00:41:33: Das muss man sich mal vorstellen.
00:41:34: Ja, also das ist...
00:41:35: Ich glaube, wir haben ganz, ganz große Probleme in Deutschland.
00:41:41: Ein Digital mit einem Verkehrsministerium zusammenzulegen, ist einfach eine
00:41:45: Frechheit.
00:41:46: in etlicher Form, meine Güte.
00:41:47: Bei aller Liebe, das ist eine ähnliche Frechheit, wie ähm, äh, äh, äh, äh, äh,
00:41:52: äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh,
00:42:00: äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh,
00:42:07: äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh, äh,
00:42:15: Das zeigt doch, dass ich dem jeweiligen Ressort mit all dieser Arroganz zu meinen,
00:42:21: ich könnte beides zusammenlegen, nicht genug Aufmerksamkeit schenke.
00:42:25: Und vor allen Dingen auch nicht die Priorität, die jedes einzelne dieser
00:42:29: Ressorts verdient hätte.
00:42:30: Denn die Verkehrswende ist von so fundamentaler Wichtigkeit für den
00:42:34: Standort.
00:42:35: Weil das ist das Rückgrat der deutschen Industrie, was wir hier beackern.
00:42:39: Das ist aber auch das Rückgrat dessen...
00:42:43: wie eine Gesellschaft überhaupt funktioniert.
00:42:45: Denn ohne Mobilität funktioniert das nicht.
00:42:49: Ohne eine vernünftige...
00:42:53: nicht zu kostenintensive Mobilität können wir den ganzen Laden nicht so weiter
00:43:00: betreiben.
00:43:01: Das geht überhaupt nicht.
00:43:02: Genauso können wir all das nicht machen, ohne dass wir digital werden.
00:43:08: Und vor allen Dingen, wenn es darum geht, bürokratische Prozesse abzubauen, zu
00:43:14: vereinfachen, schneller zu werden.
00:43:16: Wie schaffe ich es jungen Gründerinnen und Gründer, die Möglichkeit zu geben,
00:43:22: schneller ihre Company auf die auf die Straßen zu bekommen, schneller Business zu
00:43:26: machen, schneller ihre Ideen umzusetzen, schneller einzubinden, auch in öffentliche
00:43:30: Prozesse, wo sie sich entweder positionieren und darstellen können, aber
00:43:35: vielleicht auch Tipps geben können.
00:43:37: wie man in Zukunft zusammenarbeiten kann.
00:43:39: Weil die sind ja in Deutschland nicht döver oder schlauer als in anderen
00:43:44: Ländern.
00:43:44: Wir haben die gleichen Voraussetzungen.
00:43:46: Die haben alle den gleichen Zugriff auf das Netz wie jemand in den USA.
00:43:51: Die haben alle den gleichen Zugriff auf alle Informationen, die diese Menschheit
00:43:55: nahezu alle Informationen, die die Menschheit jedes Mal herausgebracht haben.
00:43:59: Das müssen wir einfach nutzen, um zu sagen, wir legen so etwas zusammen.
00:44:03: Ich halte das für ein Affront.
00:44:05: Ehrlich, da fühle ich mich persönlich nicht ernst genommen.
00:44:09: Und das ist so schade, weil ich auch hier glaube ich wieder, dass auch jemand wie
00:44:15: Volker Wissing, der mich sicherlich nicht in allen Punkten zustimmen kann, nicht mal
00:44:20: ansatzweise, aber ich halte ihn auch für einen Menschen, der weiß, was er da macht.
00:44:28: Und der genauso weiß, dass die Entscheidung, die er trifft,
00:44:37: mit die fundamentalsten Infrastrukturen beeinflusst.
00:44:43: Ich würde sogar sagen, nach Energie die fundamentalste Infrastruktur.
00:44:48: Energie, damit meine ich nicht nur den Strom, damit meine ich natürlich auch
00:44:52: unsere Lebensmittelproduktion, Import, Export hast du ja nicht gesehen, wie viel
00:44:57: Energie in unseren Körper bekommen.
00:44:59: Ohne das Ding funktioniert gar nichts.
00:45:01: Strom zu haben, haben wir fünf Tage lang keinen Strom.
00:45:04: Jeder große Versorger in Deutschland
00:45:07: hat eine Notfallgeschichte in der Schublade, die sagen dir nach einer Woche
00:45:11: reißen dir die Leute die Hütte ab.
