Dr. Dominik Patzelt - AI kann auch Kreislaufwirtschaft #102

Shownotes

Hallo zu Folge 102! In dieser Episode spreche ich mit Dr. Dominik Patzelt von VCG.AI über das Thema Kreislaufwirtschaft und darüber, wie sie Unternehmen mit ihrer KI-basierten Lösung dabei unterstützen, schnell und unkompliziert Ideen und Ansätze zu entwickeln, um echten Impact zu erzeugen.

Es geht um Definitionen, Herausforderungen und die Rolle von Unternehmen und Technologie in der Transformation.

Soviel kann ich vorwegnehmen:

👉 Warum Unternehmen Ökosysteme bilden müssen,

👉 warum Ressourcenströme künftig anders gesteuert werden müssen

👉 und warum der Veränderungswille entscheidend ist, erfahrt ihr in dieser Folge.

Ich wünsche euch viel Inspiration – und natürlich viel Spaß beim Hören!

Mein Gast:

Dr. Dominik Patzelt (LinkedIn)

VCG.AI

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00:00:01: Ich bin eher ein Fan des Belohnens, dass man dann sagt, diejenigen Unternehmen, in Kreislaufwirtschaftstätigkeiten reingucken und da rein investieren und auch Materialien

00:00:12: dann umsetzen, dass die dann auch weiterhin unterstützt werden, bis sie dann so groß skaliert sind, dass sie dann auch von sich aus wirtschaftsfähig sind.

00:00:29: Herzlich willkommen zu Business Unplugged, dem Treffpunkt für Tradition und Zukunft.

00:00:34: Mein Name ist Johannes Pohl und ich spreche mit Unternehmerinnen, Gründerinnen und stillen Heldinnen des Business Alltags, die unsere digitale Zukunft formen.

00:00:43: Business Unplugged ist die Bühne für Visionäre der Digitalisierung und soll Brücken zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen bauen.

00:00:51: Hier erhältst du wertvolle Impulse und Inspiration.

00:00:55: Hallo zu Folge 102.

00:00:57: in der ich mit Dr.

00:00:57: Dominik Patzelt von VCG.AI über das Thema Kreislaufwirtschaft spreche und wie sie Unternehmen mit ihrer AI dabei helfen, schnell und unkompliziert Ideen und Lösungen zu

00:01:08: generieren, um Impact zu erzeugen.

00:01:11: Es geht um Definitionen, Herausforderungen und die Rolle von Unternehmen und Technologien.

00:01:18: Warum Unternehmen Ökosysteme bilden müssen, warum Ressourcenströme anders gesteuert werden müssen und warum der Veränderungswille essentiell ist,

00:01:26: in dieser Folge.

00:01:27: Ich wünsche euch jetzt viel Inspiration und Spaß bei dieser Folge.

00:01:32: Lieber Dominik, herzlich willkommen im Podcast.

00:01:34: Ich freue mich mit dir über ein äußerst spannendes und immer wichtiger werdendes Thema zu sprechen, nämlich das Thema Kreislaufwirtschaft.

00:01:44: Hallihallo!

00:01:46: Hi Johannes, danke für die Einladung.

00:01:48: Ich freue mich drauf.

00:01:49: Sehr schön.

00:01:50: Dominik, du hast einen Biologie- und Biotechnologie-Background und du hast in Göttingen studiert, in Hamburg promoviert und bist danach in Baden-Württemberg bei BioPro

00:02:04: Baden-Württemberg GmbH eingestiegen, hast dort begonnen zu arbeiten, bei der das Thema vor allem Innovation im Fokus steht, unter anderem durch die von euch forcierte,

00:02:16: bruscheübergreifende Vernetzung über die gesamte

00:02:19: Wertschöpfungskette jetzt, der Grund, ich jetzt Wertschöpfungskette jetzt schon nenne, wir kommen nachher auch noch darauf zu sprechen.

00:02:26: Dann ging es bei dir zur Fresenius Medical Care im Bereich Global Sustainability und danach zu WWF Deutschland, wo du auch schon in der Kreislaufwirtschaft, wenn ich das

00:02:37: richtig recherchiert habe, tätig warst, bevor du letztes Jahr dann bei VCG.AI

00:02:47: oder AI, sorry, Director of Business Development geworden bist.

00:02:51: Und über das, was ihr macht, werden wir auch gleich sprechen, und zwar im Detail.

00:02:57: Bevor wir dazu kommen, würde ich aber gern mit dir die AB-Fragen durchgehen, die ich mit allen meinen Gästen durchgehe oder alle meine Gäste frage.

00:03:08: Du weißt, wie das funktioniert, das AB-Spiel?

00:03:11: Leider nein.

00:03:12: Da freue ich mich auf Erklärung.

00:03:15: Also ich stelle dir eine Frage mit zwei Antwortmöglichkeiten.

00:03:19: Wenn ich jetzt sage Baden-Württemberg oder Bayern, kannst du dich für eins von den beiden entscheiden.

00:03:28: Bist du ready?

00:03:31: Ja, ich bin ready.

00:03:32: Sehr gut.

00:03:33: Es dreht sich alles ein bisschen das Thema Digitalisierung.

00:03:37: Frage eins.

00:03:38: Bildung online oder offline?

00:03:41: Offline Automatisierte oder menschliche Entscheidungsfindung?

00:03:47: Menschliche

00:03:50: stärkere Regulierungen oder mehr Freiheiten für Unternehmen.

00:03:56: Stärkere Regulierung Vollkommener Schutz persönlicher Daten oder weniger Datenschutz zur Wahrung der Sicherheit und des Wohls der Allgemeinheit.

00:04:08: Mehr Datenschutz.

00:04:11: Und last but not least Web-Meetings oder persönliche Treffen.

00:04:18: Beides.

00:04:19: Persönliche Treffen.

00:04:21: Beides, persönliche Treffen.

00:04:23: Du hast jetzt gesagt Bildung offline.

00:04:25: Wieso?

00:04:27: Es ist einfach eine persönliche Tendenz, wenn Menschen mit mir im Raum sind, man direkt da sprechen kann, man einfach mehr mitnimmt, hoffentlich auch mehr begeistert wird von den

00:04:38: Lehrenden oder von den Fragen und es einfach interaktiver ist als online.

00:04:42: Natürlich ist online auch super gut.

00:04:44: Also wenn ich jetzt sage, okay, ich habe irgendwie einen Stoff, den haue ich mir online rein, aber ich muss irgendwann ja Fragen stellen.

00:04:49: Also ich muss irgendwann

00:04:51: stimmt das, was ich gelernt habe und das dann auf jeden Fall offline, damit das halt auch abgespeichert wird.

00:04:56: Hilft mir auf jeden Fall, andere haben vielleicht auch andere Präferenzen, aber für mich ist das so.

00:05:02: Dann hast du dich für die menschliche Entscheidungsfindung entschieden.

00:05:07: Genau, also da kommen wir bestimmt später auch noch mal drauf und das ist uns auch ganz wichtig als VCG AI, dass wir sagen, wir unterstützen die menschliche Entscheidungsfindung.

00:05:18: Also alles, was AI, KI, große Daten machen soll, ist die Komplexität zu reduzieren im Idealfall, damit die Menschen dann wieder entscheiden können, miteinander sprechen können,

00:05:28: diskutieren können, dann gute Lösungen zu finden.

00:05:32: Und dann war auch für dich der Punkt stärkere Regulierung, hinaus auch mehr Datenschutz, vielleicht kann man die zusammenfassen sogar?

00:05:41: Genau, stärkere Regulierung würde ich schon so sehen, da kommen wir bestimmt auch nochmal später drauf, auch was Kreislaufwirtschaft eigentlich angeht.

00:05:48: Warum machen wir Kreislaufwirtschaft überhaupt?

00:05:50: Auch AI ist ein Tool, Werkzeug, was zu erreichen.

00:05:55: Und aus meiner persönlichen Sicht auch ist das natürlich Naturschutz, die Schutzgüter, Klima, Wasser, Biodiversität, Menschenrechte zu schützen, auch andere Fragestellungen zu

00:06:05: schützen.

00:06:06: Und da gibt es natürlich dann auch Regulierungsbedarf in Anführungsstrichen, aber klare Leitlinien, an denen sich Unternehmen dann auch entlanghangeln können und dann auch

00:06:16: langfristig planen können.

00:06:17: Das ist aus meiner Sicht super wichtig.

00:06:19: Datenschutz ist auch sehr, wichtig.

00:06:21: Ich meine, das ist jetzt auch sehr stark in der Diskussion.

00:06:25: Wo liegen die AI-Daten?

00:06:26: Mit welchen Daten wird trainiert?

00:06:29: Kann ich meine Daten noch in anderen Ländern haben?

00:06:32: Sind die dann noch sicher oder wird dann irgendwie einfach abgeschaltet?

00:06:35: Das heißt, ganzen Daten, unternehmerische Daten, die müssen einfach maximal sicher sein, damit man auch weiß, was passiert denn damit eigentlich.

