Lisa-Marie Bittner - Erfolgreiche B2B Plattformökonomie im Mittelstand #59

Shownotes

Den Start nach der Sommerpause macht heute Lisa-Marie Bittner, die mit ihrem Bruder Moritz gemeinsam das Start-up formary gegründet hat, mit der sie die Customer Journey bei der Bestellung von Tiefziehteilen digitalisieren. Nachdem sie kurz nach dem Studium ungeplant das Familienunternehmen übernommen haben, prallte das studentische B2C Mindset auf die tradierte B2B Welt im Mittelstand wodurch die Idee entstanden ist. Mittlerweile hat sich formary ein großes Lieferantnetzwerk aufgebaut und wird auch von großen OEMs genutzt. Bevor ich zu viel verrate, hör ich an dieser Stelle auf und wünsche euch viel Spaß beim Hören der ersten Folge nach der Sommerpause!

Mein Gast:

Lisa-Marie Bittner (LinkedIn)

formary

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00:00:09: Liebe Lisa, herzlich willkommen zu Business Unplugged.

00:00:11: Ich freue mich riesig, dass wir heute miteinander sprechen.

00:00:14: Einerseits, weil ich das von dir und deiner Bruder gegründete Startup Formary

00:00:21: super spannend finde und andererseits, weil es das erste Gespräch wieder nach der

00:00:26: Sommerpause ist.

00:00:27: Sprich, es geht wieder los mit Business Unplugged und du hast die Ehre quasi

00:00:31: dieses erste Interview mit mir führen zu dürfen.

00:00:34: Oder ich habe die Ehre eher besser gesagt mit dir dieses Interview führen zu dürfen.

00:00:38: Und ich freue mich riesig, dass wir heute miteinander sprechen.

00:00:41: Herzlich willkommen noch.

00:00:43: Vielen Dank, Johannes.

00:00:44: Danke auch für die Einladung.

00:00:46: Ich fühle mich natürlich sehr geehrt, jetzt die erste Interviewpartnerin wieder

00:00:50: zu sein.

00:00:52: Du, Lisa, du bist ja recht schnell nach dem Studium Unternehmerin geworden, kann

00:00:58: man sagen.

00:00:58: Man muss sagen, es war auch nicht geplant, denn eigentlich wolltest du nach deinem

00:01:03: Bachelor in International Business noch einen Master dranhängen, was du dann aber

00:01:09: verworfen hast, nachdem dein Vater 2016 schwer erkrankte und du dann gemeinsam mit

00:01:14: deinem Bruder 2017 ins Familienunternehmen der Roland-Bittner-GmbH eingestiegen bist.

00:01:19: Ihr beide habt dann auch innerhalb der kürzesten Zeit die Geschäftsführung

00:01:23: übernehmen müssen und das Unternehmen in einer für euch sehr emotional schwierigen

00:01:29: Situation auch durch unruhige Gewässer führen müssen.

00:01:32: Zu der Zeit war die Roland-Bittner-GmbH ein klassischer Mittelständler, wie man

00:01:36: ihn eigentlich kennt, breites Portfolio, breit aufgestellt hinsichtlich Produkte

00:01:41: und Services und so weiter und so fort, hast du erzählt, auch im Vorgespräch.

00:01:46: Und auch das Wissen...

00:01:49: und die Kundenbeziehungen waren sehr zentralisiert, so klassisch halt,

00:01:52: eigentlich wie man es so früher kennt.

00:01:53: Ein Familienbetrieb, da gibt es den Gründer, die Gründerin und da läuft alles

00:01:58: irgendwie zusammen.

00:01:59: In den letzten Jahren habt ihr aber dann den Fokus geschärft und auch neu

00:02:04: gegründet, nämlich Formary, eine Plattform für die Online-Beschaffung von TFC-Teilen.

00:02:09: Aber bevor wir darauf einsteigen und da ein bisschen näher uns das anschauen.

00:02:15: Eine Frage von meiner Seite, ich habe gelesen, dass auch dieser Wissenstransfer

00:02:19: beim Einstieg in den Familienbetrieb nicht vollständig erfolgen konnte.

00:02:23: Wie stark hat denn das die Entwicklung des Unternehmens hin zu dem Unternehmen, wie

00:02:28: es heute ist, eigentlich beeinflusst?

00:02:31: Ja, also es ist tatsächlich richtig, Wissenstransfer hat quasi nicht

00:02:36: stattgefunden, weil es tatsächlich so war, dass mein Vater auch an einem Gehirntumor

00:02:42: erkrankt ist, der sehr schnell einfach dazu geführt hat, dass er komplett nicht

00:02:46: mehr fähig war, irgendwas zu tun im Unternehmen.

00:02:49: Und es war dann tatsächlich so, dass wir uns…

00:02:52: dieses Wissen selbst erarbeiten mussten.

00:02:55: Also ich war damals für das ganze finanzielle zuständig, hatte da einen sehr

00:02:59: guten Steuerberater, der sehr gut Bescheid wusste und uns da durchgeholfen hat.

00:03:03: Mein Bruder hingegen hat dieses ganze technische Vertriebsthema übernommen.

00:03:07: Und da muss ich ganz ehrlich sagen, also der ist anfangs in Kundencalls gegangen.

00:03:12: Und ich meine, das lernt man ja schön im Studium zu glänzen, während man keinerlei

00:03:17: Ahnung vom Thema hat.

00:03:20: Das heißt, das war wirklich die Tatsache und dann hat er sich das langsam

00:03:24: angeeignet, auch viel, da kommen wir vielleicht später noch dazu.

00:03:27: Wir haben Formery gegründet mit so ein paar Lieferanten, mit denen wir sehr, sehr

00:03:30: lange sehr enge partnerschaftliche Beziehungen hatten.

00:03:33: Und die waren da auch ebenfalls eine sehr große Hilfe, was diesem Wissenstransfer

00:03:37: anging.

00:03:38: Letztlich haben wir uns das dann alles selber angeeignet, durch auch diverse

00:03:44: Workshops, Seminare, Bücher und einfach ins kalte Wasser geschmissen zu werden.

00:03:48: Was aber dazu geführt hat, dass für uns das Thema Wissensdatenbanken von Anfang an

00:03:55: absolut zentral war und alles, was gelernt wurde, wir immer versucht haben, in

00:04:01: wirklich ausgiebigster Form zu dokumentieren, was uns dann auch den

00:04:06: Start, sag ich jetzt mal, ein Vertriebsteam bei Formary aufzubauen, wo

00:04:11: es ja um diese technischen Tiefziehteile ging.

00:04:13: wahnsinnig erleichtert hat, weil sie natürlich Dokumente und Onboardings und

00:04:18: Cheat Sheets hatten en masse und so superschnell eben auf einem Level sind,

00:04:24: dass die super Verkäufer werden in dem, sag ich mal, Thema Kunststoff tiefziehen,

00:04:28: ist jetzt eher ein nischiges Thema, wo man sich natürlich meistens erstmal

00:04:33: einarbeiten muss, weil man wenig Vorerfahrung hat in dem Bereich.

00:04:36: Genau.

00:04:39: Dann lass uns doch gleich auf Formary gehen.

00:04:41: Du hast es ein paar Mal schon erwähnt.

00:04:44: Was ist Formary, was macht sie genau und wie kam es denn auch überhaupt zur

00:04:48: Gründung?

00:04:50: Genau.

00:04:51: Also vielleicht mal kurz, was macht Formary?

00:04:55: Meistens muss man kurz damit anfangen, was sind eigentlich Kunststofftiefziehteile,

00:04:58: weil das viele nicht kennen, zwar jeden Tag damit in Kontakt sind, aber nicht

00:05:02: wirklich wissen, dass es jetzt tiefgezogen ist.