00:45:14: Das meine ich wirklich so.
00:45:16: Eine Woche lang keinen Strom, dann ist Ende auch mit den Generatoren und so
00:45:20: weiter, dann haben wir gesamtgesellschaftlichen Probleme.
00:45:22: Haben die Menschen nichts zu essen, wird das auch nach einer Woche ziemlich
00:45:26: schlimm.
00:45:26: Aber der nächste Schritt ist dann, wie gesagt, die Mobilität.
00:45:30: Weil Menschen müssen zu ihren Arbeitsplätzen kommen, müssen die Kinder
00:45:32: abholen, die müssen zur Schule kommen, die müssen einkaufen gehen können und so
00:45:36: weiter und so fort.
00:45:37: Und last but not least die Mobilität unserer Daten und Information.
00:45:41: Es gibt da dieses schöne Wort in Deutschland der Datenautobahn.
00:45:44: Das sind für mich die vier wichtigsten Säulen, die wir überhaupt haben, wenn wir
00:45:49: jetzt mal das Thema Sicherheit und medizinisch versorgen in irgendeiner Art
00:45:54: und Weise ausklammern würden.
00:45:56: Aber ohne diese Fundamente funktioniert nichts.
00:45:59: Deswegen ärgert es mich, dass wir kein eigenes Digitalministerium haben.
00:46:03: Wir hatten mit der Dorro Berne eine Staatssekretärin in einem solitären
00:46:08: Ressort, was zuvor losgelöst war.
00:46:10: Ich hätte mir das wirklich gewünscht, wenn das weitergegangen wäre.
00:46:14: Ich hätte mir vielleicht auch durchaus im Verkehrsministerium eher jemanden
00:46:18: gewünscht, den sie dann ins Landwirtschaftsministerium abgeschoben
00:46:24: haben, weil ich glaube einfach, dass er ein bisschen kompetenter da gewesen wäre
00:46:28: diesbezüglich.
00:46:29: Übrigens auch im Kontext der Industrie, wo er sich wirklich gut auskennt.
00:46:36: Und ich denke mir, dass das, was jetzt in den nächsten zwei Jahren innerhalb, ich
00:46:47: will nicht zu politisch werden, bitte nicht falsch verstehen, aber letztendlich
00:46:51: reden wir ja hier über Entscheidungsträger, die uns sagen, wo die
00:46:55: Reise hingeht oder zu gehen hat.
00:46:58: Das entscheiden wir ja nur alle vier oder fünf Jahre, indem wir an die Urne gehen.
00:47:04: Dass wir in den nächsten zwei Jahren...
00:47:07: Eigentlich hätten wir das auch schon seit zehn Jahren haben müssen.
00:47:10: Ich bleibe dabei.
00:47:11: Für mich eine der wichtigsten Reden, die jemals neben der sensationellen Rede zur
00:47:19: Verantwortung Deutschlands im Kontext des Holocaust die Rede von Richard Weizsäcker
00:47:26: im alten Bundestag, dann in dem neueren Bundestag in Bonn.
00:47:32: Roman Herzog, seine Ruckrede.
00:47:34: Und ich bin alles andere, offensichtlich, als ein Konservativer.
00:47:38: Beide Reden haben mich extrem und zutiefst beeindruckt.
00:47:43: Haben mir Perspektive gegeben für mein Leben.
00:47:46: Und waren motivierend.
00:47:48: Etwas Ähnliches würde ich mir wünschen, nicht nur als Rede, sondern auch in der
00:47:53: entsprechenden Ausführung.
00:47:54: Und...
00:47:55: Das gibt es zum Teil.
00:47:57: Ich glaube, dass Dinge schneller passieren, als sich viele Menschen es
00:48:02: hätten vorstellen können.
00:48:05: Ich glaube aber, genauso passieren viele Dinge langsamer.
00:48:10: Und nicht mit einer...
00:48:15: kommunikativen Geschlossenheit, um das mal sehr diplomatisch zu sagen, die es
00:48:21: benötigt, um transformative Prozesse...
00:48:23: in die Gesellschaft zu tragen.
00:48:27: Also den Wortentaten folgen lassen.
00:48:29: Vielleicht wäre es ja was für dich, die Position.
00:48:34: Also vielleicht ruft dich auch mal einer an, wie der mit dem Schnauze gesagt hat,
00:48:40: ruf es den mal an.