00:06:44: Und genau deswegen habe ich für mehr Datenschutz eigentlich Datenhoheit plädiert und ist auch ein fester Teil unserer Arbeit.

00:06:54: Datenhoheit ist ein schöner Begriff in dem Fall, finde ich gut.

00:06:58: Dazu auch noch keiner erwähnt oder gesagt, dass eigentlich nicht Datenschutz, sondern eher Datenhoheit.

00:07:05: Last but not least persönliche Treffen.

00:07:09: Genau, persönliche Treffen.

00:07:10: Also, ich meine, wir sind ja alle soziale Wesen und persönliche Treffen.

00:07:13: Da sieht man das.

00:07:15: da passiert ja noch mal viel mehr.

00:07:17: Also, an der ganzen Körpersprache sieht man, wie reagiert der andere.

00:07:21: Ist das jetzt etwas, was den bedrückt oder sofort mitgeht oder diese ganzen kleinen Expressionen des Menschen.

00:07:28: Das heißt, da kann man auch noch mal viel schneller und gezielter eingehen.

00:07:32: wie gesagt, man lacht viel mehr miteinander, finde ich, und streitet viel mehr miteinander Diskussionen.

00:07:38: anzustoßen.

00:07:38: Aber virtuelle Meetings sind auch super wichtig.

00:07:41: Wir treffen uns jetzt virtuell oder wenn man dann sich auch austauscht in Europa, dann muss ich nicht irgendwie einen ganzen Dienstreisetag darauf verwenden, nur für eine halbe

00:07:51: Stunde Meeting.

00:07:52: Das heißt, da so ein guter Mix muss auf jeden Fall sein.

00:07:54: Okay, super.

00:07:55: Dann lass uns zu VCG.

00:07:58: Ich habe es VCG genannt.

00:07:59: höre vielleicht wie der Verband Club Freie Golfer wird es mir nachsehen.

00:08:06: VCG.AI.

00:08:09: Was war denn eigentlich der Impuls, VCG zu gründen?

00:08:14: noch spannender auch, wie bist du denn dazu auch noch zu VCG gestoßen?

00:08:20: Genau, der Impuls VCG AI zu gründen, da gibt es viele.

00:08:26: Also da gibt es viele Punkte, die dazu geführt haben, ist eigentlich eher eine Entwicklungsgeschichte, würde ich sagen.

00:08:33: Ich habe es ja schon angedeutet.

00:08:36: VCG.AI ist eigentlich eine Kreislaufwirtschaftsfirma, die jetzt AI unterstützt, die menschliche Entscheidungsfindung beschleunigen möchte.

00:08:46: Also was heißt das eigentlich, so ein bisschen in die Historie zurückzublicken.

00:08:50: Seit 2017 ist die Organisation dabei, unterschiedlichen Projekten, damals gab es VCG.AI noch nicht, einfach das Thema Kreislaufwirtschaft aufzubohren.

00:09:01: Also wie müssen Wertschöpfungsketten gestaltet sein?

00:09:05: Welche Rohstoffe brauche ich?

00:09:07: Mit welchen Lieferanten muss ich sprechen?

00:09:09: Was ist technisch machbar?

00:09:10: Welche Marktdaten sind eigentlich da?

00:09:12: Welche wissenschaftlichen Veröffentlichungen?

00:09:14: Welches Knowledge ist eigentlich da, diese ganzen Themenschlau miteinander zu verknüpfen und zu sagen, ja, ich möchte zum Beispiel meine Produkte anders herstellen mit anderen

00:09:25: Inputmaterialien oder ich habe zum Beispiel Reststoffströme, Abfälle oder ungenutzte Materialien.

00:09:33: Wie kann ich die eigentlich weiterhin in Wert setzen?

00:09:36: So, und das war alles relativ analog noch in 2017.

00:09:41: Aber da haben es natürlich auch schon sehr viele Organisationen mitgewirkt.

00:09:45: Was dann passiert ist, ist der nächste Schritt, dass von 2018 bis 2021 auch ein weiteres EU-Projekt gefahren wurde.

00:09:56: Da waren dann auch VCG.AI sozusagen aus der Taufe gehoben.

00:10:03: wo gesagt wurde, okay, wir verbinden das jetzt mit Natural Language Processing.

00:10:06: Also ich habe ganz, ganz viele Daten über Paper, über Lifecycle Assessments, über Unternehmen.

00:10:13: Das sind ja Millionen von Datenpunkte, die ich eigentlich händisch verknüpfen muss als Person.

00:10:19: Aber ich habe einen limitierten Tag, limitiertes Zugriff auf Daten sozusagen, die ich halt an einem Tag erarbeiten kann und die Big Data und die AI nicht.

00:10:31: Das heißt, wenn ich die schlau trainiere, wie ich das verknüpfen möchte und der Maschine auch beibringe, wie ich eigentlich lerne, kann sie neue Wertschöpfungsketten auch

00:10:41: miteinander vernetzen und die ganzen wichtigen Indikatoren zusammenmatschen, die ich brauche, eine Entscheidung zu treffen.

00:10:48: Ja, ich möchte das machen oder nein, ich möchte das nicht machen oder ich möchte vielleicht noch mal bisschen tiefergehend in eine Materialanalyse reingehen.

00:10:55: Das war dann noch mal der nächste Entwicklungssprung.

00:11:00: Händischen Wissen, was brauche ich eigentlich, zu dem Wissen, wie kann ich das auch datentechnisch miteinander vernetzen, zu dem Start-up, das dann 2023 tatsächlich aus

00:11:10: diesen ganzen Prozessen gegründet wurde.

00:11:13: Das heißt, dieses Kreislaufwirtschaftswissen ist tief verankert und wird jetzt mit dem AI-Wissen verbunden, damit das alles noch schneller geht, sektoragnostisch.

00:11:22: Das heißt, die AI hat natürlich jetzt nicht irgendwie so wie ich.

00:11:28: jahrelang Biologie oder ein spezifisches Thema gemacht, sondern kann einfach in ganz, ganz viele Themen gleichzeitig reingucken und so einen Mehrwert für ganz viele unterschiedliche

00:11:38: Unternehmen, Organisationsstrukturen eigentlich herbeiführen.

00:11:42: So, jetzt ist WCG erklärt, aber wie bist du dazu gestoßen?

00:11:47: Genau, wie bin ich?

00:11:51: Das habe ich mit der Schlagen, genau.

00:11:53: Ja, vielleicht, genau, du hattest mich auch so nett angekündigt.

00:11:56: Da kann ich vielleicht noch mal so bisschen reingehen, also meine Reise sozusagen noch ein bisschen erklären.

00:12:02: Ich habe Biologie studiert, war dann aber auch immer sehr interessiert an der Machbarkeit.

00:12:06: Also wie kann ich das jetzt in der Anwendung bringen?

00:12:08: Deswegen habe ich dann mich rein generdet in Mikroalgen Biotechnologie.

00:12:14: Das war noch in Hamburg, zu sagen, gut, Mikroalgen sind theoretisch ein sehr guter Ersatz für landwirtschaftliche Produktion.

00:12:23: Aber nicht das zu ersetzen, sondern es anders anzuwenden.

00:12:26: Zum Beispiel in urbanen Gebieten mit Fotobioreaktoren.

00:12:30: Wie kann ich die weiter anwenden?

00:12:32: Wie kann ich Innovationen vorantreiben?

00:12:34: Danach bin ich dann nach Stuttgart, nach Baden-Württemberg gewechselt in eine Innovationsagentur.

00:12:39: Da ging es dann auch um größere Innovationsfragen, nicht spezifisch für die Mikro-Eige, sondern insgesamt wie kann Politik mit der Wissenschaft

00:12:48: mit dem Unternehmertum, aber auch mit der Öffentlichkeit zusammenwirken, Innovation voranzubringen.

00:12:53: Auch schon wieder mit dem Thema Kreislaufwirtschaft und biobasiertes Wirtschaften.

00:12:58: Und dort hatten wir dann die ersten Projekte, auch international, mit weiteren Organisationen, dieses ganze Kreislaufwirtschaftswissen, Bioökonomiewissen globaler

00:13:09: aufzudröseln.

00:13:10: Und globaler zu sagen, welche Marktindikatoren und welche Themen brauche ich denn eigentlich, damit es noch relevanter wird für Unternehmen, damit die Unternehmen noch

00:13:18: schneller sagen können, das ist eine gute Lösung oder nicht.

00:13:22: Weil damals war schon noch so das Kreis der Wirtschaft heute noch so ein Spezialthema, wo große Firmen natürlich sehr stark auch in Forschung und Entwicklung gehen, aber auch dass

00:13:34: zum Beispiel mittlere Firmen, vielleicht sich das so eigene Teams gar nicht so leisten können, schnell verstehen können, okay, was ist denn der Mehrwert eigentlich?

00:13:42: Und ich muss jetzt keine zwei Jahre lang irgendwelche Studien erheben, zu sagen, mache ich oder mache ich nicht.

00:13:48: sondern dass das einfach beschleunigt wird.