00:05:04: Also es ist ein Umformverfahren für Kunststoffrollen oder Platten, wo sich

00:05:09: quasi Kunststoffrolle erhitzt wird, in ein Aluminiumwerkzeug gezogen wird, darauf

00:05:14: erkaltet und danach in Formgestanz gefräst wird.

00:05:16: Daraus lassen sich alle möglichen.

00:05:18: Zum einen Verpackungen, da sind wir jetzt aber weniger tätig, als auch technischen

00:05:24: Teile daraus fertigen.

00:05:26: Also was jeder so kennt, sind tatsächlich so Spieleeinlagen oder wenn ich meinen

00:05:30: PlayStation Controller ausbaue, dann sind die manchmal in so Inlays quasi fixiert in

00:05:34: der Verpackung.

00:05:35: Das ist so was der Endkonsument kennt.

00:05:37: Auch Lebensmittelverpackungen sind oft tief gezogen.

00:05:40: Mit dem Business haben wir aber allerdings aus verschiedensten Gründen keine

00:05:44: Berührungspunkte.

00:05:44: Und dann sind aber auch viele technischen Gehäuse, Abdeckungen von Hardware.

00:05:49: Alles, was man so beim Zahnarzt an medizinischen Gerätschaften findet, die

00:05:53: irgendwelche Abdeckungen haben, ist alles tief gezogen.

00:05:56: Das heißt, es ist eigentlich, wir sind in einer Branche, wo wir ein Verfahren haben,

00:05:59: aus dem sich alles herstellen lässt.

00:06:01: Und wir dann uns überlegt haben, wie können wir da eine digitale Customer

00:06:05: Journey in der Anfrage gestalten?

00:06:08: Damals war das so.

00:06:10: dass wir einfach gemerkt haben, also zum Thema, wie kamen wir darauf, Formory zu

00:06:14: gründen, dass wir ja auch, also wir waren im Tiefziehen tätig, mit der

00:06:20: Roland-Bittner-GmbH, hatten aber auch schon immer mit Partnerunternehmen

00:06:23: gearbeitet und auch mit verlängerten Werkbänken quasi da gearbeitet und haben

00:06:28: gemerkt, dass der Anfrageprozess sehr viele Pain Points hat auf der Seite.

00:06:33: Also einfach super manuell.

00:06:35: super viel Telefonate, E-Mails, die hin und her geschickt werden, irgendwelche

00:06:40: Requirements, die über mehrstufige Prozesse abgeklappert werden, wenig

00:06:45: Erreichbarkeit bei diesen kleinen Unternehmen, also bei den Herstellern, bei

00:06:49: den TPC-Herstellern, die einfach sehr tief, bei der Geschäftsführer noch sehr

00:06:53: tief in der Produktion auch einfach involviert ist.

00:06:57: Und wie gesagt, das muss irgendwie besser gehen.

00:07:00: Es muss einfacher gehen für den Kunden.

00:07:02: Wir waren das gewohnt auch irgendwo aus unserer Studiumszeit.

00:07:06: Wir kamen ja direkt vom Studium in unsere Unternehmen.

00:07:09: Man kennt ja so auch die B2C-Einkaufsprozesse, die man gewohnt ist

00:07:11: und waren da mehr oder minder etwas schockiert, wie es im B2B-Bereich abläuft.

00:07:15: Und genau daraus haben wir dann gesagt, wir machen erst mal einen Konfigurator,

00:07:20: einen Produktkonfigurator, haben den entwickelt, sodass die Anfrage also

00:07:25: komplett digital stattfinden kann.

00:07:28: und haben dann quasi langsam ein Lieferantennetzwerk aufgebaut, weil wir

00:07:32: gesagt haben, das nächste Problem, das der Kunde hat in der Tiefziehbranche, ist so

00:07:37: diese Intransparenz.

00:07:38: Welcher Hersteller kann was?

00:07:40: Also ich habe ja gerade schon gesagt, Tiefziehen ist vom kleinsten

00:07:46: Medizinblister, zwei auf zwei Zentimeter, bis zu Abdeckungen von Landmaschinen, ist

00:07:52: das alles Tiefziehen.

00:07:53: Und das natürlich nicht jeder Hersteller,

00:07:56: Plister millionenfach macht als auch irgendwo 3 auf 3 Meter

00:08:01: Landmaschinenabdeckung, ist ja völlig klar.

00:08:03: Und jetzt habe ich aber als Einkäufer eben das Problem, meistens sind es B- und

00:08:09: C-Teile, das heißt, ich beschaffe das zu einem Projekt irgendwie noch dazu, dieses

00:08:12: Tiefstieteil, dass ich einfach mal auf Google gehe, einige Hersteller finde und

00:08:17: keine Ahnung habe, wer kann das, fünf Anfragen stelle, drei davon kommen zurück,

00:08:21: die Preise unterscheiden sich unfassbar, ich habe keine Transparenz.

00:08:25: ist das Know-how in dem Unternehmen.

00:08:27: Und dann haben wir versucht mit der Plattform, in der wir eben Hersteller

00:08:34: angebunden haben, die wirklich die komplette Bandbreite des Portfolios

00:08:39: abdecken.

00:08:39: Insgesamt lösen wir diese Intransparenz des Marktes, werden dann quasi mit einem

00:08:46: Algorithmus matchen.

00:08:47: Jeder Anfrage automatisiert den optimalen Hersteller und haben dann Prozesse

00:08:52: etabliert innerhalb von 24 Stunden ein Angebot.

00:08:55: zu generieren, was auch nochmal sehr viel schneller ist, sage ich mal, als jetzt in

00:08:59: der Branche üblich und versuchen uns da jetzt immer noch weiter in der Zeit zu

00:09:03: verbessern.

00:09:03: Genau, und das ist jetzt letztlich eigentlich Formel E, also dieser

00:09:08: Plattformgedanke.

00:09:08: Ich habe ein Netzwerk an spezialisierten Herstellern.

00:09:11: Ich bin der One-Stop-Shop für alle Anfragen, die ich im Tiefziehen haben

00:09:16: kann.

00:09:17: Und ich habe so einen digitalen Prozess, eine digitale Customer Journey, wo immer

00:09:23: das geht, die wir auch jetzt kontinuierlich ausbauen.

00:09:26: An der Stelle nochmal muss ich kurz für alle Zuhörerinnen, die nicht so aus dem

00:09:31: Produktionsbereich kommen, weil ja der Podcast auch quer durch sämtliche Branchen

00:09:35: geht, kurz erklären B und C Teile sind nicht so werthaltige Teile im Gegensatz zu

00:09:39: A Teilen.

00:09:40: Also diese Tiefziteile sind eher B und C Teile, wie du beschrieben hast.

00:09:45: eher Teile, wo die Einkäufe jetzt eigentlich nicht so viel Zeit drauf

00:09:49: verwenden wollen, ihres effektiven Arbeitstags diese zu beschaffen, weil dann

00:09:53: doch die A-Teile eben die wichtigen sind auf deren Agenda.

00:09:57: Da muss ja eigentlich der Zulauf von Kunden sehr stark gewesen sein.

00:10:02: Du hast gesagt, Digital Customer Journey, das aufzusetzen, das zu vereinfachen, die

00:10:09: Absprachen zu vereinfachen, etc.

00:10:10: Wie war die Resonanz im Markt da?

00:10:14: Kundenseitig?

00:10:15: gute Frage, weil unsere Vermutung war erst mal eher, dass wir das Risiko gesehen

00:10:20: haben, dass es nicht angenommen wird aus diesen Plattformgedanken raus.

00:10:25: Also es ist eben oft so, dass unsere Vermutung oder unsere Befürchtung war,

00:10:31: wollen die Kunden eine Plattform dazwischen haben.