00:48:43: Das geht überhaupt nicht.
00:48:44: Ich habe zwar alle meine 130 Tweets gelöscht seitdem Elon Musk da ist, aber
00:48:48: ich glaube, irgendjemand, dem ich mal auf die Füße getreten habe, der wird
00:48:52: screenshots von irgendwelchen Tweets von mir gehabt haben, die ich morgens um vier
00:48:55: Uhr hier im Irish Pub oder so rausgehauen habe und das würde mir dann komplett auf
00:49:00: die Füße fallen.
00:49:01: Ich kann also, die Politik ist für mich leider keine Option.
00:49:07: Beratenderweise durchaus, da gibt es Gott sei Dank genug mit
00:49:13: mit denen man sehr, sehr offene und ehrliche Gespräche führen kann und konnte.
00:49:19: Und damit meine ich das wirklich quer über alle politische Spektren, die mit ihren
00:49:26: Füßen auf der demokratischen, freiheitlichen Grundordnung der
00:49:30: Bundesrepublik stehen.
00:49:31: Also da gibt es also wirklich dann nur eine Ausnahme im Parlament, mit denen du
00:49:34: es nicht machen kannst.
00:49:35: Aber alle anderen waren immer wirklich sehr, sehr offen dafür und hatten immer
00:49:39: ein offenes Ohr gehabt.
00:49:40: Und auch das...
00:49:42: war schön zu sehen und erleben zu dürfen.
00:49:47: Ich glaube, dass wir, dass wir den Job der Politikerinnen und des Politikers häufig
00:49:58: nicht genug wertschätzen und häufig pauschalisieren aufgrund der Erfahrung mit
00:50:08: dem Verhalten von Ausnahmen.
00:50:13: Und das ist leider manchmal ein bisschen schade, weil es braucht gute
00:50:17: Politikerinnen und Politiker in Deutschland.
00:50:19: Wir brauchen auch vernünftigen Nachwuchs, die dann ganz einfach die nächsten
00:50:23: Generationen durch die Herausforderungen führen, von denen wir nicht weniger
00:50:27: bekommen werden.
00:50:29: Also es ist natürlich auch schwierig, ich kann das vollkommen nachvollziehen, wenn
00:50:33: du sagst, nee ist nichts für mich meine Tweets, vor allem auch wenn einem, man
00:50:37: merkt das, schön, dir liegt ja auch das Herz auf der Zunge und du gibst die Sache
00:50:42: einfach.
00:50:42: Ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja,
00:50:43: ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja,
00:50:44: ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja,
00:50:45: ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja, ja,
00:50:45: Bildzeitung am nächsten Tag auf DIN A0 als Starschnitt gedruckt.
00:50:50: Das kannst du mal sein lassen.
00:50:53: ich schon mal lutzig hin.
00:50:59: Jaja.
00:51:02: Sachen, die auch im Konzern extrem schwierig waren.
00:51:05: Die Daimler-Zeit hat mich diplomatisch geschult.
00:51:10: Das ist wirklich so.
00:51:12: Das hat richtig gut...
00:51:14: Du musst vor allen Dingen auch überlegen, ich war gerade drei Monate da.
00:51:17: Da stand in Untertürkheim die Staatsanwaltschaft bezüglich des
00:51:20: Diesel-Skandals vor der Tür.
00:51:21: Da habe ich ja nicht viel unterschrieben gehabt, dass ich dann die nächsten
00:51:26: dreieinhalb Jahre in einer Krisenkommunikation unterwegs bin.
00:51:29: Aber es hat mir...
00:51:30: Im ersten Moment dachte ich mir so, ach du Scheiße, nee.
00:51:34: Wofür hast du den ganzen Tag unterschrieben?
00:51:37: In der Retrospektive...
00:51:40: war das ein Glücksfall, um zu lernen.
00:51:45: Um zu lernen, wie du mit solchen Situationen umgehst.
00:51:48: Wie dann...
00:51:49: welche Prozesse in Gang gesetzt werden.
00:51:52: Und also, das...
00:51:55: Da bin ich unendlich dankbar für, dass ich das erleben durfte.
00:51:59: Das hat mich stark geprägt.
00:52:01: Und das hat mich definitiv zu einem ausgeglichenen Menschen gemacht.
00:52:06: Diplomatischen Menschen.
00:52:07: Und ich hab mir in der Zeit beim Daimler viele, viele Shitstorms...