00:13:50: Und da habe ich schon auch die Gründerin, den Gründer kennengelernt der Firma, weil wir auch alle schon zusammen gearbeitet haben.

00:13:58: Das heißt, ich kenne und kannte die Firma schon, habe dann eine kleine andere Route genommen über Fresenius Medical Care, weil ich es auch super spannend fand zu verstehen,

00:14:08: wie so DAX-Konzerne globale Nachhaltigkeit leben, war dann beim WWF.

00:14:14: Deutschland, da haben wir auch ein Kreislaufwirtschaftsteam aufgebaut und noch unterschiedliche Firmen beraten und bringe jetzt sozusagen dieses Wissen auch wieder mit

00:14:22: in die Firma ein, zu sagen, wie und was brauchen Unternehmen denn eigentlich, wie müssen die Analysen gestrickt sein, wem helfe ich eigentlich, weil in sehr großen Organisationen

00:14:34: gibt es natürlich ganz, ganz viele unterschiedliche Ansprechpartner und Zielgruppen.

00:14:40: Also Nachhaltigkeitsteam will was anderes.

00:14:43: manchmal auch an Indikatoren oder im Daily Doing als vielleicht die Beschaffung oder das Manufacturing.

00:14:51: Das heißt, die sprechen alle eine andere Sprache und das zu übersetzen jetzt in unser Tool ist auch mit meiner Aufgabe und so bin ich dann wieder dazugekommen.

00:15:00: Also du hattest schon mal Kontakt und bist dann wieder quasi kreislaufwirtschaftsmäßig zurückgespült ins Team.

00:15:09: Genau, das ist die perfekte Zusammenfassung.

00:15:15: Jetzt hast du echt schon einiges erwähnt.

00:15:17: hast den Begriff Kreislaufwirtschaft erwähnt.

00:15:19: den möchte ich danach auch gerne noch mal sprechen, weil ich glaube, gibt es unterschiedliche Vorstellungen, was man darunter verstehen kann oder Definitionen,

00:15:29: theoretisch und gesellschaftlich.

00:15:30: Aber ich würde gerne vorher noch mal auf VCG kommen und zwar, was sind denn so die klassischen Fragestellungen, mit denen

00:15:38: Unternehmen auf euch zukommen und was helft ihr, wie helft ihr ihnen oder was sind eure Lösungen oder eure Leistungen, die ihr anbietet?

00:15:48: Genau, klassische Fragen, egal ob großes oder kleines Unternehmen, die wir dann auch diskutieren, sind total vielfältig, weil Kreislaufwirtschaft so ein Riesenthema ist.

00:16:00: Das geht von ich habe ein spezifisches Produkt, ein chemisches Molekül, wie kann ich das aus

00:16:07: nachhaltigeren Quellen beschaffen.

00:16:10: Also einmal gibt es einfach diese Sourcing-Frage, wie kann ich das einkaufen oder ich habe Reststoffströme, wie kann ich die weiterverarbeiten oder Fragen sind auch, ich habe ein

00:16:22: Produkt, das ich herstelle, welche technologischen Verfahren gibt es denn.

00:16:29: um weitere Produkte daraus zu machen, in neue Endmärkte vorzudringen.

00:16:34: Um zu sagen, ist das jetzt was für die Pharmaindustrie oder für Food und Lebensmittel oder für die Verpackungsindustrie oder für den Bausektor.

00:16:43: Einfach diese ganze Exploration zu gestalten.

00:16:46: Weil dem ist es eigentlich egal, was die Eingangsfrage ist, weil wir es so trainiert haben und beigebracht haben, so zu denken, dass diese Möglichkeiten aufgezeigt werden.

00:16:59: dann wieder Entscheidungen zu treffen.

00:17:01: Also ganz, ganz unterschiedliche Fragen.

00:17:04: Und wir freuen uns natürlich dann auch mit den Unternehmen zu diskutieren und zu schauen, wie wir dann diese Kernfrage noch weiter aufdröseln können, um wirklich Mehrwert dann zu

00:17:16: bieten.

00:17:17: Also ein konkreter Fall, es ein bisschen vom Abstrakten ins Konkrete zu bringen, das darf ich auch sagen, das kann man auch bei LinkedIn nachlesen, mit K &S.

00:17:26: Das ist eine Düngemittelfirma.

00:17:28: in Mitteldeutschland, die sagen, okay, ich habe ein Produkt, ein Düngemittelprodukt und wenn ich ein spezifisches Mineral dazu füge, dann erhöht sich die Wertigkeit meines

00:17:43: Düngemittels.

00:17:44: Und die wollen das jetzt nicht aus klassischem Mining erzeugen, sondern sagen, okay, aus welchen Reststoffströmen oder aus welchen zirkulären Strömen könnte ich denn dieses Add-on

00:17:54: zu meinem bestehenden Düngemittel eigentlich extrahieren?

00:17:57: So, jetzt kann man sich halt vorstellen, ich kann als Research-Team selber loslegen oder ich bemühe VCG AI, also unser Tool, das dann sagt, ich gehe von diesem Ausgangspunkt, gibt

00:18:10: es dieses Produkt in ausreichenden Mengen, in welchen Reststoffströmen ist denn eigentlich mein Mineral enthalten, welche Technologien können wir mit welchem Reifegrad mein

00:18:21: Düngemittel tatsächlich dann herstellen.

00:18:24: Und wie sind dann diese ganzen Verfahrensschritte eigentlich einzuordnen?

00:18:27: Wo gibt es genug Materialien, sehr schnell so eine Machbarkeit eigentlich dann darzustellen, zu sagen, als Würmer, okay, das ist ein spannendes Thema, ich habe davon

00:18:37: jetzt gehört, ich leg's erstmal beiseite, weil vielleicht die Verfahrenstechnik noch gar nicht gut genug ist oder ich sage, hey, da kann man dann rein investieren oder ich sage,

00:18:47: hey, das Verfahren ist ja schon da, dann lass uns das machen.

00:18:50: Wie auch immer das dann gestaltet ist.

00:18:52: Das ist dann wieder die menschliche Entscheidung, dass ich sage, ich möchte selber diese Lieferkette erarbeiten und mich darin abarbeiten oder ich möchte das in Auftrag geben oder

00:19:01: oder oder.

00:19:02: Das sind dann alles so Fragen, danach dann natürlich dann noch stattfinden können.

00:19:06: Aber das bedeutet für euch, also es wäre jetzt, hast jetzt das Thema Sourcing angesprochen, wo kaufe ich was ein oder was für Materialien ersetze ich vielleicht durch

00:19:14: andere, durch Restströme, ich drücke es jetzt mal so aus, aber genauso am anderen Ende.

00:19:19: der Wertschöpfungskette zu sagen, ne bei mir fallen die und die Restströme an, wo kann ich die denn vielleicht einbringen?

00:19:28: Ganz genau, ganz genau.

00:19:30: Also klassischerweise, da arbeiten wir dann auch in Projekten mit, sind das also beispielsweise die Brauereiindustrie oder die Milchwirtschaft, die ja auch Reststoffströme

00:19:39: haben.

00:19:40: Es gibt natürlich auch schon Firmen, die weitere Produkte daraus generieren, zum Beispiel aus dem Treber oder aus der verbrauchten Hefe.

00:19:48: Im Normalfall ist das aber schon so, dass damit Viehfutter substituiert wird oder das in Biogas dann geht.

00:19:57: Allerdings kann man daraus auch weitere Produkte noch herstellen und Inhaltsstoffe extrahieren, die man dann teilweise höherwertig dann auch noch vertreiben kann.

00:20:08: Also diese Möglichkeiten gibt es.

00:20:10: Wir sprechen aber auch mit Firmen aus ganz anderen Branchen, aus der Baubranche, die halt sagen, okay,

00:20:17: betriebsbedingt, warum auch immer, ich mineralische Reststoffe, was mache ich denn jetzt eigentlich damit?

00:20:24: dass man da auch dann wieder den Lösungsraum erst mal findet und aufzeichnet, dann zu entscheiden, aha, habe ich verstanden, gut, dann gehe ich den Weg B, nicht den Weg A, so

00:20:35: wie wir es heute vorhin so schön hatten, um zu sagen, gut, dann gucke ich da weiter rein, ja, ich schaue mir an, welche Firmen sind denn da und wir liefern die Firmen und die

00:20:43: Ansprechpartner dann natürlich auch noch mit.

00:20:45: Weil die AI das sozusagen dann schon schlau mit dieser ganzen Wertschöpfungskette, Logik, also welche Schritte brauche ich denn eigentlich, welche Prozessschritte und welche Firma

00:20:54: kann mir dabei eigentlich helfen oder welches Forschungsinstitut, dann wieder zu sagen, gut, dann projektiere ich das.

00:21:00: Also da gehe ich dann nochmal den nächsten Schritt, weil ich sehe, das lohnt sich einfach.

00:21:04: Und das ist ja im Prinzip eine Analyse, eine Recherche.