00:10:34: Akzeptieren die das, dass quasi Zwischenhersteller und Kunde noch ein

00:10:39: Vertragspartner sitzt?

00:10:40: der logischerweise auch eine Marge entsprechend hat an diesem Geschäft.

00:10:46: Und wir dachten erstmal, wollen die eventuell wirklich direkt mit dem

00:10:49: Hersteller arbeiten.

00:10:50: Und es hat sich aber sehr schnell gezeigt, dass das nicht der Fall war.

00:10:53: Also es ist tatsächlich, wir haben schon nach zwei Tagen die erste Anfrage auf der

00:11:00: Plattform gehabt und es hat sich dann kontinuierlich gesteigert.

00:11:03: Und letztlich war unser Learning daraus, dass den Kunden das relativ egal ist.

00:11:09: Wie schon gesagt, die möchten einfach so, wir nennen das immer Peace of Mind.

00:11:13: Also die möchten einfach wo anfragen, die möchten wissen, dass man es herrscht, also

00:11:18: dass man es liefern kann.

00:11:19: Dass wir diese Research übernommen haben im Hintergrund und das ganze

00:11:25: Lieferanten-Onboarding, dass das Ganze funktioniert und dass man eben schnelle

00:11:28: Prozesse hat.

00:11:29: Und diese wirklich sehr, sehr gute Erreichbarkeit und proaktive

00:11:33: Kundenbetreuung ist bei uns eben auch eine Sache, wo ich sage mal, wo wir uns als

00:11:40: Plattform komplett drauf konzentrieren können, wohingegen Herstellerbetriebe

00:11:42: einfach sehr viel logischerweise mit der Herstellung ihrer Artikel in der

00:11:47: Produktion, Qualitätsmanagement, Prozessen und so weiter sehr ausgelastet sind.

00:11:51: Und entsprechend ist es aber auch mehr oder minder eine Sympiose mit unseren

00:11:56: Differanten, die wir da bilden.

00:11:59: die ganz froh sind, uns als Ansprechpartner quasi zu haben und alles

00:12:02: Technische, alle Rückfragen usw.

00:12:04: abgeklärt zu bekommen mit unseren Kunden.

00:12:06: Das heißt also, unsere anfängliche Befürchtung akzeptieren Kunden eine

00:12:11: Plattform da dazwischen, die hat sich auf jeden Fall nicht bewahrheitet und es zeigt

00:12:16: sich, dass es tatsächlich auch ganz bestimmte Kundengruppen gibt, die gezielt

00:12:20: nach solchen Plattformen suchen.

00:12:22: Also ich muss sagen, wir haben extrem viele Anfragen von Hardware-Startups.

00:12:27: Das heißt einfach Unternehmen, die neu einfach in den Markt starten, die kein

00:12:34: existierendes Lieferantennetzwerk haben, die kein SAP haben, wo ich drei Tage

00:12:39: benötige an Prozessen bis ein neuer Lieferant irgendwo eingetragen und

00:12:43: ongebordet ist.

00:12:44: Das sind genau die Unternehmen, die wirklich ganz gezielt nach Start-ups wie

00:12:49: uns suchen, die dieses Problem lösen.

00:12:52: Seid ihr auch potenziell interessant für, ich sag jetzt mal, OEMs oder größere

00:12:58: Konzerne?

00:12:59: Die haben ja normalerweise ihre Lieferanten ja auch qualifiziert und die

00:13:02: müssen qualifiziert sein, dass du liefern darfst, du musst auf der Liste sein von

00:13:05: qualifizierten Lieferanten und so weiter und so fort.

00:13:07: Und wenn ich das ja richtig verstehe, ich komm hin, tippelt das jetzt mal ein, ganz

00:13:10: ..

00:13:11: ich vereinfache es jetzt sehr stark, ja.

00:13:14: Und ihr sagt es gut, das ist das Angebot, ja, so und so viel kostet es, aber...

00:13:20: Ich habe eigentlich ja gar keinen Zugriff auf die Lieferanten, die im Hintergrund

00:13:23: sind.

00:13:23: Habt ihr da Kunden, der ist im Bereich?

00:13:27: Tatsächlich ja.

00:13:28: Wir haben die aus genau dem gleichen Gedanken heraus erst mal nicht targetiert.

00:13:33: Also unsere ICPs waren andere.

00:13:35: Es ist aber so, dass wir tatsächlich Anfragen bekommen von OEMs, auch größeren

00:13:43: Automotive-Unternehmen und sich da gezeigt hat, dass es trotzdem funktioniert.

00:13:49: Also wir dachten auch erst mal, dass es wird ein Problem werden.

00:13:53: Was da halt wichtig ist an unserer Stelle,

00:13:57: ISO-zertifiziert sind oder auch wenn Sie das nicht sind oder beziehungsweise wenn

00:14:03: es weitere Zertifizierung oder Audits benötigt, dass wir diese durchführen.

00:14:08: Also wir haben auch tatsächlich die ersten Lieferanten-Audits jetzt aufgebaut und

00:14:13: führen die auch regelmäßig durch, sodass man da einfach noch mal Prozesse

00:14:19: auditieren kann, die an der Stelle wichtig sind und auch gefordert sind.

00:14:23: Aber

00:14:25: Ja, funktioniert auf jeden Fall.

00:14:26: Und wir sind jetzt tatsächlich schon viel früher an dem Punkt, dass wir gesagt

00:14:30: haben, wir targetieren auch größere Kunden ORMs in dem Bereich.

00:14:36: Also ihr habt es dann, ihr setzt oder ihr stellt die Qualität sicher und die

00:14:41: Zertifizierung, sei es jetzt ISO, sei es vor allem OEMs im Automotive Bereich,

00:14:45: IRTF, was ja auch Standard ist und so weiter und so fort, da habt ihr den Finger

00:14:51: drauf und euer Lieferantennetzwerk, da könnt ihr sagen, okay, wir haben welche,

00:14:54: die sind zertifiziert und wir haben auch welche, die vielleicht nicht zertifiziert

00:14:56: sind, wie auch immer und entsprechend könnt ihr das dann routen, also die

00:15:01: Anfragen.

00:15:01: genau, richtig.

00:15:02: Das ist ja auch immer ein Teil des Onboardings des Lieferanten, da eben genau

00:15:06: drauf zu schauen, sich auch vor Ort die Prozesse beim Lieferanten anzuschauen.

00:15:11: Und wir sind ja auch der Vertragspartner letztlich des Kunden.

00:15:15: Das heißt, wir sind ja nicht irgendwie ein Marktplatz, der einfach Aufträge an

00:15:21: irgendwelche Lieferanten vermittelt, sondern wir sind Vertragspartner.

00:15:23: Wir entwickeln das Produkt mit dem Kunden und haben dann auch entsprechend die

00:15:27: Verantwortung dafür.

00:15:29: Das wäre auch noch meine Frage, steht sie auch gerade für Lieferzeiten oder kriegt

00:15:32: sie die Folge gegeben von euren von eurem Netzwerk, von euren Lieferanten?

00:15:38: Also Lieferzeiten sind sehr oft davon abhängig, was ich an Material vor

00:15:44: Lieferzeiten habe.

00:15:45: Die haben sich vor allem, man kannte es ja letztes Jahr mit den ganzen

00:15:49: Lieferengpässen, waren die relativ außer Rand und Band.

00:15:52: Das heißt also, wir bestätigen die Lieferzeit an unsere Kunden erst, wenn

00:15:57: unsere Lieferanten uns sie bestätigt haben.

00:16:00: Und die können dann auch entsprechend der momentanen Situation auf dem Rohstoffmarkt

00:16:06: variieren.