00:52:12: eingefangen.
00:52:15: Im Kontext dieses Diesel-Skandals.
00:52:17: Wenn du das erste Mal Morddrohung bekommst wegen so einer Scheiße, das musst du dir
00:52:22: mal vorstellen, dann ist das alles nicht mehr ganz so...
00:52:26: Ja, ganz so lustig.
00:52:28: Zumal du ja nicht dann irgendwie unter Tony Maroni 456y mit einem Fake-Foto
00:52:36: präsent warst, sondern jeder wusste wann, wo bin ich irgendwo.
00:52:40: Dann ist das wirklich schwierig, aber das hat mich wirklich geprägt.
00:52:48: Und das hat mich zu einem Menschen gemacht, der im Digitalen heute...
00:52:57: weitaus genügsamer mit einer gehörigen Portion I don't give a fuck unterwegs ist.
00:53:04: Dass ich mich nicht mehr von jedem Toni triggern lasse und mir denke, ach mein
00:53:11: Gott, denk doch, was du möchtest.
00:53:13: Wichtig ist mir ja ganz einfach, dass du im halben Jahr noch mal draufguckst und
00:53:19: dir denkst, meine Güte, was hab ich für einen Quatsch erzählt?
00:53:23: Ich glaube, er hatte recht gehabt.
00:53:24: Übrigens ist es bei mir genauso.
00:53:26: Wenn ich weiß, dass ich mit ihr einer vorhersage, richtig vor die Wand fahre,
00:53:31: dann ist das allerbeste, was du machen kannst, sehr öffentlich das Büßerhemd
00:53:36: anzuziehen und zu sagen, das hab ich da einen Scheiß erzählt.
00:53:40: Verdammt noch mal, mit dem Wissen von heute, mit der Position, ist mir das super
00:53:44: peinlich, was ich damals gesagt hab.
00:53:46: Und das ist tatsächlich auch so, das sag ich jetzt nicht nur, um daraus noch
00:53:50: irgendwie...
00:53:51: Kapitalbezüglich der Autotitizität oder...
00:53:55: was auch immer zu schlagen, sondern mir ist das unfassbar peinlich.
00:54:00: Und dann ist, glaube ich, Ehrlichkeit und Transparenz immer das Allerwichtigste.
00:54:04: Aber ihr dürftet doch einiges richtig gemacht haben.
00:54:07: Ich habe erst gestern wieder gelesen, dass BMW und Mercedes als einzige deutsche
00:54:12: Hersteller ziemlich aufgeholt haben, auch im asiatischen Bereich mit der E-Mobility
00:54:17: und dem Thema Digitalisierung.
00:54:21: Also diese Antriebswende der deutschen Hersteller, das ist immer noch eine
00:54:26: Herausforderung.
00:54:27: Ich glaube, das sollten wir nicht unterschätzen.
00:54:29: Insbesondere, wenn es um den chinesischen Markt geht.
00:54:35: Insbesondere dann auch noch, wenn es ums Volumesegment geht.
00:54:39: Also ist das für einen VW weitaus schwieriger, auf diesem Markt sich gegen
00:54:43: die dortige Konkurrenz zu behaupten, als im Premium- und Luxussegment, was
00:54:48: Mercedes, Audi...
00:54:49: und BMW, die, glaube ich, immer noch weltweit zusammengenommen, für 85 Prozent
00:54:53: der Absätze in diesem Bereich zuständig sind.
00:54:57: Es gibt aber, das muss man wirklich so sagen, ich habe auch wirklich bei mir auf
00:55:02: der Seite oft Rends rausgehauen und gesagt, das Design finde ich
00:55:06: grottenschlecht, das sieht aus, als hätte ich das designt.
00:55:09: Und da muss man auch ehrlich sein, aber ich glaube, dass technologisch, auch
00:55:17: bezüglich...
00:55:19: der Vielfalt des Produktangebotes und des Begreifens, wie wichtig Software für die
00:55:35: Marken sein wird in der Zukunft, dass man da die richtigen Entscheidungen getroffen
00:55:40: hat.
00:55:41: Sowohl bei BMW, sowohl bei Mercedes, sowohl bei Audi.
00:55:44: Richtig offensichtlich wird das aber markengebegreifend.
00:55:48: Ich denke Mitte dieses Jahrzehnts, 2025.
00:55:51: Es gab jetzt auf der letzten IAA, um da noch kurz auszuholen, die ersten Vorboten.