00:21:09: Geht sie auch den Schritt, dass ihr euch überlegt, wie

00:21:12: die zukünftigen Geschäftsmodelle dann aussehen könnten oder ist es tatsächlich jetzt nur rein auf Input Output?

00:21:20: Genau, also der Kern ist eine Recherche.

00:21:23: Da kommt auch VCG her.

00:21:26: ich kann das mal aufschlüssen.

00:21:28: heißt Value Chain Generator.

00:21:30: Also wir generieren neue Ideen für Wertschöpfungsketten.

00:21:34: Was wir aber auch machen, dann vorgelagert.

00:21:36: Also dieses Rohstoff finden, dieses Sourcing, das dann auch zu vermitteln.

00:21:41: Wenn es so

00:21:42: einfach ist in Anführungsstrichen, dass ich sage, aha, habe ich verstanden, ich möchte das jetzt sourcen, dass wir dann auch mit weiteren Partnern zusammenarbeiten, das dann möglich

00:21:50: zu machen und dann auch niedrigschwellig loszulegen.

00:21:54: Aber auch am Ende, dass man sagt, aha, okay, das ist ein Produkt, da gibt es jetzt eigentlich noch keine Anlage in meiner Nähe, die dieses Produkt herstellen kann oder

00:22:06: Logistikkonzepte wären zu schwierig, weil es vielleicht eine Anlage in den USA gibt.

00:22:10: dass wir dann aber auch das vermitteln zu Projektentwicklern und zu Investoren und dabei dann auch helfen können.

00:22:17: Also da sind wir auch gerade dran, zwei Projekte dann tatsächlich von der Datenanalyse bis dann zum Produkt zu unterstützen.

00:22:29: Und in der Wertschöpfungskette mitten drinnen recherchiert sich auch zum Beispiel, wie man möglicherweise gewisse Reststoffströme verringern kann.

00:22:39: durch neue Technologien oder durch Substitution von Materialien und solche Sachen.

00:22:44: Sind das auch Fragestellungen, die für euch interessant sind?

00:22:48: Das sind auch Fragestellungen, die interessant sind.

00:22:50: Das ist dann Prozessoptimierung aber in der Anlage, also in der Manufacturing-Zeit, um Ausschuss zu verringern.

00:22:59: Das jetzt können wir mit analysieren, welche Technologien es da gibt, das zu verbessern.

00:23:06: Der Kern

00:23:07: Von unserer Analyse ist allerdings auch die momentan nicht verbaibaren Ressourcenströme weiterzunutzen oder anders zu nutzen.

00:23:17: auf jeden Fall.

00:23:18: Also aus kreislaufwirtschafts Sicht ist es das Wichtigste, Stoffströme zu verringern, Abfälle zu verringern.

00:23:26: Und das sollte auf jeden Fall bei Firmen auch immer das oberste Gebot sein, dass man erstmal versucht, so wenig Abfall wie möglich überhaupt zu generieren.

00:23:33: Aber wenn ich halt Abfall...

00:23:35: generieren muss oder nicht anders kann oder es kein anderes Verfahren gibt, dann sagen wir, okay, da gibt es immer Potenziale oder Möglichkeiten, was ich eigentlich daraus dann

00:23:44: noch machen kann.

00:23:45: Wenn du diese Analysen machst, ich stelle mir davor, dass ihr da auf riesige Datenbanken zurückgreift, weil du sagst, wir müssen ja eigentlich wissen, wo welche Firmen sind, wir

00:23:54: haben was hergestellt, haben welche Materialströme, sag ich mal wie die, global oder in der EU oder wo auch immer es jetzt fokussiert ist.

00:24:05: ablaufen, welchen neuen Verfahren es gibt, welche Datenquellen zapfte denn da an?

00:24:13: Weil das ist ja im Prinzip ja das gesamte Wissen der Welt oder der Wirtschaft.

00:24:22: Ja, genau das ist unser Ziel, das gesamte Wissen der Welt, was Ressourcenströme angeht und Möglichkeiten, Ressourcenströme auch anders zu lenken.

00:24:32: Aber wie wir das machen?

00:24:34: Da gibt es ganz viele unterschiedliche Datenbanken, auf die man zurückgreifen kann.

00:24:40: Ich hatte es ja kurz erwähnt, wenn wir in wissenschaftliche Veröffentlichungen reingucken, sind das Datenbanken, dann 200 Millionen Veröffentlichungen beispielsweise haben, in die

00:24:52: man dann reinschauen kann und dann auch Analysen machen kann.

00:24:55: Da geht es dann wieder um dieses Thema Datenhoheit.

00:24:58: Wer hat die Daten eigentlich?

00:24:59: Was darf ich denn als Firma damit eigentlich machen?

00:25:01: Manche Daten dürfen wir halt.

00:25:03: präsentieren, aber die Paper beispielsweise nicht weitergeben.

00:25:09: Manche Paper oder wissenschaftliche Veröffentlichungen sind halt open source.

00:25:13: das heißt, da kann jeder kostenfrei eigentlich dann zugreifen.

00:25:16: Das heißt, das prüfen wir natürlich dann auch ganz genau, was wir dann halt auch weitergeben dürfen.

00:25:21: Patentdaten verknüpfen wir dann auch damit, zu sagen, das eine ist der wissenschaftliche Teil, das andere ist der Patenteil.

00:25:29: sind auch öffentlich verfügbar.

00:25:31: Da gucken wir im Moment schon in 7 Millionen Patente aus Europa und Nordamerika rein.

00:25:38: Das ist aber auch skalierbar in andere Regionen und schauen auch in Unternehmensdaten rein und in Datenbanken der EU.

00:25:48: Also alle EU-geförderten Projekte beispielsweise, die sind ja zwingend dann auch öffentlich verfügbar.

00:25:54: Das heißt, man könnte die auch als Person einsehen.

00:25:57: Und wir verknüpfen dann aber, dass die AI automatisiert reingeht und sagt, okay, ich habe die wissenschaftliche Veröffentlichung.

00:26:04: Hier habe ich gefunden, was ich mit ApfadxY machen kann.

00:26:09: Verknüpfe das dann mit Informationen, die ich in den EU-Projekten oder anderen Datenbanken finde, zu verifizieren, mit welchen Playern wird denn das gerade schon umgesetzt.

00:26:18: Und geht dann wieder in Patente und sagt, gut, in Patenten, das sind jetzt eigentlich die Firmen, die diese Patente haben, mit denen müsste ich eventuell sprechen.

00:26:26: oder, oder, ja, sozusagen diese schlaue Vernetzung der Informationen entlang der Wertschöpfungskette abzubilden.

00:26:34: Nicht einfach nur, zu sagen, okay, ich kann Patente analysieren, sondern ich gucke mir Patente an, wenn sie wichtig sind für meine neue Wertschöpfung, die ich eigentlich haben

00:26:42: möchte.

00:26:44: Und ihr bereitet dann die Ergebnisse der AI auf und stellt das dann quasi zur Verfügung oder ihr kuratiert quasi die Findings.

00:26:56: Ganz genau.

00:26:57: Also erst mal beim Input.

00:26:58: Also es gibt drei Sicherheitsschleifen.

00:27:00: Ja, der Dateninput und die Datenbank Input, den wir einfach nehmen und nutzen.

00:27:06: der also bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen ja sowieso.

00:27:09: Das ist ja dann schon peer reviewed.

00:27:11: Idealerweise dann nicht mehr falsch, was in den wissenschaftlichen Veröffentlichungen steht.

00:27:18: Bei den Patenten dann auch.

00:27:19: Die, die dann veröffentlicht sind oder auch aus den ganzen anderen Dokumenten einfach die Dokumentenbasis alleine.

00:27:26: Dann die Sicherheitssysteme, wir unserer Maschine geben, dass keine Informationen halluziniert werden.

00:27:33: Also es wird jetzt nicht geschätzt oder geraten, was jetzt die nächste Möglichkeit oder das nächste Wort wäre, sondern dass einfach nur Informationen genutzt werden, die da sind

00:27:45: und dass die halt miteinander verknüpft werden.

00:27:48: Genau.

00:27:49: Und wir nutzen das im Moment in Projekten, also klassische Projekte dann mit Unternehmen beispielsweise.

00:27:56: sind aber auch im Moment in den finalen Zügen eine Software-SS-Service zu bauen, dass Unternehmen dann selber explodieren können auf dieser Software, welche Möglichkeiten habe

00:28:07: ich denn eigentlich.

00:28:08: Also, dass wir dann aus dem Loop genommen werden, dann wirklich als volle Unterstützung für zum Beispiel Forschungs- und Entwicklungsteams oder Einkauf oder Nachhaltigkeit, ist

00:28:18: aber immer die Frage, was möchte denn ein Unternehmen, weil manchmal machen...

00:28:23: die das halt weil sie selber sehr gerne irgendwie erforschen wollen.

00:28:26: Aber viele Unternehmen sagen auch, wenn ich Geld ausgebe, dann möchte ich auch eine schlüssefertige Lösung mehr oder weniger haben für die Analyse.