00:16:09: Und ein weiterer Punkt, der ja bei euch ganz spannend ist, so tiefste Teile sind

00:16:13: ja nicht einfach Dreh- und Freestyle, ich denke schon an ein anderes Startup, mit

00:16:16: dem ich auch schon ein Gespräch hatte, sondern ihr habt Werkzeuge, ihr braucht

00:16:22: Werkzeuge, mit denen ihr diese Teile herstellt und so ein Werkzeug kostet ja

00:16:28: auch relativ viel und auch die Entwicklung ist nicht immer einfach.

00:16:32: Wer übernimmt denn das?

00:16:34: Wer ist dafür verantwortlich?

00:16:37: Genau.

00:16:38: Also letztlich ist ja auch so ein Tiefziehteil, muss man so ein bisschen

00:16:43: unterscheiden im Vergleich zu Drehteilen oder auch Laserteilen, wo es ja viele

00:16:48: Start-ups in dem Bereich gibt, meistens Entwicklungsprojekte.

00:16:51: Das heißt, meistens hat der Kunde noch keine CAD-Daten dazu vorliegen.

00:16:55: Die Möglichkeit gibt es natürlich auch, das können wir auch machen, aber meistens

00:17:00: kommt er eher mit einem Requirement-Katalog, konfiguriert sich

00:17:03: quasi diese Requirements zusammen.

00:17:05: Und wir erstellen dann auf Basis dessen ein Konzept zusammen mit dem Werkzeugbau.

00:17:11: Das heißt, das Produkt wird komplett von uns entwickelt und der Werkzeugbau baut

00:17:16: dann dieses Werkzeug, was meistens ja im vier- bis fünfstelligen Bereich irgendwo

00:17:21: liegt.

00:17:23: Genau.

00:17:23: Und dann gibt es im ganz normalen Freigabeprozesse, das heißt, es gibt eine

00:17:27: Konstruktionsfreigabe, eine Bemusterung, eine Musterfreigabe und dann geht das

00:17:31: Ganze in Serie.

00:17:34: Ja, und diese Werkzeuge, die werden natürlich nach Anfrage direkt angeboten

00:17:39: mit den Stückpreisen.

00:17:41: Und ja, entsprechend ist es aber auch nicht so ein Hit-and-Run-Business, würde

00:17:44: ich jetzt einfach mal sagen.

00:17:46: Also wir haben auch mit unseren Kunden naturgemäß, sind wir sehr eng in Kontakt,

00:17:52: sehr eng in Entwicklungsaustausch und haben deswegen aber auch irgendwo...

00:17:57: sehr viel längere Sales-Zyklen, glaube ich, als jetzt das bei Tres, Frès oder

00:18:02: Laserteilen der Fall ist, weil man da einfach Entwicklungsprojekte hat, die

00:18:07: wiederum sehr oft an einem internen Projekt des Unternehmens hängen.

00:18:11: Das heißt, das Unternehmen fregt bei uns eine Transportverpackung für ein

00:18:17: eigenentwickeltes Produkt an.

00:18:18: Die kommt natürlich erst zum Tragen, wenn das eigene Produkt dann auf den Markt

00:18:21: kommt oder der Kunde fregt.

00:18:23: eine Abdeckung für seinen Mehroboter an.

00:18:26: Und die wird dann natürlich auch erst benötigt, wenn das in Serie geht.

00:18:30: Und so ziehen sich tatsächlich die Sales-Zyklen, glaube ich, um einiges

00:18:34: länger als jetzt bei diesen Plattformen, wo ich meine CAD-Daten hochlade, den Preis

00:18:37: bekomme und auf Bestellen klicken kann letztlich.

00:18:40: Der Sales Zyklus ist länger, dafür habt ihr halt recurrent revenue, weil es halt

00:18:44: nicht nur ein Teil ist oder zwei oder zehn Teile, sondern auch über einen längeren

00:18:47: Zeitraum geht.

00:18:49: Das ist dann der Vorteil.

00:18:50: dass dieses Werkzeug ist eben ein Einmal-Invest, aus dem wird dann jede

00:18:56: Serie abgerufen.

00:18:57: Das heißt, das Risiko, dass es unangekündigt irgendwo an den anderen

00:19:01: Lieferanten geht und man bekommt es nicht mit, ist nahezu null, würde ich jetzt

00:19:06: einfach mal sagen.

00:19:08: Aber beim Werkzeugthema ist ja auch so ein Ding, ich kenne das aus meinen Projekten,

00:19:12: Verlagerung von einem Lieferanten zum anderen.

00:19:15: Die Lieferanten, die lieben es, also ironisch gesagt, sehr fremdes Werkzeug zu

00:19:21: bekommen, mit dem arbeiten zu müssen und so weiter und so fort.

00:19:25: Wie geht es ja damit um?

00:19:26: Also man kann ja auch ein Kunde kommen und sagen, du pass auf, ich möchte ein Angebot

00:19:29: haben, ich habe aber das Werkzeug, das bringe ich mit.

00:19:31: Ja, auf jeden Fall.

00:19:33: Also die Fälle gibt es auf jeden Fall.

00:19:36: Das muss man immer individuell betrachten.

00:19:38: Also da gibt es keine standardisierte Antwort, die ich dazu geben kann.

00:19:42: Wir müssen uns das Werkzeug immer anschauen und schauen, ob wir Lieferanten

00:19:47: im Netzwerk haben, die das verarbeiten können, die die Maschinen dafür haben,

00:19:51: eventuell ein Werkzeugunterbau dafür haben.

00:19:52: Dann funktioniert sowas.

00:19:55: ist dann aber auch eher wirklich ein manueller Prozess, sowas dann zu prüfen.

00:19:59: Das läuft dann weniger über den automatisierten Konfigurator, sondern sind

00:20:04: dann so extra Wünsche, die wir natürlich aber jederzeit prüfen können.

00:20:08: Aber es ist natürlich richtig, Lieferanten lieben das überhaupt nicht, weil ich sag

00:20:14: mal auch, wenn man dieses gesamte Konstrukt und die Requirements dafür

00:20:17: geprüft hat, erkennt dann natürlich Sachen auftreten in der Produktion, mit denen man

00:20:21: nicht gerechnet hat, vor allem wenn das Werkzeug jetzt von dem anderen

00:20:24: Werkzeughersteller kommt, wie der, mit dem man seit Jahren irgendwie

00:20:28: zusammenarbeitet.

00:20:28: Das stimmt natürlich.

00:20:30: Ja, das sind die Qualitätsthemen, die zu besprechen sind.

00:20:33: Aber was mich ganz interessieren wird, du hast gesagt, ihr unterstützt auch beim

00:20:39: Werkzeugbau.

00:20:40: Seid ihr dann sehr klassisch unterwegs oder seid ihr da auch schon sehr digital

00:20:47: unterwegs?

00:20:47: Was meine ich damit?

00:20:48: Ich meine...

00:20:49: Ihr kamt ja vom Studium rein und sagt, wie es da B2B abläuft, Vergleich zu B2C,

00:20:56: verrückt, das muss digitaler werden, wie auch immer.

00:20:58: Das gleiche kann man sich auch im Werkzeugbau denken, wir könnten da mit

00:21:02: künstlicher Intelligenz vielleicht drauf gehen oder andere Themen.

00:21:05: Wie weit seid ihr, was tut ihr in dem Bereich?

00:21:09: Ja, also wir haben tatsächlich, es ist so, wir haben in-house die Möglichkeit,

00:21:14: gewisse Dinge zu konstruieren.

00:21:15: Es ist allerdings so, dass wirklich so diese Kernkompetenz, das Werkzeug zu

00:21:19: konstruieren, beim Werkzeugbau liegt.