00:55:55: Also was du gesehen hast, neuen Audi Q6 e-tron basiert auf dieser neuen Plattform,
00:56:03: die wirklich extra, also digital gedacht wurde.
00:56:06: Das sind keine Prozesse, die man aus irgendwelchen Hybrid-Entwicklungen, wo man
00:56:13: Verbrenner und...
00:56:14: und Batterie elektrisch parallel entwickelt hat, um dann auch noch
00:56:19: Plattformen übergreifen, viele, viele Komponenten nutzen zu können, auf dem
00:56:22: gleichen Band herstellen zu lassen und so weiter.
00:56:25: Genauso wie mit der neuen Klasse von BMW, genauso mit dem CLA-Konzept von Mercedes,
00:56:32: aber natürlich auch VW elektrischen Golf GTI.
00:56:35: Das ist die ID.2-Plattform, wo VW sein 25.000 Euro Volumesegment-Fahrzeug zeigen
00:56:42: wird.
00:56:44: für den europäischen Markt, weil ein ID.3 kostet in China, ich glaube, 15.000,
00:56:47: 18.000 Euro, 15.000 Euro nur noch, geht das da los.
00:56:50: Die haben es in Shanghai produziert, ich glaube, in Shanghai produzieren sie den,
00:56:53: ja.
00:56:53: Aber das sind Fahrzeuge, die ganz anders konzeptioniert wurden.
00:57:00: Wir werden hier Reichweiten erleben.
00:57:03: Ich finde es heute schon nervig, wenn dir jemand was von Reichweitenängsten erzählen
00:57:07: will.
00:57:07: Aber da werden wir Reichweiten erleben, die irgendwie so im Bereich 7, 800
00:57:12: Kilometer...
00:57:12: liegen werden.
00:57:13: Die Dinger werden in 10 Minuten 300 Kilometer oder 200 Kilometer aufladen
00:57:19: können.
00:57:19: Ja und die werden mit so unfassbar vielen Features ausgestattet sein, mit einer
00:57:27: Upgradability über viele viele Jahre, dass die Fahrzeuge besser werden.
00:57:30: Tessa hat das ganz ganz wunderbar davor gemacht.
00:57:34: Also ich glaube, dass die wirklich gut aufgestellt sind, aber die Herausforderung
00:57:39: gibt es.
00:57:41: Da gibt es mehr Player, auf AIR A waren so knappe 20 chinesische Hersteller.
00:57:46: Bei aller Liebe, lasst da mal drei oder vier von nach Europa kommen, dann ist das
00:57:50: schon viel.
00:57:51: Ich glaube eher, das sind dann höchstens zwei, die eine Rolle spielen können.
00:57:56: Eine Rolle spielen können ist im Moment eher einer und das ist ja BYD.
00:58:00: Und selbst da sind die Absätze immer noch sehr überschaubar.
00:58:05: Ich bin gespannt, wie sich die entwickeln werden.
00:58:10: Ich meine, eine Reichweite von 400-500 Kilometer, das brauchst du halt, wenn du
00:58:14: in den Urlaub fährst.
00:58:16: Fürs Daily Business reichen 100.
00:58:22: diese Zeiten, wo die Bekloppen sich die, ich sag mal, zweite Generation des VW
00:58:33: Passats mit der ganzen Familie, mit einem Diesel geholt haben, den bis oben hin
00:58:38: vollgemacht haben, 1200 Kilometer und egal wie laut die...
00:58:41: Kinder gequengelt haben und egal wie die Blase gedrückt hat, ich fahre die 1000
00:58:47: Kilometer jetzt hier durch bis an der Adria.
00:58:50: Das ist doch wirklich sowas von durch.
00:58:53: Ich kann das so unentspannt und alles.
00:58:55: Wenn du drei Stunden gefahren bist oder zweieinhalb Stunden, mach doch 20 Minuten
00:59:01: eine Pause.
00:59:02: Das gefällt dir, das tut dir gut.
00:59:05: Die Aufmerksamkeit für den Verkehr.
00:59:08: wird dadurch wieder erhöht, das Gewissen beruhigt bzw.
00:59:11: du hast diesen Ease of Mind, der dann wieder so eintritt mit einer kurzen
00:59:18: Pinkelpause und so weiter.