00:28:34: Dafür gebe ich ja das Geld dann aus.

00:28:35: Okay, so.

00:28:38: Ist glaube ich, wie Sie verstanden, was ihr macht.

00:28:41: Und der Begriff Kreislaufwirtschaft ist jetzt schon sehr oft gefangen.

00:28:45: Ich habe gesagt, ich möchte kurz noch zurückstellen.

00:28:47: Jetzt ist aber der Moment, wo ich darauf zu sprechen kommen wollen würde.

00:28:51: Und zwar.

00:28:52: Was verstehst du, was verstehen wir oder ihr unter dem Begriff Kreislaufwirtschaft?

00:28:59: Und wie unterscheidet sich denn da auch die wissenschaftliche Sicht auf den Begriff vom öffentlichen Diskurs?

00:29:11: Ja, die Kreislaufwirtschaft ist ein sehr wissenschaftlicher Begriff.

00:29:15: Ich habe jetzt erst letztens gelesen, da gab es eine Studie, da waren mehr als 100 Kreislaufwirtschafts...

00:29:21: Definition gegeben.

00:29:23: Das heißt, das ist eigentlich gar kein klarer, fester Raum, in dem man sich bewegt.

00:29:29: für uns als Firma ist Kreislaufwirtschaft ein Werkzeug, um unterschiedliche Fragen in Unternehmen zu beantworten.

00:29:37: Wie kann ich neue, nachhaltige Ressourcenströme nutzen für meine Produkte?

00:29:44: Oder wie kann ich Ressourcen anders lenken?

00:29:47: um dann auch unabhängiger zu werden, vielleicht von globalen Lieferketten oder Nachhaltigkeitsindikatoren zu erreichen.

00:29:53: Und bei uns geht es wirklich diesen Ressourcenstrom an sich.

00:29:57: Aber wenn ich jetzt so bisschen, also kann ja dann auch jeder Zuhörende mal schauen.

00:30:02: Ja, da gibt es so die 10 R der Kreislaufwirtschaft von Refuse, Rethink, Redesign, Refurbish, Repurpose und so weiter.

00:30:10: Also wir beschäftigen uns sozusagen mit dem Recycling.

00:30:15: und Wiederaufbereitungs-Airs und den Redesign-Airs.

00:30:19: Also wie kann ich andere Ressourcenströme in meine Produkte geben, aber jetzt nicht zum Beispiel Reparatur oder Maschinenwiederaufbereitung, weil bei uns geht es wirklich um

00:30:29: diese Ressourcenströme.

00:30:31: Jetzt hast du gesagt, es gibt über 100 Definitionen, wo ihr gerade unterwegs fahrt, zum Thema Kreislaufwirtschaft.

00:30:40: Macht es nicht auch Sinn, es eine klare gibt?

00:30:43: Weil wenn es 100 Definitionen gibt, da entstehen ja auch viele Missverständnisse aus meiner Sicht.

00:30:49: Wie siehst du das Thema?

00:30:52: Ja, also das auf jeden Fall ist die Frage, wer autorisiert wäre oder welche Organisation sich das dann mal annehmen würde, das zu standardisieren.

00:31:01: Da gibt es ja schon unterschiedliche Standardsetze, auch ISO, die sich mit dem Thema auseinandersetzen.

00:31:08: Aber global, galaktisch, wenn man around the globe guckt, wird es da wahrscheinlich immer unterschiedliche Themen geben.

00:31:14: Für mich ist es eigentlich auch immer noch so bisschen wichtig, was manchmal auch noch so fehlt ist.

00:31:19: dieses, Kreislaufwirtschaft eigentlich ein Werkzeug irgendwie sein soll.

00:31:23: Und wenn ich mir dann anschaue, okay, mit diesem Werkzeug Kreislaufwirtschaft, was will ich denn überhaupt erreichen?

00:31:28: Und diese Fragestellung fehlt mir manchmal noch in dem Diskurs.

00:31:34: Ich kann zum Beispiel sagen, meine Kunststoffverpackungen sollen recyclingfähig sein oder ich brauche mehr recycling input oder, oder, oder.

00:31:42: Das sind dann Ziele.

00:31:43: Aber worauf zahlen die eigentlich ein?

00:31:45: Also was sollen die erreichen?

00:31:47: Sollen die eine Rohstoff?

00:31:49: Sicherheit erreichen oder sollen die erreichen, dass ich zum Klimaschutz beitrage oder sollen die erreichen, dass ich die Biodiversität schütze.

00:31:58: Das heißt, diese Werkzeugverknüpfung mit den übergeordneten Zielen, die man so als Gesellschaft haben sollte, da ist noch so bisschen Nachholbedarf.

00:32:08: Weil du jetzt gerade so Dimensionen ansprichst wie Klimaschutz, Biodiversität etc.

00:32:14: oder Ressourcenverknapung.

00:32:20: sind das die primären Dimensionen, die es geht bei der Kreislaufwirtschaft oder ist das eigentlich viel breiter aufgestellt?

00:32:34: Auch, auf jeden Fall.

00:32:37: Wenn ich sage, Kreislaufwirtschaft soll beitragen zum Schutz der Ressourcen, dann ist der Auftrag Ressourcenschutz.

00:32:46: Sodass ich sage, primäre Ressourcen sollen nicht verwendet werden, sondern ich versuche vermehrt sekundäre Ressourcen zu nutzen.

00:32:55: Das heißt, dann kann ich halt ein ganz anderes

00:32:57: Ziel mir als Gesellschaft setzen, so wie zum Beispiel jetzt in der deutschen Cycler Economy Strategie, wenn ich sage, pro Kopf sollen x, y Tonnen Material verwendet werden.

00:33:08: Und das heißt, okay, da muss ich halt schauen, wie schaffe ich das denn eigentlich?

00:33:12: Wie schaffe ich es, den Ressourcenkonsum herunterzuschrauben, also von fossilen Rohstoffen oder von ganz neuen Materialien?

00:33:22: Das heißt dann automatisch, Kreislaufwirtschaft ist das Werkzeug dafür.

00:33:26: Um diese Ziele auch erreichen zu können.

00:33:32: Du hast jetzt auch vorher gesagt, gibt, ich komme nochmal auf das Thema Definition zurück, gibt unterschiedliche Definitionen, unterschiedliche Dimensionen und es gibt nicht die

00:33:43: allgemeinkültige Definition.

00:33:45: Was ich da sehe ist, wir möglicherweise in ein Dilemma kommen.

00:33:51: Eigentlich wollen wir, was Positives für die Gesellschaft, für uns.

00:33:56: Aber dadurch, dass es nicht klar definiert ist, wie, was, wann, was darunter zu verstehen ist, geraten wir doch eher super leicht in Zielkonflikte, oder?

00:34:05: Weil der eine sieht den Klimaschutz als oberstes Ziel, der nächste sieht die Ressourceverknappung als oberstes Ziel, der dritte sieht wieder was anderes als oberstes

00:34:15: Ziel.

00:34:18: Blockiert das uns als Gesellschaft nicht bei dem Thema Kreislaufwirtschaft oder das Heere?

00:34:24: übergeordnete Ziel, Klimaschutz, also nicht Klimaschutz, dass wir, wie soll ich das, übergeordnete Ziel, dass wir weiter leben können auf der Erde und zwar ausreichend und gut

00:34:36: und die Umwelt schonen entsprechend oder, ja, ich tu mir auch schwer.

00:34:42: Also ich bin jetzt da nicht im Bereich drin.

00:34:45: Aber es führt doch saumäßig zu Zielkonflikten, oder?

00:34:49: Auf jeden Fall.

00:34:49: Also das würde ich unterstreichen, ja, weil manche Ziele

00:34:54: oder manche Verfahren oder Maßnahmen in Kreiswetterwirtschaft, die verbrauchen dann vielleicht auch wieder Energie, um neue Produkte wieder gestehen zu lassen.

00:35:04: Und vielleicht verbrauchen die sogar mehr Energie als die Primärproduktion des Originalprodukts, weil der Abfallstrom so komplex ist, dass sich den erstmal wieder

00:35:17: aufbereiten muss, trennen muss.

00:35:18: sortieren muss, dann irgendwie aufwerten muss und wieder neues Produkt daraus herstellen muss.

00:35:23: habe, also dieser Reststoffstrom ist meistens viel komplexer als der originale Strom aus Materialien, ich so als Firma habe.

00:35:31: Und das ist auf jeden Fall dann ein Konflikt.

00:35:33: Das ist dann aber so ein gesamtgesellschaftlicher Konflikt und ein politisches Thema, dass ich sage, okay, wenn ich dann die Energie dafür brauche, Ressourcen zu schonen, aus

00:35:44: welchen Quellen will ich die Energie dann eigentlich nutzen oder

00:35:47: Wie will ich dieses System dann eigentlich steuern?

00:35:49: Wenn man aber so schaut, dieser maximale Indikator, das ist die Ressourcenentnahme eigentlich.