00:21:22: Entsprechend haben wir da sehr gute Mechanismen etabliert, sodass die

00:21:26: Werkzeugkonstruktion immer sehr effizient und schnell vonstatten gehen kann.

00:21:32: Es ist ein bisschen dann in der Verantwortung des Werkzeugbaus, sag ich

00:21:36: mal, da gewisse Prozesse zu automatisieren.

00:21:38: Da gibt's...

00:21:38: definitiv Softwarelösungen, auch was CAD-Programme angeht, wo ich regelbasierte

00:21:46: KI-Anwendungen habe, wo mir einfach schon diverse Dinge immer konstruiert werden und

00:21:50: ich das Ganze nur noch abändern muss.

00:21:53: Es ist aber so ein bisschen, glaube ich, so auch typisch für Ingenieure, also je

00:21:58: tiefer jemand technisch an einem Produkt dran ist, desto eher ist, glaube ich,

00:22:04: immer diese Verleitung direkt zu sagen so.

00:22:06: Ja, das klappt für andere Anwendungen, aber bei uns nicht, weil es ist viel zu

00:22:09: komplex.

00:22:10: Und da muss man ja jedes Mal an XY denken.

00:22:14: Und das muss ich ja from the scratch aufbauen und so weiter und so fort.

00:22:19: Das ist tatsächlich auch so eine allgemeine Einstellung der Branche, die

00:22:24: uns quasi konstant entgegenschlägt.

00:22:28: Ich glaube, es ist so ein bisschen so dieses deutsche Ingenieurs Herz.

00:22:33: schlägt nicht für diesen Start-up MVP Ansatz, wo man sich einfach immer fragt,

00:22:39: was könnten wir schon mal digitalisieren, was können wir automatisieren, was können

00:22:43: wir einfacher machen, dass ich schon mal irgendwo einen Nutzen draus habe, ohne

00:22:47: dass ich diese komplett perfekte Endversion des Produktes habe.

00:22:53: Genau.

00:22:54: Das heißt aber, wir sind da in dieser Werkzeugkonstruktion.

00:22:59: mit involviert, aber diese Konstruktion selbst liegt beim Werkzeugbau, wird bei

00:23:05: uns höchstens überarbeitet nochmal oder irgendwelche Vorschläge werden erstellt

00:23:09: bei uns in Haus, um das mal so zu beantworten.

00:23:14: Aber da gibt es sehr, sehr viele Lösungen, die wir auch immer rantragen und

00:23:18: diskutieren, auf jeden Fall, in der konstant im Austausch sind.

00:23:21: Ich hatte ein Gespräch mit Inger Steinbord-Helm zum Thema BIM, das ist

00:23:26: Billing Information Modeling.

00:23:27: Da hat sich unter anderem auch ein Beispiel gebracht, dass in Südamerika

00:23:33: irgendwer sich sein Haus durch KI designen oder erstellen hat lassen.

00:23:39: Und nachher kam noch mal der KI-Architekt, ich sage es jetzt mal so, und danach kam

00:23:44: noch der Bauingenieur und hat mal geprüft, ob das auch passt.

00:23:51: war tatsächlich auch an einem Ort geografisch gesehen, irgendwie steilhang

00:23:56: und keine Ahnung was, was gar nicht so einfach war und es hat funktioniert.

00:24:01: Deswegen bin ich der Meinung, ich persönlich, auch der Werkzeugbau, das muss

00:24:08: auch funktionieren.

00:24:09: Vielleicht nicht gleich, aber das muss zumindest irgendwann auf jeden Fall

00:24:14: funktionieren, dass ich sage, okay hier, das ist das Ding, was ich brauche, wie

00:24:18: schaut es mit dem Werkzeug aus?

00:24:21: Ja, da sind wir auch der Meinung, aber das allgemeine Feedback, das man meistens

00:24:29: entgegenschlägt, auch was unsere Voraben angeht, muss ich sagen, aus der Branche

00:24:33: ist oftmals erst so, ja, okay, könnt ihr machen, aber glaube ich nicht, dass es

00:24:38: funktioniert.

00:24:39: Und auch wenn wir teilweise eben Expertenwissen mit hinzuziehen möchten.

00:24:45: wenn wir regelbasierte Algorithmen aufstellen für Materialauswahl, für eine

00:24:51: Materialstärkenkalkulation, ist auch meistens immer erst mal die Aussage, ja,

00:24:55: nee, das geht nicht.

00:24:56: Also, das ist ja alles Erfahrung.

00:24:58: Und das ist ja alles, also da muss ein Mensch davor sitzen, muss ich das

00:25:01: anschauen und dann individuell jedes Mal entscheiden.

00:25:04: Und unser Ansatz ist halt immer, ja gut, aber diese Erfahrung ist ja letzten Endes

00:25:08: auch einfach nur Regeln, die man intrinsisch verankert hat und irgendwo

00:25:14: mathematisch ausdrücken kann.

00:25:15: Deswegen, ja, kenn ich auf jeden Fall, also kann ich mit der Kollegin, die das

00:25:21: erzählt hat, auf jeden Fall related.

00:27:56: Also da stimme ich dir vollkommen zu.

00:27:59: Ich bin auch der Meinung, dass die Leute, die glauben, dass ja, dass alles so

00:28:05: Erfahrungs, das ganze Erfahrungswissen, dass das nicht ersetzt werden können, dass

00:28:10: die sich irgendwann früher oder später ziemlich schneiden werden, weil es wird

00:28:15: dieses Erfahrungswissen meiner, bin ich verfest, Überzeugung, künstliche

00:28:18: Intelligenz ersetzt werden können.

00:28:22: Dass diese Erfahrung noch...

00:28:25: notwendig ist, um zu prüfen die Ergebnisse, da stimme ich absolut bei.

00:28:30: Aber auch diese ganze Planung und einen ersten Entwurf zu machen, das kann aus

00:28:34: meiner Sicht glaube ich da ziemlich beschleunigt werden.

00:28:36: Was ich, also wir haben es einfach ganz kurz mal, du hast das auch schon ein paar

00:28:42: Mal erwähnt und ich habe es auch schon mal kurz angesprochen, es gibt andere

00:28:46: Startups, die auch in dem Bereich unterwegs sind, zum Beispiel Spanflug an

00:28:49: der Stelle möchte ich erwähnen, hatte ich in Folge 11 mit Markus Westermeyer ein

00:28:53: Gespräch.

00:28:54: Bahnflug nicht kennt, kann sich diese Folge gerne anhören.

00:28:57: Hier ein kleiner Reminder dazu, die ja das ganze so für Dreh- und Freestyle machen.

00:29:02: Und du hast schon gesagt, der Unterschied ist natürlich, der Sales-Zyklus ist viel

00:29:06: kürzer und ja, da kann auch mal ein Teil bestellt werden oder zwei oder wie auch

00:29:12: immer.

00:29:13: Jetzt habe ich auch einen recht starken M&A-Background durch meine

00:29:23: Habt ihr euch auch schon mal überlegt als Start-up zu sagen, hey, join forces und

00:29:27: gemeinsam rollen wir den Markt auf, vor allem wenn es auch Widerstände zu gewissen

00:29:31: Themen gibt.

00:29:32: Ich meine, ihr habt ja beide schon auch einen gewissen, ihr seid ja auch jetzt

00:29:35: schon mittlerweile 25 Leute, macht einen guten Umsatz.

00:29:38: Zu sagen, hey, vielleicht tun wir uns zusammen ein paar Start-ups, vor allem

00:29:44: weil die Idee ähnlich ist, die Kunden doch noch andere sind oder die Technologien,

00:29:50: die betrachtet werden.