00:59:19: Also ich halte diese Diskussion, diese Reichweiten-Diskussion, ist die letzte,
00:59:24: ist aber die aller allerletzte Feste, die die Verbrennerabteilung versucht zu
00:59:31: verteidigen, obwohl während sie oben noch auf dem Zinn versuchen, den
00:59:36: nicht mehr zündenden Argumente runterzuschmeißen, haben die sich alle
00:59:40: schon unter dem Burggraben darunter durchgegraben und stehen mitten in der
00:59:44: Burg drin.
00:59:46: Schön dir zuzuhören Sascha, das gefällt mir.
00:59:52: Wir haben jetzt wirklich quer durch die Bank, also von über dein berufliches Leben
00:59:59: gequatscht und auch das Thema digitale Transformation in Deutschland ausführlich,
01:00:05: glaube ich, beackert.
01:00:07: Ich würde jetzt gerne zu meiner obligatorisch letzten Frage kommen und
01:00:13: zwar...
01:00:14: ist die und lautet, stelle ich allen, die zu mir in den Podcast kommen, drei
01:00:21: Learnings, die du hast, die du den Zuhörerinnen mitgeben möchtest, drei
01:00:25: Learnings privater Natur oder auch beruflicher Natur.
01:00:27: It's up to you.
01:00:38: So dieser Moment, wo ich wirklich nachdenke.
01:00:43: Alles andere...
01:00:45: ist leider dann auch oft die Verbindung zwischen...
01:00:48: Hirn und Zunge...
01:00:50: zu kurz.
01:00:52: Ab und zu wünsche ich mal, dass es...
01:00:54: Deswegen ist dann Schreiben auch besser.
01:00:56: Also zu den Fingerkuppen, das dauert länger.
01:01:03: Guckt euch an, was die Kids machen.
01:01:07: Guckt euch an, ob ihr selber Kinder habt oder im Bekanntenkreis Kinder sind.
01:01:12: Schaut euch an, was die gerade machen, mit welchen Themen sich beschäftigen, mit
01:01:19: welchen Formaten sie sich auseinandersetzen, was konsumieren sie im
01:01:23: Medienbereich, welche Spiele spielen sie, auf welchen Geräten spielen sie diese, wie
01:01:27: interagieren sie untereinander, wie schließen sie sich zusammen in
01:01:32: Communities, welche Tonalitäten herrschen da, wie sprechen sie miteinander.
01:01:36: Weil da siehst du immer die Zukunft.
01:01:39: Du siehst, wie in Zukunft Gesellschaften aussehen werden.
01:01:43: Und das in ganz, ganz, ganz frühen Stadien.
01:01:46: Trends entstehen nicht dadurch, dass möglichst viele 50-, 60-Jährige meinen,
01:01:52: das ist das neue, tolle Dinge, und das wollt ihr jetzt alle haben.
01:01:57: Nein.
01:01:57: Nein, das ist es nämlich genau nicht.
01:01:59: Wenn die über Trends reden, dann sind die mehr oder weniger schon...
01:02:03: wirklich sowas von durchgenudelt und mainstream geworden, dass es eigentlich zu
01:02:09: spät ist, um sich dort noch zu positionieren.
01:02:13: Es fängt bei den Kids an, dass es dieser...
01:02:17: Dieser eine...
01:02:17: Ich will nicht sagen, es ist ein Ratschlag, aber das ist etwas, was mir
01:02:22: immer sehr wichtig ist.
01:02:24: Das nächste wäre...
01:02:28: Es ist so wichtig, dass du aus deiner eigenen Blase kommst...
01:02:32: Und das sagen wahrscheinlich auch ganz, ganz viele kontinuierlich.
01:02:35: Aber ich meine das vor allen Dingen, wenn du Unternehmer bist, wenn du in einem
01:02:42: Konzern in einer verantwortlichen Position bist, wenn du dich in deiner eigenen
01:02:47: Branche und Industrie nur bewegst, dann kannst du bezüglich
01:02:55: Der Entwicklungsgeschwindigkeit und den Innovationen, wenn du irgendwo zurück
01:03:02: bist, meistens nur maximal gleichziehen.
01:03:06: Wenn einer Reifen entwickelt hat, die am allerbesten mit Orangfarben und blau
01:03:14: getupferten Felgen aussehen, wenn du das jetzt auch machst und denkst, wow, dann
01:03:19: bin ich genauso geil unterwegs.
01:03:20: Richtig, dann bist du aber auch nur genauso geil unterwegs.