00:35:57: Da gibt es auch unterschiedliche oder viele Quellen, die das Gleiche sagen, dass die Ressourcenentnahme aus unseren Ökosystemen, egal woher, verantwortlich ist für den größten

00:36:10: Biodiversitätsverlust, die größten Wasserbelastungen und auch für

00:36:15: Treibhausgasemissionen.

00:36:16: wenn man sich dann auch anschaut und da ist auch diese Verwirrung dann wieder da, gibt es auch diese Reports, die sagen, wie zirkulär ist denn eigentlich unsere Gesellschaft,

00:36:27: global gesehen, aber auch in der EU und diese Indikatoren, die sind eigentlich erschreckend, die gehen auch eher zurück.

00:36:33: Die sind unter zehn Prozent global gesehen.

00:36:35: Das heißt, mehr als 90 Prozent unserer Materialien werden einmal benutzt und dann irgendwie entweder verbrannt oder

00:36:44: landen auf Deponien, wenn überhaupt, oder landen dann halt in der Umwelt.

00:36:49: Das heißt, das ist auf jeden Fall ein riesen Thema.

00:36:50: Und das werden wir als Firma, da werden wir einen Teil beitragen können, aber in diesem ganzen Komplex eine Rolle spielen und wollen da auch eine Rolle spielen.

00:36:59: Aber das muss man halt auch mit der Politik angehen.

00:37:01: Also da schließt sich dann so ein bisschen auch der Kreis zu meinem ersten Job dann bei der BioPro, wo diese ganzen Themen dann halt mit den unterschiedlichen gesellschaftlichen

00:37:10: Akteuren auch verhandelt werden sollten.

00:37:12: Ja, also was muss eine Politik eigentlich leisten und was muss eine Wissenschaft leisten, auch Kreislaufwirtschaft irgendwie in die Gesellschaft reintragen zu können?

00:37:21: Jetzt wissen wir, dass das ein langlebiger Prozess ist für mich der Politik und solche Dinge zu verhandeln oder zu besprechen, bis das dann umgesetzt wird.

00:37:33: Würdest du Unternehmen empfehlen, sich selbst das Thema Kreislaufwirtschaft für sich selbst zu definieren und dann da

00:37:41: einfach das auch in die Nachhaltigkeitsstrategien mit aufzunehmen und entsprechend?

00:37:47: Auf jeden Fall.

00:37:47: Also Sie müssen jetzt sich nicht hinsetzen und eine ganz, ganz neue Definition erarbeiten.

00:37:53: Aber was schon relevant und wichtig wäre, dass man sagt, okay, hier gibt es diesen Maßnahmenraum.

00:37:59: Also diese 10 R würde ich nehmen, weil die das schon sehr, sehr gut darstellen und sagen, okay, ich als Firma, was möchte ich denn eigentlich umsetzen?

00:38:08: Also möchte ich eigentlich eher auf Ressourcen setzen?

00:38:11: Oder möchte ich auf Reparaturfähigkeit setzen oder auf Sharing-Modelle oder, oder, dann zu sagen, gut, das wird jetzt meine Strategie sein, weil natürlich auch Unternehmen bedingt

00:38:22: oder begrenzte Ressourcen natürlich haben, auch Innovation voranzutreiben, einfach damit man sich halt fokussiert und dann idealerweise natürlich auch schaut, wo hätte ich jetzt,

00:38:32: also wenn ich eine Klimastrategie habe oder ein Klimaziel, dann auch zu schauen, gut.

00:38:37: Wo würde das denn am meisten einzeigen?

00:38:39: Dass Kreislaufwirtschaft dann zum Beispiel Erfüllungsgehilfe für meine Klimaziele ist.

00:38:44: Jetzt sind ja viele Unternehmen, denken da immer ganz stark, wenn sie das jetzt die 10 R genannt, aber wenn es darum geht, um das Thema Recycling und Abfallwirtschaft.

00:38:54: Aber das ist ja eigentlich dann auch zu kurz gedacht.

00:38:59: Das Ganze beginnt eigentlich schon viel früher, nämlich in der ganzen Designphase von Produkten.

00:39:07: Wie müssen denn da die Unternehmen idealerweise umdenken?

00:39:10: Was seht ihr da auch gerade in der Praxis?

00:39:14: In der Praxis auf jeden Fall.

00:39:15: wir sprechen ja auch mit sehr, sehr, sehr vielen Unternehmen in unserem täglichen Geschäft und dann auch auf Konferenzen.

00:39:23: Und die breite Masse der Unternehmen, da ist es schon so, dass man sagt, okay, ich kann in meine Abfälle investieren, die vielleicht neue Produkte daraus zu generieren.

00:39:33: Aber das ist ja gar nicht mein Hauptgeschäft.

00:39:36: Und das ist auch okay.

00:39:37: Das ist natürlich auch verständlich, weil Geld wird verdient und Mitarbeiter bezahlt mit anderen Produkten.

00:39:45: Und das Abfallthema, damit hat man sich vielleicht noch gar nicht beschäftigt.

00:39:48: Das heißt, sagen, wenn jemand kommen würde und wüsste oder meine Reststoffe dann nimmt, bin ich natürlich sehr gerne bereit, die halt auch loszuwerden.

00:39:59: Das heißt aber, da braucht man dann einen anderen Akteur, der das übernehmen kann.

00:40:03: Dann kommt wieder diese Wertschöpfungsketten-Denke ins Spiel.

00:40:07: heißt, man kann nicht mehr sagen, Firma A, du sollst machen, sondern man müsste idealerweise so Ökosysteme bauen, damit man dann auch langfristig sagen kann, ich nehme

00:40:17: immer diesen Reststoff, ich wandel das um, daraus generiert ein neues Produkt und das kann ich dann wieder an eine Firma Z sozusagen weitervertreiben.

00:40:26: Also diese Ökosystem-Denke muss auf jeden Fall da sein.

00:40:31: Zum ersten Teil deiner Frage, ja dieses Produktdesign, das ist super wichtig, weil alles im Design bedingt, wie die Emissionen zum Beispiel oder die Nutzbarkeit oder

00:40:41: Reparierbarkeit des Produkts dann überhaupt sind und dann auch schon die Reststoffverwertung.

00:40:48: Ich war auch letztens bei einer Konferenz, da waren dann auch Recycler mit dabei und die sagen auch, hey, das ist alles total interessant und relevant, die Kreislaufwirtschaft,

00:40:59: aber diese Wertschöpfungskontrolle,

00:41:00: Kettengedanke von den Designern eines Produkt bis hin zur Sammlung, zur Sortierung.

00:41:06: Was geht eigentlich gerade in Anlagen?

00:41:08: Wie kann ich das wieder aufbereiten?

00:41:09: Das machen noch die wenigsten.

00:41:11: Und da muss man auf jeden Fall hinkommen, damit man wieder sagen kann, die Recycler, die müssen natürlich auch am Anfang sagen, wie muss ein Produkt gestaltet werden, damit ich es

00:41:19: eigentlich gut recyceln kann.

00:41:22: Damit, dieser Gedanke auch wirklich greift.

00:41:28: muss ja auch unser Wirtschaftssystem entsprechend aussehen.

00:41:33: Was sind denn so die Voraussetzungen, wie sollte ein Wirtschaftssystem aussehen, damit Kreislaufwirtschaft auch wirklich funktioniert oder es auch wirklich ermöglicht?

00:41:46: Weil ich kann mir gut vorstellen, dass das aktuelle kapitalistische System, ich drücke es jetzt mal so aus, weil das kapitalistische Modell da vielleicht eher im Weg steht.

00:41:58: Ja, man müsste, also es gibt ja immer so zwei klassische Methoden, ja, belohnen oder bestrafen.

00:42:04: Und ich bin eher ein Fan des Belohnens, ja, dass man dann sagt, obwohl bestrafen natürlich auch seine Berechtigung hat, dass man sagt, okay, diejenigen Unternehmen, die in

00:42:16: Kreislaufwirtschaftstätigkeiten reingucken und da rein investieren und auch Materialien dann umsetzen, dass die dann auch weiterhin unterstützt werden.

00:42:26: bis sie dann, wie du es sagst, in einem kapitalistischen System so groß skaliert sind, dass sie dann auch von sich aus wirtschaftsfähig sind.

00:42:36: Weil das ist ja auch die Aufgabe der Politik, dass man sagt, gebe ein Regelwerk vor, was will denn die Gesellschaft und in welche Richtung soll es denn dann eigentlich gehen.

00:42:45: Und da ist es dann schon so, wenn man jetzt sagt, ich stelle Kreislaufwirtschaft ins Zentrum, Hypothese, dann müsste man natürlich

00:42:54: die Ressourcenströme anders steuern.

00:42:57: Was sind dann die systemischen größten Hürden oder auch gesellschaftlichen Hürden, die da zu überwinden sind, dass das funktioniert?

00:43:04: Also die systemischen Hürden sind schon da, wie gesagt, auch von den ganzen Konferenzen.

00:43:09: Es werden ja sehr viele Lösungen auch schon angeboten und umgesetzt.