00:29:52: oder dass man da sagt, man macht was ganzheitliches.

00:29:55: Also wir sind natürlich in Austausch mit diesen Start-ups und tatsächlich auch mit

00:30:03: Spanflug, also die kennen wir auch.

00:30:05: Podcastfolge kann ich auch sehr empfehlen, muss ich sagen, habe ich natürlich auch

00:30:09: angehört.

00:30:09: Also es ist so, dass es auf jeden Fall, wir sind auf jeden Fall in sehr engem

00:30:19: Kontakt und sehr engem Austausch.

00:30:21: Ich glaube, diese...

00:30:24: M&A-Geschichten, also wie ich das einschätze, wird eher eine Konsolidierung

00:30:29: des Marktes in sich, was diese Dreh- und Freestyle angeht.

00:30:34: Also das hat man tatsächlich auch schon gesehen die letzten Jahre, dass da sehr,

00:30:39: sehr viele Start-ups anstattgegangen sind und sich der Markt tatsächlich auch

00:30:45: konsolidiert hat, dass da einiges aufgekauft wurde.

00:30:48: Und da sehe ich dann eher auch die...

00:30:51: die Synergien, die das sinnvoll machen, so Unternehmen zusammenzulegen.

00:30:57: Jetzt bei uns, muss ich sagen, unser Business Case ist schon sehr

00:31:05: unterschiedlich von dem von Spahnflug, würde ich jetzt einfach mal sagen, allein

00:31:09: naturgemäß, also zum einen, Spahnflug bietet ja auch ein

00:31:12: Software-as-a-Service-Modell.

00:31:12: Können wir eventuell irgendwann mal hinkommen, ist aber momentan jetzt nicht

00:31:16: unser Fokus, dass wir quasi auch an unsere Lieferanten verkaufen.

00:31:20: Und zum anderen habe ich ja schon gesagt, basiert da alles eben auf diesem, ich lese

00:31:26: CAD-Daten aus und mache sofort Pricing, was eben nur dann möglich ist, wenn mir

00:31:31: der Kunde natürlich auch fertige CAD-Daten stellt, was bei uns der Fall ist.

00:31:36: Selbst wenn er uns die stellt, müssen wir die immer auf Design for Manufacturing

00:31:39: einfach prüfen.

00:31:41: Ist es tiefziehbar?

00:31:42: Sind die Radien, sind die Wandschrägen so möglich und so weiter.

00:31:46: Das heißt, ich...

00:31:48: Ich glaube, da sind wir einfach vom Ansatz noch zu weit entfernt, als das so was

00:31:54: sinnbehaftet wäre.

00:31:56: Und haben da auch ein bisschen einen anderen Ansatz.

00:32:01: Deswegen ist es momentan noch nicht im Gespräch.

00:32:05: Was bei uns eher so sein wird, ist, glaube ich, dass wir uns eben horizontal nochmal

00:32:10: weiter entwickeln und weitere Fertigungsverfahren bei uns auf die

00:32:14: Plattform nehmen, die...

00:32:16: die eben einen ähnlichen Business Case haben wie Thermoforming, was auch

00:32:22: Entwicklungsprojekte sind, wo wir dann halt wiederum unsere Learnings und unsere

00:32:25: Prozesse viel besser und viel effizienter drauf ausrollen können.

00:32:28: Deswegen würde ich erst mal sagen, nein, das ist nicht in Planung in nächster Zeit

00:32:34: und würde, glaube ich, auch mit anderen Produktgruppen eher Sinn machen.

00:32:42: Also ich kann mir eher vorstellen, dass wenn wir anfangen...

00:32:45: Wie gesagt, andere Fertigungsverfahren, die auch eher nischig sind oder die sich

00:32:50: im Kunststoffbereich oder eben in Verfahren für die Endprodukte als

00:32:55: Substitutes, die wir herstellen, beweisen, dass es da eher Sinn machen würde, da sich

00:33:01: ein Unternehmen reinzukaufen, das in dem Bereich tätig ist.

00:33:07: Ok, du hast jetzt auch gerade eines erwähnt, horizontal nochmal erweitern.

00:33:13: Generell vom Service Portfolio, was ist dann sonst auch noch ein

00:33:19: Erweiterungspotenzial da oder auch Wünsche vom Kunden, wo du sagst, ok, da sind wir

00:33:23: auch dran, das versuchen wir auch in Zukunft jetzt nochmal umzusetzen?

00:33:27: Ja, auf jeden Fall.

00:33:28: Also wir haben jetzt dieses Jahr unser Kundenportal gelauncht.

00:33:32: Das heißt, ab jetzt kann sich der Kunde auch bei uns einlocken, sieht seine ganzen

00:33:36: Angebote, sieht seine Bestellung, den Status der Bestellung.

00:33:39: Das wollen wir jetzt auch nochmal ausweiten.

00:33:43: Das heißt, wir möchten, dass du Sachen, dass du Lieferverfolgerungen hast, die

00:33:48: komplette...

00:33:49: ja, Speditionen quasi über die Plattform abdecken kannst.

00:33:53: Wir wollen die ganzen Konstruktions- und Freigabeprozesse über diese Plattform

00:33:57: digital abbilden.

00:33:58: Das heißt, dass die Konstruktion dort zur Verfügung gestellt werden, es

00:34:02: automatisierte Hinweise gibt, worauf geachtet werden muss, diese automatisiert

00:34:07: quasi auch freigegeben werden.

00:34:09: Und gleichzeitig arbeiten wir im Hintergrund daran, das Lieferantenportal

00:34:13: weiter auszubauen.

00:34:15: Das heißt, dass wir

00:34:16: noch besser integriert sind an unsere Lieferanten und da noch besser angebunden

00:34:20: sind, um noch schneller reagieren zu können und Prozesse noch mal effizienter

00:34:25: zu gestalten.

00:34:26: Ja, das sind gerade so die Hauptthemen tatsächlich, dass wir uns auf das

00:34:32: Kundenportal konzentrieren und uns auch überlegen, wie können wir die Touchpoints

00:34:35: des Kunden, also sinnbehafte Touchpoints mit diesem Portal einfach noch mal

00:34:39: erhöhen.

00:34:40: was bedeutet, dass es immer mehr Features geben wird, die dann in diesem Portal

00:34:45: abgedeckt werden, immer mehr Informationen, die da zur Verfügung

00:34:47: gestellt werden.

00:34:49: Wie viel Zeit sparen sich so Unternehmen, wenn die bei euch sind?

00:34:52: Also es klingt halt, wir haben ja am Anfang darüber geredet, man kommt in

00:34:57: Kontakt, man holt sich irgendwie Angebote ein, man muss dies und jenes und so weiter

00:35:00: und so fort.

00:35:01: Ihr sagt, innerhalb von 24 Stunden gibt es ein Angebot, da spart man meistens

00:35:05: wahrscheinlich schon, ich weiß nicht, wie viel Zeit, aber etliche Tage.

00:35:11: Es ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich, aber dann auch das ganze

00:35:16: Thema mit Freigabe, Werkzeugbau etc., PP.

00:35:19: zieht sich für die, die es nicht wissen, relativ lang ziehen.

00:35:24: Was ist da so euer, ja sag ich mal, euer Loose Case, den es dir präsentiert, was

00:35:29: man sich sparen kann, als Kurschnitt?

00:35:32: wir so eine Gegenüberstellung gemacht haben, wo dann am Schluss ein paar Wochen

00:35:37: rauskommen.

00:35:38: Also es ist tatsächlich so, dass allein bei der Anfrage es teilweise fünf Tage bis

00:35:44: zwei Wochen dauert, bis ich alle meine Angebote beisammen habe, was bei uns

00:35:47: natürlich in 24 Stunden gelöst wird.