01:03:25: Wenn du aber die Möglichkeit hast, zum Beispiel zu sehen...
01:03:30: Ich hatte das in einem Online während Corona in einem Online Event mit Hamburger
01:03:38: Unternehmerinnen und Unternehmern 2020 während des Lockdowns.
01:03:43: Ich glaube, was hindert denn dem Bäckermeister bei euch im Distrikt im
01:03:50: Kiez, zu dem ihr andauernd hingegangen seid, der keinen mehr in die Backstube
01:03:56: bzw.
01:03:56: in den Verkaufskommen aufgrund der Corona-Maßnahmen gerade lassen...
01:03:59: Was hindert ihn denn daran, eine WhatsApp-Gruppe aufzumachen, vorne vor
01:04:05: seinem Laden QR-Code hinzupacken, zu sagen, boff, scan das Ding an, bist du in
01:04:11: der WhatsApp-Gruppe, kannst direkt bei mir bestellen, bezahlen, tuste per Paypal und
01:04:15: wir bringen dir dann entsprechend das Produkt direkt vor deine Haustür und
01:04:19: Liefernester ab.
01:04:20: Er braucht nicht Teil eines Lieferando, Lieferhelden und wie die ganzen Dinger
01:04:25: heißen.
01:04:25: Bei uns übrigens Food Panda, lustigerweise von den Deutschen.
01:04:29: Ich glaube, das sind die Lieferhelden GmbH.
01:04:31: Das brauchst du alles nicht.
01:04:34: Er hätte WhatsApp, der mit Abstand meistgenutzte Messenger, den es in
01:04:41: Deutschland gibt, QR-Code, Anfang der 90er-Jahre von Toyota entwickelt worden,
01:04:46: gibt es auch urlange schon, beziehungsweise Denso, das war eine
01:04:50: Tochter immer von Toyota, und dann noch PayPal, was eigentlich auch im Grunde
01:04:56: genommen Standard...
01:04:57: für digitales Bezahlen geworden ist.
01:05:00: Das hätte zusammengepasst, das sind alles Entwicklungen und Services, die außerhalb
01:05:04: seines Bäckerhandwerks stattgefunden haben.
01:05:06: Weißt du, was passiert wäre?
01:05:08: Hätte der Erste das gemacht, der hätte sich dumm und dämlich, nicht nur gebacken,
01:05:12: aber auch verdient damit, weil er es angeboten hätte.
01:05:15: Und das sind so manchmal...
01:05:18: diese kleinen, ich würd nicht sagen, Innovationssprünge.
01:05:21: Aber das hat eine ganze Menge mit...
01:05:24: mit smartem Unternehmertum zu tun.
01:05:28: diese Weitsicht zu haben, zu reagieren, nicht zu kompliziert zu denken und einfach
01:05:35: Dinge mit bestehenden Prozessen umzusetzen und dadurch, dass man das kombiniert, auch
01:05:42: in einer gewissen Art und Weise etwas Neues zu schaffen.
01:05:45: Du musst nicht jeden Scheiß komplett neu entwickeln.
01:05:48: Such dir die Dinge aus, die du nicht kannst, nimm es von den Besten, die es am
01:05:53: besten können, die am meisten akzeptiert sind.
01:05:56: Und dann implementierst du das in deine Prozesse hinein und schaffst damit ganz
01:06:01: einfach in Bezug auf Service und Usability.
01:06:06: Im Grunde genommen fast schon ein neues Produkt, also potentiell zumindest.
01:06:10: Und das kann oft viel, viel einfacher sein, als man denkt.
01:06:15: Wir denken zu oft zu kompliziert.
01:06:19: Tatsächlich, und dann, da wird es ganz paradox, tatsächlich ist Einfachdenken
01:06:23: weitaus komplizierter als kompliziert zu denken.
01:06:26: Also da alles reinzupacken und genau, genau.
01:06:31: Dinge wegzulassen, zu limitieren, zu minimalisieren.
01:06:36: Das ist schwierig.
01:06:37: Vor allen Dingen, wenn das Endergebnis dann auch noch nutzbar, effizient und
01:06:42: erfolgreich sein muss.
01:06:44: Kids und außerhalb eurer Blase gucken.
01:06:47: Wobei das dann ja eigentlich auch in einer gewissen Art und Weise die Kids mit
01:06:50: einbezieht.
01:06:53: So, das waren jetzt zwei Learnings.