00:43:13: Aber wenn man dann auch mit chemischen, also mit Firmen aus der chemischen Industrie spricht, die sagen, hey, wir haben hunderte bis tausende Produkte.

00:43:21: Und wenn man

00:43:23: die alle anders gestalten wollen würde aus bio-basierten Materialien oder recycelten Materialien beispielsweise, ist das schon noch ein Brett zu bohren.

00:43:32: Es gibt natürlich Lösungen für chemische Substanzen oder Moleküle, die Massenprodukte sind, weil es dafür dann auch wieder einen Markt gibt.

00:43:42: Aber für diese Nischen oder kleineren Produkte ist das natürlich dann schwieriger.

00:43:46: gibt es vielleicht noch gar keine, also gibt es schon Verfahren, aber vielleicht noch keine Produktions...

00:43:52: Städten.

00:43:53: Das heißt, das muss man dann natürlich auch noch weiterhin unterstützen, diese ganzen Materialien auch herstellen zu können einfach aus anderen Materialien als aus Erdöl

00:44:03: beispielsweise.

00:44:05: Es heißt gerade die Chemindustrie genannt.

00:44:06: Welche Branche oder welche Industrie haben aus deiner Sicht die größten Potenziale zum Thema Kreislaufwirtschaft?

00:44:11: Und wo werden sie am wenigsten genutzt?

00:44:14: Genau, also super große Potenziale auf jeden Fall der Bausektor, Textil.

00:44:20: würde ich auch nennen, alles was dann auch seltene erdenkritische Materialien angeht.

00:44:27: Also wenn man dann auch in die EU Ziele reinschaut, was möchte ich eigentlich an EU auch an Materialien mir sichern.

00:44:37: Das sind dann halt politische Ziele wieder und da ist auf jeden Fall ein Riesenpotenzial da, das Kreislaufwirtschaft da halt unterstützen kann.

00:44:43: Die haben natürlich alle ihre eigenen Herausforderungen aus dem Bausektor beispielsweise, wenn ich sage, hey, okay, ich stelle

00:44:50: beispielsweise Türen her oder Bodenelemente oder Decken-Elemente.

00:44:56: Wie kann ich die so lange wie möglich nutzen oder nachnutzen oder upgraden oder in zehn Jahren nochmal aufbereiten?

00:45:03: Das ist alles gar nicht so einfach.

00:45:04: wenn es dann zum im schlimmsten Fall zu einem Abriss kommt, wie kann ich dann sicherstellen, dass diese Materialien vielleicht wieder zu der Firma zurückkommen und

00:45:12: wieder auseinandergebaut werden können?

00:45:15: Also das sind halt alles so praktische Fragen, wo ich aber glaube, also nicht

00:45:20: optimistisch, aber so opportunitätsgetrieben, dass es dafür auch Lösungen gibt, wenn man daran arbeiten will und wenn man daran arbeiten möchte.

00:45:30: Weil es gibt natürlich auch immer diese Early Mover, die Firmen, schon sehr stark daran arbeiten und einfach sehen, das sind halt Rohstofflager eigentlich im Bausektor, ja,

00:45:39: alles, da so steht.

00:45:40: Wie kann ich diese Rohstoffe wieder zurückgewinnen?

00:45:43: Ich meine, was mir jetzt gerade so in den Kopf kommt, ist Unternehmen, die bei uns

00:45:50: agieren und das Thema Kreislaufwirtschaft wirklich ernst nehmen.

00:45:57: die ihre Wettbewerbsfähigkeit aus deiner Sicht verglichen zu Konkurrenten aus Asien?

00:46:02: Also ich denke jetzt nur an Temu oder wie auch immer, diese ganzen E-Commerce-Firmen, die dann billig Schrott nach Europa schippern, auch noch mal mit Flugzeug etc.

00:46:12: pp.

00:46:16: Massiv schlechter CO2-Footprint von den eigenen Produkten und so weiter, denen ist wahrscheinlich wurscht, ob das Material wieder recycelt wird oder wiederverwendet wird und

00:46:24: so weiter und so fort.

00:46:27: Wie siehst du das Thema da eigentlich kubalgalaktisch?

00:46:31: Ich trage es mir jetzt mal so an.

00:46:33: Also so persönliche Meinung, ne?

00:46:35: Das ist auf jeden Fall, also diese Modelle sind auf jeden Fall eine Vollkatastrophe.

00:46:39: Also für alles, was so Nachhaltigkeit angeht.

00:46:43: dass diese ganze ultrafast Fashion, alles, damit, was dazugehört, das ist dann halt ein Thema, wo dann auch wieder, also was dann halt auch wieder politisch backert und

00:46:54: bearbeitet werden könnte und sollte.

00:46:57: Wie kann ich das denn eigentlich auch eingrenzen und auch verhindern, um nachhaltiger zu werden einfach?

00:47:09: Hier ist dann aber auch wieder ein Thema.

00:47:10: Klar kann man Unternehmen dann dafür hauptsächlich verantwortlich machen, aber ist ja auch ein gesellschaftliches Thema.

00:47:16: Also wenn ich sagen würde, es gibt ja diese Ultrafast Fashion, weil es Leute gibt, die halt sehr stark davon profitieren, dass die Preise so günstig sind.

00:47:25: Und die auch sagen, ich möchte jeden dritten Tag ein neues T-Shirt mir kaufen oder wie auch immer.

00:47:30: Das heißt, ist ja dann auch noch der Faktor Mensch, der da mit reinspielt, die diese Geschäftsmodelle möglich machen.

00:47:37: Das heißt, da geht es dann auch viel darum, wie kann man dann vielleicht noch mehr Awareness schaffen?

00:47:43: Oder wie kann man diese Themen anders gestalten?

00:47:47: Verrückterweise, auch diese Ressourcenblick, ist eigentlich Deutschland

00:47:52: habe ich gelernt, der viertgrößte Baumwollanbauer, wenn man sich einfach nur angucken würde, wie viel Baumwolle in den Textilien steckt, die in Deutschland dann irgendwie als

00:48:03: Abfall generiert werden.

00:48:04: So, ist ja auch wieder eine riesen ungenutzte Quelle.

00:48:07: Aber, und da kommen wir wieder zu dem, was du gesagt hast, klar kann ich dann recyceln, aber vielleicht muss ich vorne beim Design anfangen.

00:48:14: Also bringt mir ja nichts, wenn ich trotzdem Textilien, Textilien, Textilien auf den Markt werfe und dann gar nicht mehr hinterherkomme oder

00:48:21: wie in Modegeschäften oder im Onlinehandel, große Prozentzahlen an Klamotten oder Textilien gar nicht angezogen oder gekauft werden und direkt irgendwie wieder entsorgt

00:48:34: werden müssen.

00:48:35: Aber das ist jetzt nur ein Beispiel für die Textilindustrie.

00:48:38: Das ist überall der Fall.

00:48:39: Also in anderen Industrien ist das genauso der Fall.

00:48:42: Das heißt, das sind dann natürlich Themen, die man halt anders angehen muss.

00:48:46: Da kann ich dann auch nicht mit staunen Ressourcenflüssen arbeiten, sondern da geht es dann schon die Geschäftsmodelle.

00:48:51: Und zeigt aber auch, es gibt ganz, ganz, ganz, viele Beispiele, die zeigen, dass kreisklautwirtschaftliche Geschäftsmodelle sehr gut funktionieren.

00:49:00: von diesen 10 R wieder darauf zurückzukommen, durchdekliniert einmal durch alles, dass ich sage, okay, ich nehme Produkte zurück, bereite die wieder auf, verkaufe die neu.

00:49:11: Da gibt es Firmen sogar, die in so hoch regulierten Geschäftsfeldern wie der Medizintechnik sagen, hey, ich nehme teilweise natürlich auch nicht alle Produkte.

00:49:20: Medizintechnik zurück, bereitet die auf, nachdem die einmal benutzt wurden und kann die wieder an die Krankenhäuser zurückverkaufen.

00:49:28: natürlich alles gesetzt ist regulatorikkonform und kann dann auch noch sagen, das ist A günstiger und B auch nachhaltiger, weil berechnet, dass die Emissionen geringer sind, als

00:49:38: wenn ihr jetzt ein ganz neues Produkt hättet kaufen müssen.

00:49:41: So und das funktioniert schon.

00:49:43: Also da muss man dann halt schon kreativ mutig sein, diese Richtung auch zu gehen.

00:49:49: Und dann ist es aber auch wieder so, dieses Ökosystem, vielleicht darf ich dann nicht von einer Firma nur die Sachen zurücknehmen, sondern muss halt so bisschen in den Sektor

00:49:56: reingucken, damit ich das halt skalieren kann, mein Geschäftsmodell.

00:50:00: Das sind dann natürlich alles so die Folgefragen, nachdem man herausgefunden hat, was geht denn eigentlich und was geht nicht.

00:50:06: Hast du da ein schönes Beispiel, das du erwähnen darfst, bei dem ihr als VCG Corp habt, sowas aufzubauen?

00:50:15: Genau, da sind wir gerade dabei.