00:35:49: Das ist so das Erste.

00:35:50: Das heißt, wir starten dann auch nach 24 Stunden schon mit der Konkretisierung, mit

00:35:55: Rückfragen des Projekts und können da eigentlich auch schon...

00:35:58: wenn der Kunde es denn möchte, in die Konstruktion übergehen.

00:36:02: Entsprechend auch hier funktioniert das Ganze schneller und wir haben noch diesen

00:36:07: Vorteil, dass wir Aufträge Lieferanten zuordnen können, wo wir wissen, die haben

00:36:11: gerade freie Kapazitäten, die möchten gerade ihre Fertigungsauslastung steigern

00:36:18: und können auch entsprechend schnell anbieten.

00:36:19: Das zweite ist, was der Vorteil ist, wir...

00:36:23: haben auch Lieferanten im Netzwerk, die gewisse Materialien standardmäßig auf Lage

00:36:27: haben, weil sie große Kunden haben, wo sie konstant Serien aus diesem Material

00:36:32: liefern.

00:36:32: Und entsprechend spare ich mich auch hier noch mal größtenteils eine

00:36:38: Materiallieferzeit von mehreren Wochen.

00:36:40: Das heißt, im best case ist man bei uns dann einige Wochen schneller.

00:36:47: und im Worst Case mindestens genauso schnell, außer dass der Anfrageprozess

00:36:53: sehr, sehr viel schneller funktioniert.

00:36:55: also im Worst Case zumindest ein paar Tage, die man sich spart.

00:37:00: Sehr gut.

00:37:01: Alles klar, ja spannend.

00:37:06: Wie entwickelt, ja, die Frage war schon vorher ein bisschen da, wie sich

00:37:12: vielleicht auch die Branche entwickelt.

00:37:15: Da war ja schon, wie die Resonanz von den Kunden ist, aber verlangen die vielleicht

00:37:21: auch noch mehr Integration?

00:37:24: Mhm.

00:37:24: vertikal horizontal wie auch immer von euch

00:37:28: Also mehr Integration, tatsächlich glaube ich weniger.

00:37:32: Ich glaube, also was wir merken einfach, wo sich die Branche hin entwickelt, ist

00:37:40: tatsächlich, dass kleinere Stückzahlen ein Thema sind, dass dieses Rapid Prototyping,

00:37:46: viel kürzere Produktzyklen, schnellere Lieferzeiten, dass das auf jeden Fall

00:37:52: super wichtig ist.

00:37:55: Das versuchen wir auch gerade darüber abzudecken.

00:37:58: Wir haben zum Beispiel auch unterschiedlichste Phototyping-Optionen

00:38:03: mit Musterwerkzeugen, 3D-Druckunternehmen, die wir angebunden haben, etc.

00:38:07: Und das ist tatsächlich gerade so das, was wir beobachten, dass es in diese Richtung

00:38:12: geht.

00:38:13: Okay, super.

00:38:14: So, Lisa, bevor wir zur allerletzten obligatorischen Frage, die du

00:38:19: wahrscheinlich schon kennst, kommen, muss ich mal, habe ich noch eine andere?

00:38:24: Eigentlich hätte ja auch dein Bruder hier im Podcast mit dabei sein sollen.

00:38:28: Es war der Plan, es wäre die erste Folge mit zu zweit gewesen, also mit zwei

00:38:33: Interviewpartnern.

00:38:34: Er ist jetzt nicht dabei, weil er keine aus beruflichen Gründen...

00:38:40: Jetzt Hand aufs Herz, wie ist es mit dem Bruder zu gründen?

00:38:43: Jetzt kannst du es loslassen, er ist nicht da.

00:38:48: Und ihm dann nachher in den Minuten die Ohren zuhalten beim Broadcast, wenn er

00:38:53: sich ihn anhört.

00:38:55: auf Herz.

00:38:56: Es ist natürlich herausfordernd.

00:38:58: Es hat für uns seine Nachteile.

00:39:02: Und ich glaube auch, dass ich mir das wirklich mehr als gut überlegt hätte und

00:39:06: es wahrscheinlich auch nie so weit gekommen wäre, wenn wir nicht durch die

00:39:10: Situation, die wir hatten, da gemeinsam eingeschrieben sind.

00:39:12: Also zum einen muss ich sagen, der absolute Vorteil ist so dieses

00:39:18: Vertrauen.

00:39:18: Also du hast einfach ein absolutes Urvertrauen, dass beide Parteien immer zum

00:39:23: besten der anderen Partei handeln und das auch intrinsisch irgendwie so verankert

00:39:29: ist.

00:39:30: Und du kannst dich natürlich auch, also wenn du mit einem Bruder, die

00:39:35: Verlässlichkeit, so dieses Gefühl, ich kann mich darauf verlassen, dass Dinge

00:39:39: laufen, dass Dinge, die abgesprochen werden, funktionieren, ist natürlich

00:39:43: wahnsinnig gut.

00:39:44: Was natürlich herausfordernd ist, ist

00:39:46: das hinzubekommen, diese familiäre Komponente, die da drin ist.

00:39:50: Und das haben wir auch uns erarbeitet, das war nicht von Anfang an so, einfach

00:39:56: irgendwo so ein bisschen zu trennen.

00:39:58: Also weil es einfach immer mitschwingt und weil man sich sein Leben lang schon kennt

00:40:04: und natürlich ganz andere Trigger-Punkte hat, als wenn man jetzt irgendwie mit

00:40:09: einem Freund oder einer Freundin gründet, die da gedrückt werden können.

00:40:14: Und

00:40:14: Da haben wir aber auch wirklich intensiv dran gearbeitet, das herauszufinden, wie

00:40:20: wir es schaffen, absolut konstruktiv an Themen zu arbeiten und sehr, sehr

00:40:25: konstruktive Kommunikation zu entwickeln.

00:40:27: Und ich muss sagen, da haben wir Riesensprünge gemacht.

00:40:31: Das ist auch wirklich etwas, wo wir uns beide sehr viel weiterentwickelt haben und

00:40:37: man da auch echt ein bisschen stolz drauf sein kann, wie gut das jetzt funktioniert.

00:40:41: im Vergleich zu, ja, wie da mal die Fetzen fliegen.

00:40:44: Ich mein, klar, es ist halt auch so, dass man sich teilweise als Geschwister sehr

00:40:50: ähnlich ist in manchen Dingen, in manchen Grundwerten, in manchen

00:40:55: erziehungsbasierten Dingen und dann aber auch wieder komplett komplementäre

00:41:00: Charaktereigenschaften hat.

00:41:01: Wo wir aber mittlerweile rausgefunden haben, dass sie uns sehr gut helfen in der

00:41:06: Aufgabenverteilung.

00:41:06: Und ja, deswegen, ich würde sagen, wie ist es, meinen Bruder zu gründen?

00:41:10: Es ist herausfordernd, zeitlich muss man sich, glaube ich, mehr weiterentwickeln.

00:41:16: Also man ist gezwungen, sich mehr an sich zu arbeiten, als wenn es jetzt nicht so

00:41:21: wäre.

00:41:21: Aber extrem rewarding, wenn dabei was rauskommt und auch extrem effizient und

00:41:27: effektiv dann, auch im Zweier-Duo muss ich sagen.

00:41:32: Habt ihr euch Hilfe genommen bei manchen Situationen oder habt ihr es...

00:41:37: Ja, ja.

00:41:37: Das haben wir.

00:41:39: Also wir hatten Coachings, wo quasi diverse Dinge aufgelöst wurden.

00:41:43: Ich muss ja auch sagen, wir kamen ja in so einer emotionalen Extremsituation ins

00:41:47: Unternehmen.