01:06:54: Wenn du kein drittes hast, dann lasse ich es dir nicht.
01:06:58: Oder du hast vielleicht in der Zwischenzeit schon was niedergeschrieben.
01:07:02: dritte.
01:07:39: Das dritte wäre Reisen, Reisen, Reisen.
01:07:45: Das bedeutet vor allen Dingen, dass du dich mit anderen Mentalitäten, mit anderen
01:07:52: Kulturkreisen auseinandersetzt.
01:07:53: Und das verändert Perspektiven.
01:07:55: Vor allen Dingen erweitert es den Horizont.
01:08:00: Nichts ist schöner als Stereotypen und Vorurteile abzubauen.
01:08:05: Nichts ist schöner...
01:08:07: als Verständnis für andere Perspektiven und Positionen zu entwickeln.
01:08:13: Nichts ist schöner, Tradition und Mentalitäten zu verstehen und wie sie
01:08:19: entstanden sind.
01:08:20: Und nichts ist obendrauf schöner, wenn man dann auch noch feststellt, wie viel wir
01:08:27: gemeinsam haben.
01:08:28: Und deswegen ist, glaube ich, so weiter kann ich nicht rauszoomen, weil für's...
01:08:36: Für die, für die, für die, für die globale...
01:08:42: für den globalen Frieden und wie wir zusammenarbeiten und wie wir miteinander
01:08:47: leben, ist Reisen mit das Wichtigste, was ich mir vorstellen kann.
01:08:53: Und damit meine ich nicht in Megapark am Ballermann.
01:08:58: Super, super, super Learnings.
01:09:00: Vor allem auch das Thema mit den Kids, das ist auch was, was ich sehr gerne Kunden
01:09:06: bei Schulungen mitgebe, wenn es darum geht, einfach mal Sachen auszuprobieren,
01:09:10: einfach mal die Kinder anschauen, wie machen die es.
01:09:12: Das ist das Thema, das du auch mit alte Zöpfe abschneidst, einfach mal testen und
01:09:17: schauen, funktioniert es oder funktioniert es nicht.
01:09:28: Deine Einblicke für deine Emotionen, es hat Riesenspaß gemacht, mit dir zu
01:09:35: quatschen.
01:09:36: Und ich freue mich, dass es die 60.
01:09:39: Folge ist mit dir, dass du Gast warst.
01:09:42: Es ist einfach ein Highlight gewesen für mich.
01:09:45: War super.
01:09:46: Danke für deine Einblicke auch.
01:09:48: Du herzlich gerne.
01:09:49: Danke von meiner Seite.
01:09:51: Ich wünsche dir jetzt viel Spaß.
01:09:56: Genau.
01:09:58: Und alles Gute und vielleicht sehen wir uns wieder, so wie letztes Jahr kurz am
01:10:04: Warte-Kant oder dieses Jahr war das ja bei einer Veranstaltung.
01:10:09: bin nächstes Jahr wieder da.
01:10:11: Ich will den ganzen Sommer in Deutschland sein.
01:10:13: Ja, ich überlege tatsächlich auch, dass ich rauf fahre, weil ich das eigentlich
01:10:18: ein ganz ein lässiges kleines Festival...
01:10:21: gut.
01:10:22: Yes, genau das.
01:10:23: Das heißt, es hat eine wunderbare Entschleunigung und dadurch, dass es
01:10:27: weniger Menschen da sind, ist es nicht so anonym wie diese großen Dinger und die
01:10:32: schaffe ich einfach nicht mehr.
01:10:32: Da habe ich keinen Bock mehr drauf.
01:10:35: Ich kann übrigens auch das Zeltlager empfehlen.
01:10:37: Es war echt auch ganz witzige Stimmung.
01:10:41: Das glaube ich dir gerne, aber da habe ich zumindest schon mal den Sprung rüber ins
01:10:48: Glamping geschafft.
01:10:49: Ich brauche einen gewissen Komfortlevel.
01:10:51: Okay.
01:10:53: eh das Camping.
01:10:54: Das war tatsächlich echt sehr schön.
01:10:57: Ja, Sascha, du, dann alles Gute und ich wünsche dir noch einen schönen Tag.
01:11:02: Gerne.
01:11:02: Und einen schönen Nachmittag bei dir noch.
01:11:05: Danke dir, ciao!
01:11:07: Ciao!
01:11:17: Das habe ich auch noch nie erlebt.
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