00:50:17: mit der Brauerei und mit der Milchwirtschaft, wo wir sagen, das sind Betriebe, die haben noch keine Lösung gefunden für ihre Reststoffströme.

00:50:27: Und wir haben da mit der Analyse geholfen und gesagt, hey, aber da steckt halt noch ganz viel Potenzial in euren Reststoffströmen und haben dann das Geschäftsmodell erarbeitet.

00:50:37: Das heißt also, wie viel Reststoff ist denn da eigentlich?

00:50:40: Welche Prozesstechnik und welche Anlagen brauche ich, das dann

00:50:45: zu extrahieren, um wieder aufzubereiten und an welche Märkte und Marktteilnehmer kann ich dann diese Ressourcen dann eigentlich weiter vertreiben und sind jetzt mit

00:50:55: Projektentwicklern und auch Investoren im Gespräch, tatsächlich dann diese Anlagen hochzuziehen.

00:51:00: Und dann kommen natürlich auch noch Fragen, irgendwie Grid Connection, also wo kann ich das aufziehen, welche Permits brauche ich und so.

00:51:08: Also diese ganze harte Arbeit, die dann trotzdem noch bleibt und diese Gespräche.

00:51:13: selbst wenn ich weiß, was möglich ist.

00:51:16: Spannend, sehr gut.

00:51:17: Ich hatte tatsächlich auch jetzt einen Gastvortrag in der Vorlesung, der im Bereich Sourcing unterwegs ist.

00:51:22: Sie hatten ein Projekt auch für Landwirtschaft, wo es darum ging, das Sourcing umzustellen, andere Materialien zu nutzen, damit dann am Ende der CO2-Footprint der Kühe

00:51:34: besser ist.

00:51:35: Aufgrund der Kuhfladen und so weiter.

00:51:39: produzieren relativ viel, dass das reduziert wird.

00:51:44: 20-30 Prozent reduzieren den CO2-Ausstoß durch anderes Futter und so weiter und so fort.

00:51:50: Wäre das auch so was, was ihr macht eigentlich?

00:51:54: Ja, kommt drauf an.

00:51:54: Also vielleicht.

00:51:57: Also wenn du mich fragen würdest, was kann ich aus Kuhfladen machen, dann ja.

00:52:01: Ok, sehr cool.

00:52:07: Dominik.

00:52:09: Wenn du jetzt so nach vorne blickst in die Zukunft, wäre denn deine Mission für eine echte Circular Economy und welche Rolle spielt da auch das Thema Technologie für dich?

00:52:20: Technologie spielt natürlich eine große Rolle, kann aber auch nicht alles retten oder alles umsetzen, ich mal.

00:52:28: haben darüber gesprochen, also diese gesellschaftlichen Fragen, wo will ich eigentlich hin, wie nehme ich die Konsumierenden mit.

00:52:37: Das sind Fragen, die müssen natürlich auch mit bedacht werden.

00:52:40: Technologisch geht auf jeden Fall auch schon viel.

00:52:43: Das ist ja auch unser Ziel, dass man sagt, was ist denn eigentlich schon da?

00:52:47: Was ist schon machbar?

00:52:47: Was könnte ich heute schon umsetzen?

00:52:49: Tu es aber noch nicht, weil ich vielleicht gar nicht weiß, dass es möglich ist.

00:52:53: Das heißt, die Technologie entwickelt sich dann natürlich weiter und kann auch helfen, das zu unterstützen.

00:52:59: Aber insgesamt muss sich schon die Zirkler-Economie, wenn man das jetzt als Person mal definieren müsste, dahin entwickeln, dass man sagt, okay,

00:53:07: dürfen auch nur gewisse natürliche Ressourcen überhaupt extrahiert werden und der Rest muss dann über Kreislagwirtschaftsmaßnahmen entweder zurück ins System fließen oder

00:53:17: repariert werden oder anders genutzt werden, dann tatsächlich die Maximalwirkung zu entfalten.

00:53:23: Also das sind dann schon so die Themen, die da sein müssen.

00:53:27: man kann das einfach nicht isoliert betrachten und deswegen ist es auch so schwierig.

00:53:31: Deswegen hat jeder auch eine eigene Definition.

00:53:34: Deswegen gibt es hunderte Definitionen der Kreislaufwirtschaft und muss immer noch so bisschen seinen Platz finden, um dann tatsächlich auch gut wirken zu können.

00:53:47: Okay, so und jetzt die letzte Frage, die obligatorisch letzte Frage in allen Stelle und zwar drei Learnings.

00:53:55: Die können privater Natur oder beruflicher Natur sein, die du den Zuhörerinnen mitgeben.

00:54:05: Das erste Learning, auch seitdem ich wieder zurück bei der Firma bin, auf jeden Fall, dass es immer Möglichkeiten gibt, sich zu verändern und weiterzumachen.

00:54:18: Einmal private berufliche Natur, aber auch was Ressourcenströme oder Ideen oder Innovationen angeht.

00:54:25: Das heißt, zu generieren oder neue Möglichkeiten zu generieren ist immer möglich.

00:54:30: Man kann sich immer verändern.

00:54:32: Das zweite ist dann der Veränderungswille, also von diesen Möglichkeiten dann auch zu lernen und das tatsächlich umzusetzen.

00:54:38: Das ist die größte Herausforderung, dass man sagt, okay, ich weiß jetzt, was eigentlich zu tun wäre, aber wie kriege ich das jetzt auf die Straße?

00:54:45: Mit wem kann ich das machen?

00:54:47: Darf ich das machen?

00:54:48: Wie lange dauert das?

00:54:49: Genau, das ist dann auch noch so das Learning nach den ganzen Gesprächen, dass eigentlich auch relativ klare Lösungen sehr kompliziert sein können.

00:55:00: Und das letzte Learning ist einfach immer weitermachen.

00:55:03: Also ich mache das jetzt schon so lange.

00:55:05: Es gibt immer wieder Themen, die einen natürlich so bisschen frustrieren, dass man sieht, seit zehn Jahren arbeiten wir in Kreislaufwirtschaft.

00:55:13: Ich bin ja auch nur ein kleines Rädchen, aber auch die EU schafft seine Kreislaufwirtschaftsziele nicht.

00:55:17: Aber trotzdem einfach nie aufgeben, weil es gibt einfach keine andere Option als weiterzumachen und anbeizubleiben für Nachhaltigkeit und für neue Ideen und für

00:55:28: Innovationen.

00:55:29: Cool.

00:55:30: Super.

00:55:30: Herzlichen Dank für deine Einblicke und deine Learnings.

00:55:33: Danke für das Gespräch.

00:55:35: Mir hat es sehr viel Spaß gemacht.

00:55:37: Ich habe sehr viel gelernt.

00:55:39: hatte auch so einen Aha-Effekt, dass noch immer über 90 Prozent aller Produkte einfach dann wieder weggeschwissen werden.

00:55:44: Ich wusste es vom ganzen Thema Textilien, Textilbranche, wo die dann weitergeschippert werden, in die Art der Kammerwüste etc.

00:55:53: Habe ich auch schon mal im Podcast ein Gespräch diesbezüglich.

00:55:57: Aber das ist wirklich ...

00:55:58: sogar rückgängiges oder mehr wird, bedenklich, dass auch das Thema Kreislaufwirtschaft eigentlich in der Gesellschaft, in der Literatur oder selbst in der Wissenschaft sehr

00:56:13: breit ist, was bezüglich Definition, dass es auch keinen festen Raum hat oder Platz hat, so wie du es genannt hast.

00:56:24: war auch ganz interessant und der Tipp eben, dass sich die Unternehmen doch dann selber halt sich mal überlegen sollten, bevor sie warten, dass die Politik da sich entscheidet.

00:56:33: Aber die Politik ist ein entscheidender Faktor fürs Gelingen in der Zukunft.

00:56:39: Auch natürlich das Thema Regulatoren, das du ja auch angesprochen hast, ist, kann man in deinen Antworten ganz schön auch immer wieder rauskommen.

00:56:48: Dominik, ich sage herzlichen Dank.

00:56:53: Ich wünsche dir jetzt noch einen schönen Start in die Woche, schöne heiße Tage.

00:56:59: Jetzt kommt der Sommer.

00:57:03: Ich freue mich, wenn wir uns vielleicht irgendwann mal nicht nur online, sondern auch mal offline sehen bei irgendeiner Veranstaltung.

00:57:11: Würde mich sehr freuen.

00:57:12: dahin auf jeden Fall alles Gute und liebe Grüße nach Baden-Württemberg.

00:57:18: Super, vielen Dank, dass ich da sein durfte.

00:57:20: Macht's gut.

00:57:22: Das war das Interview mit

00:57:23: Dr.

00:57:24: Dominik Patzelt von VCG.AI.

00:57:26: Infos zu Dominik und VCG.AI findet ihr in den Show Notes.

00:57:30: Ich wünsche euch jetzt schöne Sommertage und freue mich, wenn ihr in zwei Wochen wieder mit am Start seid.

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