00:41:47: Jeder geht anders mit so was um und da ist es natürlich dann auch manchmal nicht ganz

00:41:53: einfach zu verstehen, wie der das Gegenüber damit umgeht, weil man mit sich

00:41:57: selbst beschäftigt ist.

00:41:58: Und gerade in den Situationen hatten wir Coachings und auch so, was die

00:42:03: Führungskräfte Coachings und so angeht.

00:42:05: Natürlich auch immer im Gründerteam.

00:42:08: Und es ist auch super wichtig, würde ich auch echt jedem empfehlen.

00:42:13: Da kommst du gerade, weil du gerade sagst, im Fehl auch tatsächlich schön die Brücke

00:42:17: gelegt.

00:42:18: Zur letzten Frage, die obligatorische Frage, die ich allen stelle, drei

00:42:23: Learnings, die du den Zuhörerinnen mitgeben möchtest.

00:42:27: Beruflich, privater Natur, such's dir aus.

00:42:32: Genau, da kam ich jetzt eigentlich wirklich schon so, das zähle ich jetzt mal

00:42:36: nicht mit, weil darüber haben wir ja gerade gesprochen, dass ich würde sagen,

00:42:39: ein regelmäßiger, strukturierter Austausch im Gründerteam, wo alles auf den Tisch

00:42:43: kommt, ist super wichtig.

00:42:44: Man tendiert dazu, diese Austauschtermine zu verschieben, wenn andere operative

00:42:48: Dinge wichtiger sind.

00:42:50: Aber das fällt einem jedes Mal wieder auf die Füße.

00:42:53: Deswegen, ich würde absolut sagen, auch wenn es anstrengend ist, über alles reden,

00:42:57: was auch gerade schief läuft und aktiv ansprechen.

00:43:00: Dann, was wir einfach gemerkt haben, da haben wir jetzt gar nicht so drüber

00:43:03: gesprochen, aber wir sind ja gebootstrapped.

00:43:05: Das heißt, wir haben jetzt kein VC-Funding, entsprechend natürlich auch

00:43:10: andere Budgets fürs Hiring.

00:43:11: Und dann ist es meistens so, dass man in so einer frühen Phase sich einfach jetzt

00:43:16: keine super erfahrenen Mitarbeiter leisten kann und wir oftmals ebenso Jobs hatten,

00:43:21: wo dieser Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin die erste auf dem Job war.

00:43:26: Und hier haben wir einfach gemerkt, Higher for Attitude ist da die absolute oberste

00:43:32: Devise.

00:43:33: Wir haben gemerkt, dass wir Leute brauchen, die wirklich Ownership, nennen

00:43:36: wir das immer, für ein Thema übernehmen.

00:43:39: Das heißt also Personen, die eher weniger extreme fachliche oder vielfachliche

00:43:45: Führung erwarten, weil das auch einfach als Gründerteam zu zweit...

00:43:51: hast du keine Zeit, das eben aufzubringen oder auch die reaktiv arbeiten, sondern

00:43:56: dass es wirklich wichtig ist, hier sogenannte A-Player für die ersten Rollen

00:44:01: zu hiren, die fähig sind, selbstständig Dinge voranzubringen und selbstständig

00:44:06: sich weiterzuentwickeln und genau einfach da sehr, sehr ownership für Themen

00:44:13: übernehmen.

00:44:16: Ja, und dann würde ich noch sagen, dass gerade bei uns...

00:44:20: Wir haben ja das Produkt am Anfang quasi zu zweit entwickelt und entsprechend hat

00:44:25: man natürlich ja auch ein sehr enges Verhältnis zum Produkt.

00:44:29: Und da ist die Gefahr manchmal, dass man zu spät hinterfragt, ob man eigentlich

00:44:33: jetzt gerade noch strategisch auf dem richtigen Weg ist, was das Produkt angeht

00:44:37: oder ob man sich in so ein paar Love-Features einfach verbissen hat.

00:44:41: Ohne zu hinterfragen, bringt uns das gerade den ROI, den wir dafür brauchen

00:44:46: oder sollten wir uns auf andere Dinge konzentrieren?

00:44:49: Ich glaube, da sollte man auf jeden Fall daran arbeiten, sich zu befähigen, schnell

00:44:56: von Ideen und Vorhaben sich zu verabschieden und platz für sinnvollere

00:45:00: Dinge zu schaffen, wenn es nicht irgendwie anders notwendig ist.

00:45:04: Anders, wenn es möglich ist, wollte ich sagen, genau.

00:45:08: Und ja, ich glaube, das wären so die Sachen rein privat.

00:45:13: würde ich vielleicht noch sagen, also gerade so als Gründen, also Gründen ist ja

00:45:18: irgendwo ein Marathon und kein Sprint.

00:45:21: Also es gibt immer wieder diese Peaks, wo es natürlich nichts anderes gibt in dem

00:45:25: Moment, als dass du jetzt gerade auf ein bestimmtes Ziel hin arbeitest, ein

00:45:29: bestimmtes Problem lösen musst und du naturgemäß keine, wenig andere Dinge tust

00:45:35: als zu arbeiten, was auch absolut in Ordnung ist.

00:45:38: Aber ich glaube gerade deswegen

00:45:41: muss man sich so ein bisschen so einen eigenen Rhythmus und einen Ausgleich

00:45:44: schaffen und einfach irgendwie so rausfinden über sich selbst, was brauche

00:45:50: ich für eine Zufriedenheit und welches Mindestmaß muss ich davon quasi in meinen

00:45:56: Alltag einbauen, dass ich einfach langfristig dieses Performance-Level

00:45:59: halten kann.

00:46:00: Ich glaube, das ist so ein bisschen die Sache.

00:46:02: Jeder kann mal ein paar Monate durchhusteln.

00:46:05: Bei uns ist aber so, wir haben vor, das sehr, sehr lange zu tun.

00:46:09: Und wir machen es auch schon eine Weile.

00:46:10: Und da braucht man einfach, ja, da muss man sehr viel über sich selbst lernen, was

00:46:16: man braucht, um das langfristig auf einem guten, ich glaube, du hattest ja auch

00:46:22: schon Podcasts, wo es um Mental Health ging und so weiter, eben auf einem guten

00:46:28: Eimer Mental Health Level durchzuziehen, aber eben auch, also, was brauche ich,

00:46:33: damit ich weiterhin einfach effektiv bleibe?

00:46:36: und dass ich nicht in so ein Loch abrutsche, wo ich nicht mehr effektiv

00:46:41: arbeiten kann.

00:46:42: Ja, ich glaube, das wären so die wichtigsten Learnings.

00:46:45: Ja, sehr gut.

00:46:48: Liebe Lisa, herzlichen Dank für die Learnings und auch für die Einblicke, die

00:46:52: du gegeben hast in Formary.

00:46:54: Was ihr tut, was ihr macht, wie ihr euch unterscheidet auch von anderen und auch in

00:47:01: die Zeit, wie du mit deiner Bruder gemeinsam ins Unternehmertum gestoßen

00:47:07: seid.

00:47:07: Auch diese persönlichen Einblicke, herzlichen Dank dafür.

00:47:15: vielleicht in München oder sei es bei euch im Schwabenland oder auf den Messe, Emo

00:47:24: war ja jetzt und so weiter, da wart ihr ja auch, da habe ich es leider nicht

00:47:29: hingeschafft.

00:47:29: Dann mal sehen.

00:47:32: Wir werden dann auch auf jeden Fall zu zweit vor uns sein.

00:47:37: Moritz lässt sich das dann natürlich auch nicht nehmen.

00:47:42: Genau.

00:47:47: Danke dir, Imso.

00:47:48: Bis dann, ciao ciao.

00:47:51: Ciao!

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